Warum Pfarrgemeinderatswahl?
Am 20. März 2022 werden wieder die Pfarrgemeinderatswahlen stattfinden. Das Hauptmotto lautet „mittendrin“- und es ist mehr als ein Motto, es ist eine Situationsanalyse von Pfarre, von Kirche. Die Corona-Pandemiejahre zeigen Kirche/Pfarre ganz klar, dass sie „mittendrin“ ist, dass sie nicht außerhalb der Gesellschaft, nicht außerhalb der Welt stehen kann. Und auch ohne Corona befindet sich die Gesellschaft, die Welt derzeit in massiven Wandlungsprozessen.
„mittendrin- weil uns Gemeinschaft stärkt“
Pfarren erleben die Auswirkungen dieses Wandels hautnah mit, sie befinden sich mittendrin in diesem tiefgreifenden Transformationsprozess, dessen Tragweite noch nicht fassbar ist. Ihre Antwort darauf ist nicht Abwarten oder Rückzug. Vielmehr fordern die Zeichen der Zeit dazu heraus, im aufmerksamen Wahrnehmen und im Dialog mit den Menschen vor Ort Kirche (neu) zu entwickeln bzw. als Kirche vor Ort erfahrbar zu machen. Neben den zahlreichen anderen ehrenamtlich Engagierten kommt Pfarrgemeinderät*innen dabei eine ganz besondere Rolle zu.
„mittendrin- weil es auf die Mischung ankommt“
Pfarrgemeinderät*innen sind dabei aber keine „Superchrist*innen“, sind keine Mitarbeiter*innen des jeweiligen Pfarrvorstehers oder aber dessen Dienstgeber. Sie sind einfach Menschen, getragen von ihrem Glauben heraus. Sie sind „mittendrin“ in ihrem Leben, sie haben vielleicht Kinder, gescheiterte oder glückliche Beziehungen, sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen, sie sind von Krankheit oder Jobverlust betroffen, haben Leid- Glücks- und Lusterfahrungen in ihrem Leben gemacht, Erfahrungen von Schmerz, aber auch des Heils. Sie sind einfach Menschen, die im Leben stehen und bereit sind, Zeit, Nerven, ihre Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen einzusetzen und mit anderen gemeinsam Kirche ihr Gesicht zu verleihen.
„mittendrin – weil wir hier Kirche gestalten“
Der Pfarrgemeinderat ist also im besten Sinn des Wortes ein Gremium, wo Menschen aus ihren Glaubens- und Lebenserfahrungen heraus gemeinsam versuchen, anderen Menschen vor Ort die Erfahrung von Kirche, von Heil zu ermöglichen. Damit das gelingt, braucht es Menschen, die „mittendrin“ sind, die als Pfarrgemeinderät*innen „mittendrin“ Kirche vor Ort gestalten.
„mittendrin – weil deine Stimme Gewicht hat“
Diese Menschen sollen von möglichst vielen Menschen getragen und bestätigt werden- durch eine Wahl. Pfarrgemeinderatswahlen sind keine politischen Wahlen, sie sind keine Listen- und Fraktionswahlen. Sie sind die Einladung an die Wähler*innen, gemeinsam auf die Suche nach Menschen zu gehen, die bereit sind, Kirche vor Ort „mittendrin“ zu gestalten. Sie sind ein synodaler Akt, so wie der Pfarrgemeinderat selbst ein synodales Werkzeug ist.