Rituale als Stärkung für Familien
Heute: zur Ruhe kommen in einer momentan sehr turbulenten Familienzeit.
Oft geht‘s jetzt in den Familien turbulent zu: die Kinder haben Ideen, ein Home-office-Termin jagt den anderen, und die Hausarbeit will auch erledigt sein. Schön, wenn ich jetzt mal innehalten könnte: die Augen schließen • bewusst ein- und ausatmen • die eigenen Gedanken kommen lassen • die momentane Stimmung wahrnehmen • ruhig werden • etwas Abstand gewinnen • neue Kraft schöpfen.
Wer oder was hindert mich daran, einfach mal
- Familienfotos, Blumen, Steine im Garten ... betrachten
- gemütlich eine Tasse Tee zwischendurch zu trinken
- mich zwischendurch hinzusetzen
- einen kleinen Spaziergang zu machen
- eine Mahlzeit bewusst zu beginnen (mit Stille, Gebet…)
Rituale zum Innehalten:
Eine heilsame, meditative Kontrasterfahrung, die sehr reizvoll sein kann:
- mit einem Streichholz. Streichholz anzünden – mit Kopf nach oben senkrecht halten und stumm warten, bis die Flamme erlischt.
- mit einem Kreisel. Kreisel drehen – gemeinsam zuschauen, bis er zur Ruhe kommt.
- mit einer Spieluhr. Spieluhr aufziehen – lauschen, bis das kleine Musikstück zu Ende ist.
- mit einer Schwimmkerze. Schwimmkerze in einer Schale mit Wasser anzünden – die Schale vorsichtig herumreichen, dann in der Mitte abstellen.
Mein Ruheplatz zum Durchatmen (hier bin ich gern – hier stört mich keiner – hier habe ich schon schöne Momente erlebt – hier kann ich meine Gedanken fliegen lassen):
- eine ruhige Stelle in unserer Wohnung / in meinem Zimmer.
- eine Bank im Garten oder ein Platz im Park.
- ein Stück Weg zum Spazieren.
- eine Melodie nachklingen lassen.
- dem eigenen Atem lauschen
Die Kirche – ein besonderer Ort um innezuhalten. Auch in diesen Zeiten kann man eine Kirche aufsuchen, immer mit dem nötigen Abstand zu anderen Menschen:
- eintreten – ruhig werden, staunen, ...
- stehen bleiben – innehalten, Weihwasser-Kreuz auf die Stirn zeichnen, ...
- umschauen – wahrnehmen, was vorn, oben, ringsum, ... ist
- hinsetzen – (m)einen Platz aussuchen, ein Gebet sprechen, ...
- lauschen – die Stille genießen, leise Geräusche wahrnehmen, das Leuten der Glocken hören ...
- gedenken – eine Kerze für einen lieben Menschen anzünden, ...
- verabschieden – mit einer Geste: Kreuzzeichen, Kniebeuge, Verneigung, ...
Zur Ruhe kommen:
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. (Mk 6,31f)
Aus der Bibel: Ich ließ meine Seele ruhig werden und still: Wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir. Ps 131,2