Gardasee
Herbstreise des KAV
Gardasee
Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. Oktober 2016
Reiseleitung Dr. Willi Deuer
1.Tag:
Abfahrt in Klagenfurt um 06.30 Uhr (Landesarchiv, St. Ruprechter Straße, Zustieg Minimundus um 6:40) und Fahrt über die Autobahn vorbei an Villach (Zustieg: Willroider Parkpatz 7:00 Uhr) , Tarvis, Gemona, Udine, Padua und Verona bis nach San Giorgio di Valpolicella. Unterwegs haben wir Zeit für eine Kaffeepause geplant. Dort besichtigen wir die romanische Klosteranlage. Diese dreischiffige Kirche, die zum Teil im 8. und zum Teil im 11. Jahrhundert errichtet wurde, gehört zu den wichtigsten romanischen Gebäuden im Veneto.
Nach der Besichtigung geht es weiter nach Peschiera del Garda, wo Sie zunächst Zeit für ein individuelles Mittagessen haben. Anschließend steht eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Die Stadt liegt am Fluss Mincio, dem einzigen Abfluss des Gardasees. Schon relativ früh hatte Peschiera del Garda deshalb eine wichtige strategische Bedeutung. Deshalb war die Stadt während des 19. Jahrhunderts auch ein Standort des norditalienischen Festungsvierecks des österreichischen Kaiserreiches. Die Festung wurde jedoch 1848 von den Freiheitskämpfern erobert. Der historische Teil von Peschiera del Garda wird vollständig von Kanälen umflossen und liegt innerhalb einer Befestigungsanlage. Diese sternförmig angelegte Befestigungsanlage gilt mit einer Länge von 2.250 Metern als größte militärische Anlage am Gardasee. Beim Bummel durch die Altstadt passieren sie mehrere stattliche Palazzi. Architektonisch orientieren sich diese am venezianischen Baustil. Ein paar Kilometer südlich von Peschiera liegt die Wallfahrtskirche Santuario Madonna del Frassino (16. Jh.), welche jedes Jahr von rund 3 Millionen Pilgern besucht wird.
Am Abend erreichen wir Colombare di Sirmione, wo wir unser Hotel beziehen und bei einem gemeinsamen Abendessen den Tag gemütlich ausklingen lassen.
2. Tag:
Nach dem Frühstück fahren wir zunächst nach Gardone, dort besuchen wir das Vittoriale. Als Vittoriale degli Italiani bezeichnet man das größte Museumsanwesen von Gabriele d´Annunzio. Die weitläufige Anlage umfasst mehrere Ausstellungsräume und eine Parkanlage mit Kunstwerken und Amphitheater. Man kann durch das Wohnhaus des Dichters und durch das Kriegsmuseum gehen, wo Einrichtung und Gegenstände aus dem Nachlass d´Annunzios Militärzeit gezeigt werden.
Mit der Fähre geht es von Maderno nach Torri del Benaco und mit dem Bus weiter nach Garda. Achtung! Da wir uns nach den Fährzeiten richten müssen, kann es zu einer Programmänderung kommen. Die Fährzeiten für den Herbst-/Winterfahrplan stehen erst im September fest. Hier steht eine Stadtbesichtigung, die Mittagspause und der Besuch von Punta San Vigilio, einer der malerischsten Punkte des Gardasees, auf dem Programm. Die Landzunge zwischen Garda und Torri del Benaco gilt mit seinem kleinen Hafen und der Kirche aus dem 13.Jahrhundert, der Villa Brenzone und der angrenzenden Locanda di S.Vigilio als landschaftliches Gesamtkunstwerk. Anschließend erfolgt die Weiterfahrt nach Bardolino, wo wir die beiden bedeutenden Kirchen San Zeno und San Severo besichtigen. Die Kirche San Zeno wurde wahrscheinlich schon im achten Jahrhundert erbaut, 807 fand sie erstmals urkundlich Erwähnung. Benannt ist sie nach dem heiligen Zenon von Verona. Die Kirche ist eines der wenigen Beispiele karolingischer Baukunst in Norditalien und in ihrer ursprünglichen Form nahezu vollständig erhalten. Sie wurde bereits im 13. Jh. aufgegeben. Im 17. Jahrhundert hat man das Äußere nur geringfügig verändert, außerdem erfolgten seitliche Wohnanbauten. Die Kirche San Severo liegt außerhalb der Altstadt von Bardolino. Sie wurde bereits 893 erwähnt und blieb bis zum 15. Jahrhundert das geistliche Zentrum der Stadt. Der jetzige Bau dürfte nach dem Erdbeben von 1117 in romanischen Formen erneuert worden sein. Reste eines rund 300 Jahre älteren langobardischen Vorgängerbaus aus dem 8. Jahrhundert sind noch vorhanden. Die Kirche hat die Grundform einer dreischiffigen Basilika mit kleinen, rundbogigen Fenstern.
