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Katholische Frauenbewegung

wenn frauenseele leidet - Video zur Ausstellung

Ausstellung von 22. November bis 10. Dezember 2020 in der Pfarrkirche Maria Verkündigung in Spittal

Eine ganz besondere Kunst-Aktion anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen erwartet uns heuer in der Stadtpfarrkirche in Spittal an der Drau, wo die Graveurin Ulrike Schwager mit ihren Figuren einen schmerzvollen Blick in Frauenherzen eröffnet. Sie setzt Texte von Heidi Wassermann-Dullnig in Szene. „Die Texte von Heidi haben mich direkt ins Herz getroffen“, erzählt sie. Der im Herbst im Echter Verlag erschienene Gedichtband „frauenseele“ von Heidi Wassermann-Dullnig ist eine Sammlung sehr nachdenklicher (Frauen-)Momente. Ihre Lyrik zeichnet sich durch eine sehr direkte, dichte und provokante Sprache aus. „Das Schreiben war für mich immer etwas sehr Wesentliches, das ich nun mit anderen teilen möchte“, erzählt die Autorin. Gerade deshalb sollen ihre Gedichte eine Ermutigung sein, auch Dinge zu benennen, über die man schwer reden kann. Die beiden Künstlerinnen möchten aufrütteln und aussprechen, was weh tut. Weil es eben Erfahrungen gibt, über die keiner spricht, denn Wunden sind oft verborgen, schwer erkennbar und schambehaftet.

Das Video zur Ausstellung mit Erklärungen der Künstlerin Ulrike Schwager und Texten der Autorin Heidi Wassermann-Dullnig finden sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=son4oXJjeII

Die Kirche Maria Verkündigung und die Platzierung in unmittelbarer Nähe des Kreuzweges wurden bewusst gewählt. Die Kunstinstallation möchte das Leid der Frauen nicht nur benennen, sondern auch für die Zukunft öffnen. Den angedeuteten Frauenfiguren von Uli Schwager, die aus Beton gegossen sind und auf einem goldenen Sockel stehen, sieht man direkt ins Herz. Die Figuren treten in Beziehung zu den Kreuzwegbildern auf den Säulen der Kirche. Sie zeigen eine offene Frauenseele, die klagt. Es ist auch eine Klage an Gott. Die Frauen haben keine Schuld auf sich geladen, sie haben sich ihr Leben nicht ausgesucht.

Die “ins Herz“ gravierten Gedichte benennen Gewalterfahrungen der Frauen, sie sprechen von Ausgrenzung, Missbrauch und Geschlechterunterdrückung, als Parallele zum Kreuzweg Jesu. Und so wie das „Ja“ Marias zur Botschaft des Engels (Maria Verkündigung) gehen die Figuren in Berührung mit Gott, um von der Weihnachtsbotschaft transformiert zu werden. „petra die fels“, wie es Heidi Wassermann ausdrückt oder „mensch tastet liebe“. Der goldene Sockel birgt die Zusage Gottes, dass sie auf gutem Grund stehen. Nichts wird verloren gehen.

Die Installation ist vom 22. November- 10. Dezember täglich von 8.00 - 18.00 Uhr zu besichtigen.

Andacht und Finissage: 10. Dezember 2020 um 19.00 Uhr

Das Video in 2 Teilen finden Sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=jn0kJMv6DcE https://www.youtube.com/watch?v=mPH1cLhbnyA