Experte warnt: Schutzfaktor von Kindern darf bei “sexueller Bildung” nicht außer Acht gelassen werden
"Erster Sex und große Liebe" - Wer klärt unsere Kinder auf?
Anlässlich seiner Jahreshauptversammlung lud der Katholische Familienverband Kärnten am 15. November 2024 zur Veranstaltung “Erster Sex und große Liebe - Wer klärt unsere Kinder auf?”. Darin leuchtete der Psychotherapeut und Facharzt für Psychiatrie Christian Spaemann die Hintergründe der ”Sexualität der Vielfalt” und ihre Auswirkungen auf Kinder aus.
Wie er belegte, entpuppen sich die Inhalte der “Sexuellen Vielfalt” als ideologisch und entbehren wissenschaftlicher Grundlagen. Spaemann zeigte auf, dass das entwicklungspsychologisch nachweisliche Bindungsbedürfnis von Kindern außer Acht gelassen werde. Sexualität ohne Bindung berge ein hohes Verletzungspotential.
Anhand drastischer aktueller Beispiele aus Praxis und Unterrichtsmaterialien zeigte Spaemann auf, dass die Sexualpädagogik der Vielfalt in vielen Fällen indoktrinierend agiert. Der Schutzgedanke wird außer Acht gelassen und Schamgrenzen in teils traumatisierender Weise verletzt.
Verstärkt wurde der Vortrag durch Erfahrungsberichte. Leni Kesselstatt von der Familienallianz gab Tipps, worauf Eltern achten sollten.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist über den YouTube-Kanal des Familienverbandes www.youtube.com/@familienverband abrufbar.
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Es folgt ein Bericht über den Themenabend
Experte warnt: Schutzfaktor von Kindern darf bei “sexueller Bildung” nicht außer Acht gelassen werden
Aufhorchen ließ der Katholische Familienverband Kärnten am Freitag, den 15. November 2024, mit einer Veranstaltung zum Thema “Wer klärt unsere Kinder auf?”. Darin leuchtete Christian Spaemann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Hintergründe der “Sexualpädagogik der Vielfalt” aus.
Wie er belegte, entpuppen sich die Inhalte der “Sexuellen Vielfalt” als ideologisch und entbehren wissenschaftlicher Grundlagen. Das nachweisliche Bindungsbedürfnis von Kindern werde außer Acht gelassen. Stattdessen stehe der Faktor “Lust” als förderungswürdig am Programm. Tu was du willst, probier aus, Hauptsache, es macht Spaß und alle sind einverstanden.
Dem entgegnet Spaemann, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass die Förderung frühkindlicher Sexualität in irgendeiner Weise späteres Lebensglück begünstige. Hingegen gäbe es entwicklungspsychologisch klare Belege für die Auswirkung sicherer frühkindlicher Bindung auf ein später erfülltes Beziehungs- und Sexualleben.
Anhand konkreter Materialien, die auch im Unterricht verwendet werden, wies Spaemann grobe Falschaussagen nach. So kämen auf 10.000 Geburten nur 1-2 Personen, deren Geschlecht genetisch nicht eindeutig zuordenbar sind. Den Kindern werde aber anhand von diversen Materialien suggeriert, dass es einen fließenden Übergang zwischen Mann und Frau gäbe. Die gesamten Zahlen von sexuellen Minderheiten würden aufgebauscht. Wichtig sei, dass es sich sowohl bei der Homo-, als auch bei der Transsexualität in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle um vorübergehende Phänomene in der Pubertät und Nachpubertät handelt. Es sei daher absolut unverantwortlich, durch mediale oder pseudopädagogische Manipulation in die sensible jugendliche Aneignungsphase von geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung manipulativ einzugreifen.
Laut Statistik leben heute 75 % der Kinder bei ihren leiblichen Eltern. Nahezu 100 % der Kinder seien in ihrem Lebensnarrativ auf Vater und Mutter bezogen. Das Verständnis von Sexualität sei zu allen Zeiten und auch in unserer heutigen Gesellschaft, sei es in einer eher konservativen oder liberalen Version, stets weitgehend auf Bindung sowie das generationale Gefüge von Mann-Frau-Kinder und Familie bezogen. Wie die aktuelle Shell Studie zeigt, gilt dies auch für die heutige Jugend. Sexuelle Minderheiten jedweder Art seien diesem Verständnis nebengeordnet.
