Chor im Monat November 2021
Kirchenchor Himmelberg mit Chorleiter Johann Gfrerer
Gerda Heger war zu Gast im Pfarrhof von Himmelberg bei Johann Gferer, der den Kirchenchor Himmelberg leitet und leidenschaftlicher Ensemblesänger ist.
1. Lieber Hans, du leitest seit nunmehr 35 Jahren den Kirchenchor Himmelberg, der eine lange Tradition aufweist. Wie hast du deinen musikalischen Weg von Kindheit bis heute erlebt, was hat dich geprägt und wie kam es, dass du als Chorleiter tätig wurdest?
Mein musikalischer Weg ist ganz einfach, mein Vater hat im Männerchor Tiffen gesungen, hat dann zum Kirchenchor gewechselt und war auch Obmann. Zu Hause haben wir schon als kleine Kinder gesungen, der Vater hat uns zu Proben und Aufführungen mitgenommen und so sind wir ganz selbstverständlich hineingewachsen. Mit 16 Jahren begann ich im Chor zu singen, damals war mein Onkel Franz Gfrerer Chorleiter des Männerchores in Tiffen und ich wurde eingeladen, dort mitzusingen. Das Quartettsingen hat mich schon damals fasziniert, die Einzelstimmen, die im Idealfall zusammenpassen und einen homogenen Ensembleklang ergeben. 1980 hab ich den Männerchor in Tiffen als Leiter übernommen und im Jahr 1985 den Kirchenchor in Himmelberg. Instrument hatte ich damals keines gelernt, ich hatte von Natur aus ein gutes Gehör und war im Zusammensingen und 2.-Stimme-Singen geübt.
Ich war bei Chorleiterschulungen in Treibach-Althofen und bei den Werktagen für Kirchenmusik in St. Georgen am Längsee und hatte auch Stimmbildung bei Ellen Freydis Martin. Erst voriges Jahr hab ich begonnen, Klavierunterricht zu nehmen.
2. Was ist dir als Chorleiter wichtig, was möchtest du persönlich vermitteln?
Als Chorleiter ist mir wichtig, dass man über den Gesang dem Herrgott näherkommt, vom Herzen her singt und dem Menschen damit sagt: schau, das ist das Wichtigste im Leben, du bist ein gewolltes Kind, und sollst dem Herrn immer näherkommen; und die Musik soll dabei behilflich sein. Das Singen ist die Sprache des Herzens und der Seele - das möchte ich vermitteln und weitergeben.
Im Jahr 1979 war ich in Wernberg bei einem Glaubenskurs Cursillo, das war ein ausschlaggebendes Erlebnis für mich und ich hatte seither den großen Wunsch und das Bedürfnis, mich in der Pfarre einzubringen mit geistlicher Musik, die für mich auch Lebensqualität bedeutet.
3. Wie hat sich der Kirchenchor Himmelberg im Laufe der Geschichte entwickelt und wie sieht die Situation heute aus?
Gegründet wurde der Kirchenchor erstmals 1935. Ein schönes Projekt war die Cäcilien-Messe vom Jahr 2015, bei der die Hattinger Kirchtagsmesse von Peter Kostner musiziert wurde mit dem Kirchenchor Himmelberg und einem Volksmusikensemble unter der Leitung von Eveline Schuler. 2016 feierten wir das Jubiläumskonzert 80 Jahre Kirchenchor Himmelberg, wo wir mit einem Orchester, einem Männerchor, der Jugend, mit Orgel und Bläsern gemeinsam zusammenarbeiteten. Wir sangen u.a. Werke von Lorenz Mayerhofer, Hans Pleschberger, August Söderman, Josef Rheinberger, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Alfred Hochedlinger, Wolfgang Amadeus Mozart. Andrea Leeb ist seit 2008 Obfrau und hält den Chor quasi zusammen, organisiert Termine, Geburtstage und sorgt für den Zusammenhalt und vieles mehr. Einige SängerInnen sind schon 40 Jahr beim Chor. Zur Zeit sind wir zwischen 15 und 20 SängerInnen im Alter von 26 bis 75 Jahren. Wir gestalten hauptsächlich die Hochfeste im Kirchenjahr, aber auch an Sonntagen im Jahreskreis. Gerne sind neue SängerInnen willkommen.