Organisation

Referat für Seniorenpastoral

“Altenheimseelsorge konkret”

Kurzaktivierung in der Kleingruppe

Menschen mit demenziellem Krankheitsbild sind oft in großen Gruppen überfordert und reagieren dann mit Stresssymptomen und Aggression. Es ist wichtig, auch diesen Bewohner:innen in Altenheimeinrichtungen kleine Beschäftigungsangebote anzubieten.

Ein Grundbedürfnis des Menschen ist das Gefühl, gebraucht zu werden, noch etwas (tun) zu können, um dadurch Sinn zu erleben. Mit kurzen Aktivierungseinheiten ist dies möglich, sowohl in der Einzelbegleitung als auch in Kleingruppenform.

Auf den Fotos zu sehen ist eine Kurzaktivierung im Pflegezentrum Sene Cura Vassach. Über die Aktivierung der Sinne ist es möglich, die Bewohner:innen auf der Gefühlsebene zu erreichen und die Wahrnehmung anzuregen. Eine Dame, die noch gut formulieren kann, meinte auf die Berührung der Wangen und Handflächen mit einem Palmkätzchen hin, sie habe noch nie gespürt, wie weich das ist … nach mehreren Wiederholungen meiner Berührung im Laufe der Einheit „wurde das Kätzchen immer weicher“. Auch bei den anderen Damen kamen bei der Berührung Äußerungen des Wohlbefindens: „…mhh… ma fein … das tut gut …"

Das Beobachten der „Rose von Jericho“, die nach Jahren ohne Wasser durch Begießen sich wie eine Blüte entfaltete und wieder LEBEN in sich zeigte, sagte mehr als viele Worte, wie wir selbst immer wieder zu neuem Leben finden können – dass es oft nur wenig braucht, wie eine schöne Berührung, ein gutes Wort, eine helfende Hand, um aufzurichten und sich wieder dem Leben zuzuwenden.

Die verborgenen Schätze, Ressourcen in den betagten Menschen zu heben, das ist eine schöne Aufgabe in der Begleitung und Seelsorge.

Sabine Kämmerer, Altenheimseelsorgerin Dekanat Villach-Stadt