Als letzten Programmpunkt des Tages besichtigen wir noch die Stadtmauer und Hafenanlage in Lazise. Die mächtige gut erhaltene Wehrmauer, die die gesamte Altstadt umgibt, stammt aus der Zeit der Skaligerherrschaft über Lazise. Sie ist mit Schwalbenschwanzzinnen besetzt, hat drei Tore und mehrere Wehrtürme. Am späten Nachmittag geht es zurück zum Hotel.
3. Tag:
Am Vormittag fahren wir nach Brescia, wo wir die ehemalige langobardische Klosteranlage San Salvatore und die kapitolinischen Tempelruinen besichtigen. Der „Complesso monastico“ von San Salvatore, der später (915) Santa Giulia genannt wurde, wurde im Jahre 753 n. Chr. auf Wunsch des langobardischen Königs Desiderio und seiner Am Vormittag fahren wir nach Brescia, wo wir die ehemalige langobardische Klosteranlage San Salvatore und die kapitolinischen Tempelruinen besichtigen werden. Der „Complesso monastico“ von San Salvatore, der später (915) Santa Giulia genannt wurde, wurde im Jahre 753 n. Chr. auf Wunsch des langobardischen Königs Desiderio und seiner Frau Ansa gegründet. Er wurde auf einem in archäologischer Hinsicht sehr reichen Gebiet errichtet (unter der Basilika von S. Salvatore und dem Gemüsegarten von Santa Giulia wurden Überreste von römischen Gebäuden gefunden). Durch zahlreiche Aus- und Umbauten in den verschiedenen Jahrhunderten entstand so ein Komplex mit drei Kreuzgängen.
Die Ruinen des Kapitolinischen Tempels sind noch heute gut erhalten und am Rand des Hügels von Brescia zu besichtigen. Große Teile des Tempels waren aus Marmor aus dem nahen Botticino. Im Inneren des Tempels befanden sich Altäre aus dekoriertem Stein für die Opfergaben. Im hinteren Teil der Zellen war ein Fundament, auf dem die Götterstatue thronte. In der mittleren Zelle des Kapitolinischen Tempels fand man eine Marmorstatue, die eine Höhe von 4,20 m hatte und von der ein Teil des Torsos und die Zehen im Museum S. Giulia erhalten sind. Wahrscheinlich handelt es sich um die Statue des auf dem Thron sitzenden Jupiter Ottimo Massimo Capitolino. Eventuell bleibt noch Zeit für einen Spaziergang zum Castello in Brescia.
