Organisation

Internetredaktion der Diözese Gurk

Von der Visitenkarte zur Streaming-Plattform

20 Jahre Diözesanwebsite www.kath-kirche-kaernten.at - ein Rückblick von Karl-Heinz Kronawetter

Internetredaktion in Aktion: Videoaufnahme mit Bischof Marketz (Foto: M. Tavernaro)
Internetredaktion in Aktion: Videoaufnahme mit Bischof Marketz (Foto: M. Tavernaro)

In der Weitergabe ihrer Botschaft waren Christinnen und Christen immer schon auf dem letzten Stand, also up to date. Heutzutage geschehen Informationsweitergabe und Kommunikation zu einem großen Teil mit digitalen (elektronischen) Medien. Den gängigen Technologien entsprechend, werden im 21. Jahrhundert selbstverständlich auch Bibeltexte, Predigten, Gebete, geistliche Worte und Lieder nicht mehr nur in gedruckter Form weitergegeben, sondern multimedial auch via Website und Social Media in alle Winkel der Erde geteilt und verlinkt.

Kirche ist öffentliche Kommunikation.

Kirche ist kein Geheimbund. Jesus hat in und vor aller Öffentlichkeit gesprochen. Seine Frohe und die Menschen froh machende Botschaft soll, so schrieben schon die Evangelisten, bis ans Ende der bewohnten Welt gelangen. Die konkrete Umsetzung dieses Auftrages geschieht mit den technischen Möglichkeiten der Zeit. War nach der mündlichen Überlieferung lange Zeit die verschriftlichte Botschaft in Büchern und Zeitschriften das Medium Nummer eins, mussten sich die Nachfolgerinnen und Nachfolger Christi mit ihrer Verkündigung in den letzten Jahrzehnten auch in die Universalbibliothek Internet eintragen. Alle Diözesen, ja fast alle Pfarren, nicht nur in Kärnten, sondern weltweit, haben eigene Internetwebsites, die sowohl Informationen bereithalten als auch zur Kommunikation einladen. Dass die Nutzerinnen und Nutzer dieses (neuen) Mediums nicht nur passive Konsumentinnen und Konsumenten bleiben, sondern sich auch aktiv an Diskursen beteiligen, wurde durch Social-Media-Kanäle wie z. B. Facebook, Twitter oder YouTube wesentlich gefördert.
Die überaus positive Resonanz auf das verstärkte Gottesdienst-Livestreaming in und nach dem ersten Corona-Lockdown hat gezeigt, dass via Internet auch „echte“ Kommunikation und Gemeinschaft gelebt werden kann.

Wie alles begann.

Das World Wide Web (WWW) ist schon über 30 Jahre alt. Um die Jahrtausendwende – also vor gut 20 Jahren – wurden auch in der Diözese Gurk die Vorteile und die Notwendigkeit einer diözesanen kirchlichen Internetpräsenz entdeckt. Nachdem schon einige Pfarren erfolgreich im Internet vertreten waren, leistete eine diözesane Arbeitsgruppe konzeptionelle Vorarbeiten. Das neu gegründete Referat für Internet- und Kulturkoordination erhielt den Auftrag, in Kooperation mit einer Grafik- und Internetagentur für die technische Umsetzung und den Betrieb einer eigenen Website – auch Diözesanwebsite genannt – zu sorgen. Die Erwartungen an dieses neuartige Medium waren damals nicht einheitlich. Während einige nur eine Art Online-Visitenkarte haben wollten, andere strenge „Message-Control“ – dieser Begriff wurde vor 20 Jahren noch nicht verwendet – bei den Berichten einforderten, hat die Internetredaktion mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern von Anfang an die neue diözesane Informations- und Kommunikationsplattform sehr breit und offen gedacht und auch umgesetzt.

Vorbild und Trendsetter.

