Terzett “Tre Donne”
Gespräch des Monats September 2020
Gerda Heger, Regionalkantorin der Diözese Gurk, im Gespräch mit den Sängerinnen des Terzetts „Tre Donne“, bestehend aus Maria Auernig, Ellen Freydis Martin, und Andrea Scherer.
G. H.: Seit wann gibt es das Terzett „Tre Donne“ und wie habt ihr zueinander gefunden?
Maria: Es gibt uns seit drei Jahren. Wir haben uns in der diözesanen Gesangsklasse des Referats für Kirchenmsuik in Feldkirchen kennengelernt und beschlossen, auch im Terzett weiterzuarbeiten.
Ellen: Maria und Andrea sind meine treuen und langjährigen Gesangsschülerinnen und wir sind inzwischen wirklich befreundet. Bei einem Abschlusskonzert, der gesamten KIMU-Gesangsklasse, das jährlich im Sommer stattfindet - wenn nicht gerade Corona-Krise wütet - haben wir im Trio gesungen und fanden heraus, dass uns das sehr viel Spaß macht.
Andrea: Im Rahmen mehrerer Abschlusskonzerte des diözesanen Gesangsunterrichts haben Maria und ich öfters ein Duett einstudiert und zum Besten gegeben. Ellen hat sich an einem dieser Anlässe stimmlich bei einem Stück eingebracht. Das Proben und das gemeinsame Singen hat uns allen so viel Freude bereitet, dass wir beschlossen haben, an dieser bereichernden Konstellation festzuhalten.
G. H.: Welche Literatur liegt euch besonders am Herzen?
Ellen: Wir singen in erster Linie Geistliche Musik, aber auch gerne gute Volksmusik und weltliche Musik…
Maria: …wie schöne Volkslieder, aber auch Unterhaltungsmusik wie z. B. Barbershopmusic.
G. H.: Wie seid ihr persönlich zum Musizieren gekommen?
Maria: Ich habe bereits mit meinen Geschwistern traditionelle Salzburger Saitenmusik gespielt. In der Pfarre Tiffen begleite ich Kindergottesdienste mit der Gitarre und singe beim Frauensextett Miriam. Diakon Sepp Stotter bestärkte mich, die Aufgaben der Kantorin zu übernehmen. Bei meiner Suche nach Weiterbildung bin ich auf die diözesane Gesangsklasse gestoßen, wo wir uns auch letztlich zum Terzett „Tre Donne“ zusammengefunden haben.
Ellen: Ich wurde als Kind durch das Radiolauschen meines Vaters angeregt. Er hat immer klassische Musik gehört und mich animiert zu raten, welches Instrument gerade spielt, oder gefragt, ob ich höre wie viele Stimmen singen, und so weiter. Meine Mutter konnte nie still sein. Sie hat immer gesungen und hatte eine schöne Stimme. Ich habe als Kind in der Volksschule sehr gerne gesungen. Aber es war ein blinder Freund von mir, der mich heimlich in der Musikschule angemeldet hat, wo ich von einem Englischen Komponisten, John Spight, meine ersten Gesangsstunden bekommen habe. Ich habe damals Bildende Kunst studiert und wusste nicht, dass ich ein Talent in Richtung Musik hatte. Mein Mann, der damals in Island mein erster Kirchenchorleiter war, hat mit mir eine Vereinbarung getroffen, dass ich 10 Gesangsstunden gratis vom Chor geschenkt bekomme, wenn ich mich verpflichte, im Chor zu bleiben. Damit war es um mich geschehen - ich bin Sängerin geworden.