Danach geht es weiter nach Bergamo, wo wir zunächst Zeit für ein individuelles Mittagessen haben. Anschließend besichtigen wir die Oberstadt mit dem Dom und der Colleonikappelle. Bartolomeo Colleoni (1395/1380-1475) war ein erfolgreicher Söldnerführer, der durch seine Dienste in verschiedenen Heeren zu Reichtum gekommen war, kämpfte er doch jeweils auf der Seite, die ihn am besten dafür bezahlte. Vor seinem Tod gab er 1470 den Auftrag der Errichtung einer Kapelle als Mausoleum für sich selbst. Es sollte sich an der schönsten Stelle der Stadt befinden. Dort befand sich jedoch bereits die Kathedrale S. Maria Maggiore. Durch ein Feuer wurde die nördliche Apside der Kirche zerstört, exakt an dem Platz, den Bartolomeo Colleoni sich für seine Kapelle geplant hatte. Mit dem Bau der Kapelle wurde Giovanni Antonio Amadeo beauftragt, dem bekannten Architekten, der die Kartause von Pavia projektiert hatte. Kurz vor der kompletten Fertigstellung der Kapelle starb Colleoni im hohen Alter von 75 bis 80 Jahren (sein genaues Geburtsjahr ist nicht belegt). Die Kapelle ist eines der bedeutendstes Zeitzeugnisse der Renaissance in der Lombardei. Gegenüber der Kapelle befindet sich der Dom von Bergamo. Die Errichtung des Domes begann Mitte des 15. Jh. auf dem Grund der ehemaligen Kirche San Vincenzo. Die Kreuzkapelle beherbergt ein Heiliges Kreuz aus dem 16. Jh. Anschließend besuchen wir noch die Unterstadt von Bergamo. Rückfahrt zum Hotel und Abendessen.
4. Tag:
Am Sonntag besuchen wir das Scaligerkastell und/oder die Grotten des Catull in Sirmione. Eines der historischen Bauwerke des Kurortes Sirmione am Gardasee ist das Castello Scaligero. Die Scaligerburg mit ihren schönen Türmen und der Brücke über den Wassergraben stammt aus der Herrscherzeit der Skaliger, die als Herren von Verona am Gardasee regierten. Das Kastell, das bereits zu Zeiten der Römer errichtet wurde, gehört zu den beliebtesten Fotomotiven des Ortes, der am Ende einer Halbinsel am Gardasee liegt und mit der schönen Altstadt zu den meistbesuchten Ferienorten der Region gehört. Eine der wichtigsten Überreste aus der römischen Kaiserzeit befindet sich in unmittelbarer Nähe des Zentrums von Sirmione. Die so genannten "Grotten des Catull" liegen auf einem großen Areal am nördlichen Ende der Landzunge und sind umgeben von malerischen kleinen Olivengärten. Die Mauern und Grundrisse des ehemals prächtigen Herrensitzes sind stellenweise noch gut erhalten, so dass sich der Besucher ein plastisches Bild vom damaligen Leben am Lago di Garda machen kann.
Nach der Besichtigung in Sirmione geht es mit dem Bus weiter nach San Martino di Battaglia zur Gedenkstätte der Schlacht von Solfernio im Jahre 1859.
Auf einem der Hügel befindet sich ein zwischen 1880 und 1893 errichteter, monumentaler Turm, der an die entscheidende Schlacht erinnert. Im Innern des 64,60 Meter hohen Bauwerks (mit Fahnenmast: 74 Meter) befinden sich Büsten beteiligter Personen und, auf sieben Stockwerke verteilt, lebensgroße Fresken mit Kampfszenen.] Außerdem dient das Gebäude als Leuchtturm für den Schiffsverkehr des Gardasees. Die drei Leuchtfeuer strahlen in den Farben der Flagge Italiens.Daneben befinden sich hier ein 1939 erbautes Museum mit Waffen, Uniformen, Fahnen und weiteren Erinnerungsstücken sowie eine Beinhaus-Kapelle, in der sich die Gebeine von 2.619 Soldaten befinden. Am frühen Nachmittag treten wir die Heimreise nach Kärnten an. Es geht über dieselbe Strecke zurück nach Klagenfurt, das Mittagessen werden wir unterwegs einnehmen. Geplante Ankunftszeit gegen 19.00 Uhr.
Reisepreis bei mindestens 30 Reiselteilnehmern: € 490,-- pro Person im Doppelzimmer /Einzelzimmerzuschlag: € 110,-- pro Person