Orgel und Organist des Monats Jänner 2025
Orgel der Stadtpfarrkirche und Klosterkirche St. Veit an der Glan mit dem Organisten Heinz Ellersdorfer
Gerda Heger war im Gespräch mit DI Heinz Ellersdorfer, der Organist in der Stadtpfarrkirche und Klosterkirche in St. Veit an der Glan ist:
Wie war dein Weg zum Organisten?
Als Kind war ich sehr aktiver Ministrant, habe mit 4 Jahren begonnen, Flöte zu spielen und dann mit 7 Jahren Klavier, vor allem aus dem Grund, weil ich beim Klavierspielen sitzen durfte und nicht – so wie beim Flötenspielen – stehen musste. Später dann begann ich mit der Orgel.
Heuer werden es 40 Jahre, dass ich hier Organist bin. Mein Vorgänger war zugleich mein Lehrer – Klaus Kuchling. Zu Beginn meiner Tätigkeit als Organist gab es auch einen sehr aktiven Kirchenchor, der jeden Sonntag eine Messe sang. So konnte ich auch viel Erfahrung und Praxis sammeln. Als ich nach meinem Studium (Lebensmittel- und Biotechnologie an der BOKU in Wien) wieder nach St. Veit kam und in Villach zu arbeiten begann, nahm ich Unterricht bei Klaus Kuchling am damaligen Klagenfurter Konservatorium, wobei ich in dieser Zeit meine Übemoral in die Höhe schraubte.
Heute bin ich froh, dass ich nicht von der Musik meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, sondern das Musizieren als mein Hobby ansehen darf.
Hier in St. Veit haben wir in der Stadtpfarrkirche die Novak-Orgel, ein Orgelpositiv von Ottitsch, die Knoller-Orgel in der Klosterkirche und eine 2-manualige Orgel in der Krankenhauskapelle, die ich in Folge gern näher beschreiben möchte:
Die heutige Orgel der Stadtpfarrkirche sollte eigentlich eine Radetzky-Orgel sein, der Auftrag, eine neue Orgel zu bauen, wurde aber 1976 an die Fa. Novak (Klagenfurt) vergeben und 1977 fertiggestellt: Schleifladen, mechanische Spieltraktur, mechanische Registertraktur, 25 Register, 3 Manuale (C-g3), Pedal (C-f´), Spielhilfen/Koppeln II-I, III-I, III-II, I-P, II-P, III-P als Tritte.
Die dreimanualige Orgel weist folgende Register auf:
Disposition
I Hauptwerk: Prinzipal 8´, Rohrflöte 8´, Oktave 4´, Flöte 4´, Superoktav 2´, Mixtur 11/3´ 4-fach, Trompete 8´;
II Oberwerk: Gedackt 8´, Prinzipal 4´, Rohflöte 4´, Schwiegel 2´, Terz 1 3/5´, Quinte 1 1/3´, Zimbel 1´ 3-fach;
III Rückpositiv: Regal 8´, Lieblich Gedackt 4´, Prästant 2´, Prinzipalquinte 1 1/3´; Oktävlein 1´;
Pedal: Subbaß 16´, Oktavbaß 8´, Choralbaß 4´, Pedalmixtur 22/3´, Fagott 16´.
Die zweite Orgel der Stadtpfarrkiche ist aus dem Jahre 1750. Dieses Orgelpositiv stand früher in der Kalvarienbergkirche:
Disposition:
Manual (C/E-c“‘)
Gedeckt 4“
Prinzipal 2′
Flöte 2′
Mixtur 2-fach
Mechanische Spiel- und Registertraktur.
Knoller-Orgel in der Klosterkirche
Die Orgel in der Klosterkirche aus dem Jahre 1731 soll vom St. Veiter Orgelbauer Knoller stammen. Es gibt eine Windlade, worauf Knoller unterschrieben hat, die aber verschollen ist, daher sind konkretere Beweise nicht vorhanden. Im Zuge der Renovierung der Kirche Ende der 60-er Jahre wurde auch die Orgel renoviert von der Fa. Radetzky. Vom damaligen Hochwasser wurde die Kirche quasi ausgegraben. Da die Orgelpfeifen in der Berufsschule der Kelag lagerten, die Schüler gerne he-rumpfiffen, was wiederum die Lehrer wenig erfreute, wurde die Orgelrenovierung schnellst möglich begonnen.
Die Orgel in der Klosterkirche ist folgendermaßen aufgebaut: mechanische Spiel- und Registertraktur, 2 Manuale, Pedal, Manualschiebekoppel, Pedalkoppel (HW-Pedal), kurze Unteroktave in allen Werken:
Hauptwerk (C/E-c“‘): Principal 8´, Viola 8´, Octav 4´, Quint 3´, Superoctav 2´, Mixtur 1 1/3´;
Rückpositiv (C/E-c´´´): Copel 8´, Flauto 4´, Principal 2´, Octav 1´;
Pedal (C/E-a): Subbaß 16´, Oktavbaß 8´.
2-manualige Orgel (Walcker) in der Krankenhauskapelle:
Disposition
Manual I: Rohrflöte 8´, Prinzipal 4´, Feldflöte 2´, Sesquialter 2-fach, Mixtur 2-3 fach;
Manual II: Gedekct 8´, Nachthorn 4´, Waldflöte 2´, Quinte 1 1/3´;
Pedal: Subbaß 16´, Gedecktbaß 8´, Choralbaß 4´.
Mechanische Spiel- und Registertraktur.