Demgegenüber zeigt Spaemann anhand verschiedener Unterlagen, dass man den Kindern und Jugendlichen heute suggeriere, dass der Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau in einer festen Beziehung nur eine Variante von zahlreichen völlig gleich bedeutsamen und förderungswürdigen Möglichkeiten sei. So bedeute es z. B. eine unerträgliche Verwirrung und Orientierungslosigkeit für Kinder und Jugendliche, Masturbation, Oral- oder Analverkehr in einer Reihe mit dem natürlichen Geschlechtsverkehr aufzuzählen, wie dies in der gängigen Sexualpädagogik üblich sei.
Diese gegenwärtige Sexualpädagogik basiere auf neomarxistischen Ideologien, die den sozialistischen Gleichheitsgedanken auf die menschliche Natur übertragen. Diese Ideologien hätten über Lobbygruppen Eingang in die „WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa“ gefunden, an den sich alle Lehrpläne orientieren.
Spaemann warnt in diesem Zusammenhang vor dem Begriff der „sexuellen Bildung“. Sexualkundeunterricht sei kein Musikunterricht. Es dürfte ihm nicht darum gehen, in irgendeiner Weise sexuelle Erfahrungen anzuregen und moralische Urteile darüber abzugeben was alles normal, gesund und erlaubt sei. Dies verstoße massiv gegen das Indoktrinations- und Überwältigungsverbot in der Pädagogik und greife in die Rechte von Eltern ein, ihre ethischen Einstellungen an die Kinder weiterzugeben. In diesem Zusammenhang verweist er auch auf skandalöse Unterrichtsinhalte, die immer wieder zutage treten und die Kinder schwer irritieren, ja traumatisieren. So seien beispielsweise kürzlich in einer Volksschule in Oberösterreich mit den Kindern Geschmacksrichtungen von Kondomen besprochen worden. Selbst die Volksanwaltschaft habe sich in dieser Sache eingeschaltet.
Der renommierte Sachverständige warnt des Weiteren vor Einflüssen, die durch die Zunahme von Pornografie entstanden sind. So mehrten sich Berichte, nach denen es bereits in Kindergärten zu sexuellen Übergriffen der Kinder untereinander komme. Kinder würden mit anderen Kindern Dinge “nachspielen”, die sie in Filmen sehen, aber nicht verarbeiten können. Doktorspiele seien daher in öffentlichen Einrichtungen freundlich, aber bestimmt zu unterbinden.
Verstärkt wurde der Vortrag durch Erfahrungsberichte von Leni Kesselstatt. Die Mitbegründerin der Familienallianz gab Tipps, worauf Eltern achten sollten, um ihre Kinder zu schützen. Ohne ein Feindbild gegenüber Schulen aufzubauen, sei es wichtig, bei Elternabenden gezielt zu fragen, wann, wo und wie Sexualkundeunterricht stattfinden wird, welche Materialien dabei verwendet werden, ob Filme und Bilder gezeigt werden und wenn ja, welche und ob Kondomübungen etc. gemacht werden.
Den besten Schutz allerdings biete es, eine gute und vertrauensvolle Bindung zum eigenen Kind zu pflegen. Auch sei es sinnvoll, Kinder möglichst früh selbst aufzuklären. Vor aufgeklärten Kindern schreckten Cyber-Groomer zurück.
Sexualität sei etwas sehr Privates. Darum sei es wichtig, genau hinzuschauen, was es bedeute, wenn der “sexuelle Kompetenzerwerb” von Kindern und Jugendlichen vom Kindergarten bis Schulaustritt als Teil des Persönlichkeitsbildungsauftrages gesehen wird. “Menschliche Sexualität muss eingebettet sein in eine positive, freigewählte Beziehung, um ihre volle Schönheit zu entfalten,” resümiert auch Andreas Henckel von Donnersmarck, Vorsitzender des Familienverbandes.
Die Veranstaltung “Sexualpädagogik der Vielfalt – Hintergrund und ihre Auswirkungen auf unsere Kinder” wurde aufgezeichnet und ist über den YouTube-Kanal des Familienverbandes https://www.youtube.com/@familienverband abrufbar.