Der 17. Jänner, der Tag des Judentums, wurde heuer bereits zum 26. Mal begangen und wird von den christlichen Kirchen Klagenfurts immer mit einer gemeinsamen Veranstaltung gewürdigt.

Das Judentum ist unsere gemeinsame Wurzel, die nicht immer als solche gesehen und geachtet wurde. Im Gegenteil, das Verhältnis war über viele Jahrhunderte geprägt von Ablehnung, Verachtung und Gewalt. Unsere Veranstaltungen sollen das Unrecht an unseren jüdischen Mitbürgern und ihrem Glauben in der Geschichte thematisieren.

1000 Jahre jüdisches Leben in Kärnten

Heuer konnten wir Dr. Wilhelm Wadl, Landesarchivdirektor i. R., für diese Veranstaltung gewinnen. In seinem Vortrag „1000 Jahre jüdisches Leben in Kärnten“ nahm er uns mit auf eine sehr bewegende Zeitreise.

Vom 12. Jahrhundert, als die ersten Judendörfer und jüdischen Händler in Kärnten fassbar wurden, über das Aufblühen jüdischer Gemeinden und anschließender Vertreibung unter den Habsburgern im Hochmittelalter, der Wiederansiedelungen im 19. Jahrhundert bis zum tragischen Höhepunkt der Pogrome und den Holocaust.

Anhand von Bildmaterial wurde Geschichte greifbar, Lebensbilder real. Dr. Wadls Gabe, Geschichte lebendig werden zu lassen, hat die Zuhörer beeindruckt, aber auch sehr bedrückt.

Der Andrang an Besuchern in den Festsaal des Diözesanhauses beweist die Aktualität des Themas und das Interesse der Menschen zu verstehen, was aus heutiger Sicht so unglaublich erscheint.

Unser großer Dank gilt Dr. Wilhelm Wadl für diesen lehrreichen, bewegenden Abend.