Andrea: Ich habe schon als Kind gerne gesungen, war im Volksschulchor und habe auch Blockflöte gespielt. Nach dem Besuch der Musikhauptschule in Feldkirchen war es mir aus beruflichen Gründen nicht mehr möglich in einem Chor zu singen oder bei einer Musikkapelle zu musizieren. Erst nach vielen Jahren und als meine zwei Töchter etwas größer waren, fand ich wieder zum Singen in der Gemeinschaft des Singkreises Reichenau. Über die Chorleiterausbildung des Kärntner Bildungswerkes habe ich in der Stimmbildung Ellen kennengelernt. Sie hat mich ermutigt, Einzelstimmbildung zu nehmen und so fand ich den Weg zu ihr in die diözesane Gesangsklasse. Der Rest ist Geschichte – wie man so schön sagt.
G. H.: Gibt es ein musikalisches Erlebnis, an das ihr euch gerne zurückerinnert?
Maria: An die Orgelweihe in Zedlitzdorf, an die Messgestaltung zu Pfingsten 2019 in Tiffen, im Sommer in Villach St. Jakob und in meiner Heimat Kleinarl im September 2019.
Ellen: Sehr viele. Mit dem Ensemble Tre Donne erinnere ich mich besonders gerne an unseren Auftritt in der Kirche in Kleinarl, der Heimatort unserer Altistin Maria Auernig. Auch an den Auftritt in der Evangelischen Gemeinde St. Ruprecht, wo wir die Liturgie am Gründonnerstag mitgestaltet haben.
Andrea: Jeder Auftritt mit den „Tre Donne“ ist für mich besonders. Zu Hause in der eigenen Pfarre und Kirche vor bekanntem Publikum sowie Familie und Freunden zu singen ist für mich jedoch mit Herzklopfen verbunden. Ich war sehr dankbar, dass uns Ellen und ihr Mann Ulf als Organist sowie Maria bei unserem Projekt zur Renovierung unserer einzigartigen Orgel unterstützt haben. So hat es im Juni 2015 ein Benefizkonzert zur Spendensammlung gegeben und im Jahr darauf im September als Dankeschön nochmals ein Konzert unter dem Titel „Musik, Gesang & Orgelklang“ wo wir uns für die Unterstützung bei der Bevölkerung zum Erhalt der Zedlitzdorfer Orgel aus dem Jahr 1759, übrigens ein Kleinod im deutschsprachigen Raum, bedankt haben.
G. H.: Habt ihr ein bestimmtes Ziel als Terzett „Tre Donne“?
Maria: Ja, wir würden uns gerne bei verschiedenen kirchlichen Feierlichkeiten einbringen und mitgestalten, aber auch ein paar Auftritte weltlicher Natur würden uns freuen. Dazu werden wir uns bemühen, unser Repertoire in alle Richtungen zu erweitern.
Ellen: Unser Ziel ist es jetzt regelmäßiger zu proben und für verschiedene Anlässe in der Kirche genügend Repertoire aufzubauen. Wir gestalten musikalisch sehr gerne Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse, wenn Bedarf besteht. Leider Gottes wird bei solchen Anlässen mittlerweile oft nur das Abspielen von CD´s bevorzugt, weil die Menschen glauben, es sei zu teuer, Live-Musik zu haben. Außerdem wissen viele nicht, dass es uns gibt - bis jetzt! (*lacht)
Andrea: Hier kann ich mich nur Maria und Ellen anschließen. Mir ist es noch ein Anliegen zu sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass wir einander über die diözesane Gesangsklasse kennen und schätzen gelernt haben. Das Singen ist eine absolute Bereicherung und tut unseren Seelen gut. Die Freundschaft, die daraus entstanden ist, ist sehr kostbar und ein Segen.
G. H.: Wo kann man euch hören, bzw. wie kann man mit euch Kontakt aufnehmen?
Ellen: In den Pfarren, wo wir tätig sind, Stadtpfarre Maria am Dorn in Feldkirchen, in Tiffen, Zedlitzdorf und Villach; In der Stadthauptpfarre St. Jakob, in Villach-St. Martin und Villach-St. Ruprecht liegen Folder mit unserer Kontaktinformationen auf.
G. H.: Vielen Dank für das Interview!
E-mail-Kontakt: alpaellen@aon.at