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Internetredaktion der Diözese Gurk

Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen

Geistlicher Impuls von Diözesanbischof Dr. Josef Marketz zur Eröffnung des Heiligen Jahres 2025

Bischof Josef Marketz (Fotos: KH Kronawetter und D. Gollner)
Bischof Josef Marketz (Fotos: KH Kronawetter und D. Gollner)

Liebe Schwestern und Brüder!

Am 24. Dezember hat Papst Franziskus die Heilige Pforte im Petersdom geöffnet. Damit hat das Heilige Jahr 2025 begonnen. Hoffnung ist die zentrale Botschaft dieses besonderen Jahres, das der Papst nach alter Tradition alle fünfundzwanzig Jahre ausruft. Wofür aber steht das Zeichen der offenen Tür? Sie macht zu besonderen Anlässen deutlich, was immer gilt: Gott verschließt sich nicht vor uns. Wie der barmherzige Vater kommt er uns mit offenen Armen entgegen. So werden auch die Türflügel der Heiligen Pforte weit aufgestoßen, um alle einzuladen, Ruhe und Frieden zu finden. Gleichzeitig erinnert sie uns, dass Christus auch an unsere Tür klopft. Es liegt an uns, ob wir ihm in unserem Leben einen Platz geben. Auch im Heiligen Jahr geht es darum, füreinander da zu sein. In Zeiten eines zunehmenden Egoismus lädt die offene Pforte ein, den Blick zu weiten auf die Ängste, Nöte und Sorgen meiner Nächsten, um ihnen Licht zu sein. In diesem Sinne ist auch die Tür meines Nächsten, durch die ich das Licht der Hoffnung trage, eine heilige Pforte.

Geduld üben

Heute feiern wir das Fest der Heiligen Familie. Mit der Geburt eines Kindes verbinden wir die Hoffnung, dass es dazu beitragen wird, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es in diesem Sinne zu begleiten, erfordert ein großes Maß an Geduld. Beides betont Papst Franziskus in seiner Verkündigungsbulle zum Heiligen Jahr. Im Blick auf unsere Zeit stellt er fest, dass die Geduld durch die Eile vertrieben worden ist. Die Folge sind Nervosität und manchmal sogar Gewalt, die zu Unzufriedenheit und Verschlossenheit führen. Im Zeitalter des Internets ist uns die Geduld fremd geworden. Wir haben es verlernt, die Schöpfung zu bestaunen, den Wechsel der Jahreszeiten abzuwarten und davon zu lernen.

Um Vergebung bitten und Vergebung schenken

Geduldig zu sein heißt, den Kindern wie auch unseren Vorhaben jene Zeit zu geben, die sie zum Wachsen brauchen. Dies schließt das Moment der Vergebung und des Neubeginns mit ein. Keine Beziehung kann auf Dauer bestehen, wenn man dazu nicht bereit ist. Nehmen wir das Heilige Jahr zum Anlass, um Vergebung zu bitten und Vergebung zu schenken, damit der Friede Christi unsere Herzen erfülle!

Jubiläumskirchen

Aus diesem Grund gibt es in unserem Land Jubiläumskirchen, in denen Sie regelmäßig die Möglichkeit haben, das Sakrament der Versöhnung und den Jubiläumsablass zu empfangen. Informationen dazu entnehmen Sie den Pfarrnachrichten der jeweiligen Jubiläumskirche. Ich lade Sie ein, diese Orte als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung aufzusuchen und ihr Leben der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen. Die Jubiläumskirchen finden Sie in den beiden Kirchenzeitungen und auf unserer diözesanen Homepage. (>> Link zu den Jubiläumskirchen 2025)

Die Zusage des göttlichen Segens

Liebe Christinnen und Christen, jedes neue Jahr beginnt mit der Zusage des göttlichen Segens. Mit ihm verbindet sich die Hoffnung, dass uns Gott die Kraft schenkt, die Herausforderungen des Alltags zu bestehen. Der Segen ist eine wohlwollende Begegnung, ein dankbarer Blick auf das Leben. Bitten Sie Ihre Mitmenschen immer wieder darum und lassen Sie die Güte Gottes in Ihrem Leben wirken. Suchen Sie die Segensorte auf, die es im Heiligen Jahr an vielen Orten in unserem Land geben wird. Lassen Sie sich dort von der Hoffnung erfüllen, die Menschen seit den Tagen der Geburt Jesu auf dem Weg durch die Zeiten begleitet hat!

Der Segen Gottes begleite Sie im kommenden Jahr!

+ Josef Marketz
Diözesanbischof

Klagenfurt am Wörthersee
29. Dezember 2024 - Fest der Heiligen Familie