Organisation

Katholische Frauenbewegung

Das Wunder der Geburt

"Mut zu Kindern" - Gesellschaft sensibilisieren für Natürlichkeit von Schwangerschaft und Geburt

Eindrücke der Veranstaltung (© Foto: kfb)
Eindrücke der Veranstaltung (© Foto: kfb)

Am Dienstag, 7. 5. 2011 um 18:30 Uhr lud die Katholische Frauenbewegung Kärnten im Pfarrsaal St Veit zu einem Podiumsgespräch im Rahmen der „Woche für das Leben“.
Zum Thema „Das Wunder der Geburt“ diskutierten – moderiert von Olga Voglauer – die Hebammen Mag. Helga Reichmann-Gitschtaler, Krankenhaus-Hebamme und Psychologin
Mag Zala Pušnik, frei praktizierende Hebamme, Oberarzt Dr. Benedikt Nielsen, Gynäkologe und Geburtshelfer im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit und Pater Mag. Dr. Reinhold Ettel, Referent für Ehe- und Familienpastoral. Die Vizebürgermeisterin von St. Veit, Frau Gotho Stromberger sprach Grußworte.
In der ersten Runde ging es um Statements zu Spiritualität und Würde bei der Geburt.
Für die Hebamme ist es wichtig, die Gefühle der Frau wahr- und ernst zu nehmen, damit eine würdevolle Geburt möglich ist. Die Hebamme kann die Frau unterstützen und in ihrer Kraft stärken. Auf die gute Begleitung in der Schwangerschaft und nach der Geburt muss Wert gelegt werden. Der Arzt sieht die Bedeutung einer qualitätsvollen Beziehung zwischen Arzt und werdender Mutter. Die Geburt im Krankenhaus soll nicht Routine werden, Zeit nehmen für das Gespräch mit der Mutter ist wichtig. Spiritualität bedeutet für ihn Glauben, Achtung vor dem neuen Leben. Aus der Sicht des Priesters heißt Spiritualität, im Geist des Evangeliums zu wissen, dass jedes Menschenleben einzig ist, mit Ehrfurcht erwartet und mit Achtung begrüßt wird. Wenn die Geburt als Stunde der größten Würde der Frau gesehen wird, ist es gut, wenn der Vater dabei sein kann. Die Beziehungsthematik soll schon während der Schwangerschaft gestärkt werden.
Im Folgenden, durch rege Fragen aus dem Publikum, ging es um die Selbstbestimmung der Frau, die nur partiell funktioniert, weil vieles den Frauen vom System "Krankenhaus und Versicherung" her  vorgegeben wird. Fragen des Gesundheitssystems wurden erörtert, wie auch die Forderung, Hebammenbetreuung in den Mutter-Kind-Pass aufzunehmen. Dabei wurde auf das Hebammenzentrum in Klagenfurt verwiesen, das seit fünf Jahren besteht . Von hier aus werden auch Informationsveranstaltungen angeboten, im Rahmen derer Hebammen zu den Schulen kommen und über Schwangerschaft und Geburt informieren.
Ein weiteres Bedürfnis wurde sichtbar: Warum ist es so schwierig, die eigene Hebamme, eine Frau des Vertrauens - zu welcher durch die fachkundige Begleitung Beziehung aufgebaut wurde, zur Klinikgeburt mitzubringen? Diese muss außerdem aus eigener Kasse bezahlt werden.

Diskutiert wurde über die Einstellung unserer Gesellschaft zu Kindern, die Bereitschaft der Eltern, Kinder aufzuziehen und sie ins Leben zu entlassen, die Einstellung zum Leben und das Wissen, dass Zukunftsorientierung nur durch Kinder geschieht. Geplant sind Segensfeiern für Schwangere und die pastorale Begleitung von Eltern mit Kleinkindern, damit Gottes Zuwendung erfahrbar wird.
Die Schlussrunde brachte eine Aufforderung an Gesellschaft, Politik und Kirche, dazu beizutragen, dass Frauen und Männern das JA zu Kindern, besonders auch dann, wenn es sich um Menschen mit Behinderung handelt, ermöglicht wird und dass Demut und Achtung vor dem Leben gepflegt wird.
Der Abend fand seinen Ausklang beim Buffet, das die kfb-Frauen von St. Veit liebevoll vorbereitet hatten und bei dem lebhaft weiter diskutiert wurde.
Für die kfb-Kärnten ist diese gut gelungene Veranstaltung, die mit großem Interesse belohnt wurde,  der Beginn der Projektreihe: "Mut zu Kindern", mit der Menschen unserer Gesellschaft für die Themen Natürlichkeit von  Schwangerschaft und Geburt sowie  Akzeptanz von Kindern sensibilisiert werden soll.