Organisation

Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Der Solidarität Beine machen

Schülerinnen und Schüler der HTL-Villach spenden 50 Cent für jeden absolvierten Kilometer

Pilgern für einen guten Zweck wollen heuer die Schülerinnen und Schüler der HTL-Villach beim Vierbergelauf. Für jeden Kilometer werden 50 Cent gespendet. Jeder ist eingeladen mitzumachen, als Pilger oder Sponsor. von Ingeborg Jakl

Jetzt kann es losgehen. Das Projektteam der HTL-Villach mit den Religionslehrern Jakob Mikl und Thomas Sablatnig (li. vorn). (© Foto: Foto: HTL-Villach)
Jetzt kann es losgehen. Das Projektteam der HTL-Villach mit den Religionslehrern Jakob Mikl und Thomas Sablatnig (li. vorn). (© Foto: Foto: HTL-Villach)

„Mach mit“, lautet das Motto. „Zwei Worte nur, die trotzdem so viel beinhalten und noch mehr bewegen können“, sagt Adrian Geringer, 18 Jahre jung. Der Villacher HTL-Schüler war im vergangenen Jahr mit seiner Schulklasse und den beiden Religionslehrern Thomas Sablatnig und Jakob Mikl unterwegs im Heiligen Land.
Eine Pilgererfahrung, die er auf keinen Fall missen möchte. Und diese Pilgerfahrt hat auch nachgewirkt. So nachhaltig, dass sich die Schülerinnen und Schüler nämlich entschlossen haben, einmal für jene unterwegs zu sein, die selbst nicht an Pilgerreisen teilnehmen können.
„Wir wollen als Pilger der Nächstenliebe einen Beitrag leisten“, umreißt Jakob Mikl, Religionslehrer und Mitorganisator. Und was läge da näher, als beim bekannten Kärntner Vierbergelauf eine Solidaritätsaktion zu starten. Der Solidarität Beine machen, gewissermaßen.
Aber wie geht das? Die Jugendlichen entwickelten mit ihren Religionslehrern jedenfalls ein bemerkenswertes Projekt. Weil es sowohl aktiv als auch passiv genutzt werden kann. Wer will, pilgert mit, wer sich trotzdem beteiligen will, sponsert die absolvierten Kilometer.
Schülerinnen, Schüler und Erwachsene, die am Vierbergelauf teilnehmen, suchen sich im Verwandten- und Bekanntenkreis Sponsoren und spenden 50 Cent pro Kilometer. Mindestens € 25,– pro Teilnehmer kommen bei einer Gesamtlänge von 50 km zusammen. Das Geld, versprechen die Akteure, geht zu hundert Prozent an die Aktion „Licht ins Dunkel“. Ausgesucht wurden bereits zwei Projekte. Ein Teil des Geld geht an die Caritas-Tageswerkstatt „Klemens“ in Maria Elend und der andere Teil an die Plattform „Verwaiste Eltern“.


Pilgern mit Klick
Und weil es in unserer medienorientierten Welt notwendig ist, haben die Schülerinnen und Schüler gleich noch das einprägsame Logo, vier farbige Bergspitzen, mit eben jenem Slogan „Pilger der Nächstenliebe“ entworfen. Dazu gibt es ein übersichtliches Anmeldeformular und eine einladende Homepage im Internet. Auf einen Klick ist man dabei: Pilgern und dabei etwas Gutes tun.
Die Idee, die dahinter steckt: Unterwegs sein als Pilger auf Kärntens vier heiligen Bergen, um anderen zu helfen. Eingeladen sind dazu alle Teilnehmer des Vierbergelaufs. Egal, ob Sie selbst aktiv unterwegs sind oder eben „pilgern lassen“, d. h. als Sponsor im Hintergrund tätig sind. „Wir freuen uns über alle, die mitmachen“, betont Religionslehrer Thomas Sablatnig. „Als Pilger der Nächstenliebe wollen wir über die heiligen vier Berge gehen. Und zwar für die Benachteiligten und Schwachen in unserer Gesellschaft.“


Start nach Bischofssegen
Wahrlich ein hoher Anspruch, und daher haben die Jugendlichen auch Unterstützung gesucht. Ihr erster Ansprechpartner: Diözesanbischof Alois Schwarz. Der Bischof lobte die Aktion der jungen Leute und ihren Einsatz und versprach, für sie und alle, die als Pilger am Vierbergelauf teilnehmen, um 23 Uhr auf dem Magdalensberg den Segen zu erteilen. „Danach starten wir“, erklärt Julia Lepuch. Ein Teil der Schüler hat dazu schon die Bergstiefel hervorgeholt und den Rucksack bereitgestellt. Ein Großteil der jungen Leute, vor allem jene, die das Erlebnis Vierberge schon absolviert hat, arbeitet im Organisationsteam. „Wir bauen auf dem Magdalensberg ein Pilgerbüro auf“, erklärt Alexander Kühne. Hier kann sich jeder Teilnehmer den Pilgerpass und den extra entworfenen Pilgerstempel abholen. Danach wird schnell abgebaut, eingeladen und unterwegs an zwei weiteren Stationen wieder aufgebaut. „Wir wollen präsent sein“, umreißt Sablatnig, „und vielleicht so noch den einen oder anderen als Pilger der Nächstenliebe gewinnen.“


Franz Klammer ist dabei
Ein Fixtermin ist jedenfalls für alle die Pilgermesse in Karnberg am Freitag, dem 20. April, um 7 Uhr mit Bischof Schwarz. Hier wird es im Anschluss auch wieder das Pilgerbüro geben und den dazugehörigen Stempel. Und dann geht es mit neuer Kraft den zwei letzten Bergen entgegen.
Spätestens um 12 Uhr werden die ersten Pilger bereits auf dem Lorenziberg erwartet, und natürlich stehen dann auch die HTL-Schülerinnen und Schüler mit ihrem Pilgerbüro bereit. „Abschlussstempel in den Pilgerpass“, schmunzelt Sablatnig.
Neben Diözesanbischof Alois Schwarz  haben auch Superintendent Manfred Sauer, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Landesschulratspräsident Walter Ebner und Landesschulinspektor Axel Zafoschnig sowie HTL-Direktor Oskar Dorner den Ehrenschutz übernommen.
Auch Olympiasieger Franz Klammer und Schlagerstar Udo Wenders sind mit dabei. Sie wollen sogar mitpilgern. Der gute Zweck heiligt zumindest die Blasen auf den Füßen.