So war das Erstaunen bei vielen dann groß, als auf der ersten Diözesanwebsite – aufgrund ihrer zarten Hintergrundfarbe intern „die Gelbe“ genannt – auch der Schematismus der Diözese Gurk in allen seinen Verzweigungen öffentlich sichtbar wurde. Und eines fiel auch sofort auf: Den Pfarren und kirchlichen Organisationen wurde viel Raum („Webspace“) gegeben. Sie hatten von Anfang an die Gelegenheit, im Redaktionssystem von www.kath-kirche-kaernten.at eigene Unterseiten selbstständig anzulegen und zu betreuen. Das wird bis heute sehr gut angenommen. Damit war die Diözese Gurk in Österreich und darüber hinaus Vorbild und Trendsetter. Und noch ein Spezifikum ist zu nennen: Von Beginn an hatte die Diözesanwebsite auch eine eigene Startseite in slowenischer Sprache, wo Berichte aus den 69 zweisprachigen Pfarren, aus dem Dušnopastirski urad und der Katoliška akcija zu finden sind.

Ständige Innovationen.

Dass technologische Entwicklungen im Internetsektor in sehr kurzer Taktung geschehen, ist bekannt. Eine große Herausforderung stellte der Sprung in das sogenannte Web 2.0 dar. Ab 2005 wurden die interaktiven Möglichkeiten der Internettechnologie noch besser erkannt und vermehrt genutzt. Deshalb wurde die Diözesanwebsite einem grundlegenden Update unterzogen, damit sie im Zusammenspiel mit den neuen Social-Media-Kanälen noch breitere Wirkung erlangen konnte. Beim Stapellauf der sogenannten zweiten Diözesanwebsite wurden am 9. März 2011 zur neuen Website die Schlagworte gesetzt: „themenorientiert, multimedial und dialogisch“. Die kirchliche Struktur trat im Erscheinungsbild in den Hintergrund. Jetzt wurden Themen ansprechender und oft auch multimedial aufbereitet präsentiert. Ein eigenständiger You-Tube-Kanal wurde eröffnet, und aktuelle Nachrichten werden seitdem auch ins Netz „getwittert“.

Auf allen Geräten und auch mobil.

Dass die Internetkommunikation einem schnellen Wandel unterworfen ist und damit ständig nachjustiert werden muss, ist als Dauerauftrag an die Internetredaktion zu verstehen. So wurde 2018 wieder ein großer technologischer bzw. redaktioneller Schritt gesetzt. Die diözesane Informations- und Kommunikationsplattform wurde ein weiteres Mal grundlegend überarbeitet. Dem Prinzip „mobile first“ verpflichtet, wurde die nunmehr „dritte Auflage“ der Website durchgängig in einem „responsive design“ programmiert. Das brachte den großen Vorteil, dass seither die Besucherinnen und Besucher der Website Berichte über kirchliche Ereignisse, Veranstaltungsankündigungen, die Online-Anmeldung zur Firmung, Videos und Bildergalerien und vieles andere mehr auf allen zur Verfügung stehenden Endgeräten (Smartphone, Tablet und PC) uneingeschränkt sehen und nutzen können.

Gemeinschaftsprojekt Diözesanwebsite und verstärktes Social-Media-Engagement.

Die Katholische Kirche Kärnten hat mit www.kath-kirche-kaernten.at seit 20 Jahren eine große integrative Internetwebsite, auf der über 80 Prozent der Kärntner Pfarren und viele kirchliche Institutionen eigenständig ihre Websites erstellen. 300 haupt- und ehrenamtliche Redakteurinnen und Redakteure arbeiten in ganz Kärnten an diesem Gemeinschaftsprojekt mit. Sie berichten authentisch und „nahe an den Menschen“ über das, was die vielen kirchlichen Gemeinschaften im Lande tun. Dieses bunte und dynamische Bild von Kirche im Internet wird seit einigen Jahren flankierend ergänzt durch verschiedene Social-Media-Aktivitäten. Viele kirchliche Institutionen, unter ihnen auch die Kirchenzeitungen Sonntag und Nedelja, sowie die diözesane Internetredaktion und immer mehr Pfarren betreiben erfolgreiche Facebook-Seiten, die vermehrt auch als Videostreaming-Plattformen genutzt werden. Zu erwähnen ist abschließend noch der diözesane YouTube-Kanal, wo eigenständig produzierte Kurzfilmbeiträge, u. a. zu Glaubens-, Missions- und kirchlichen Kunstthemen, sowie eine Predigt-Playlist online abrufbar sind.

Dieser Beitrag von Internet-Chefredakteur Karl-Heinz Kronawetter wurde auch im Diözesanjahrbuch 2021 veröffentlicht.