Chor im Monat Mai 2022
Marianne Ebner mit dem Kirchenchor Steuerberg
Gerda Heger war zu Gast bei Frau Marianne Ebner, die den Kirchenchor Steuerberg leitet:
Frau Ebner, wie kam es dazu, dass sie als Chorleiterin tätig wurden?
Den Chor leitete vor mir die damalige Frau des Bürgermeisters, sie spielte auch Orgel. Als sie verstorben war, fragte ich einige Leute, auch Lehrer, ob sie bereit wären, den Chor weiterzuführen, aber es meldete sich niemand. So übernahm ich dann den Kirchenchor. Ich spielte auch Gitarre. In den Anfangsjahren meiner Chorleitertätigkeit konnte ich auch noch jüngere Damen zum Mittun gewinnen, die auch mit ihrer Gitarre spielten. Aber die Jungen gingen dann weg vom Ort. Vor ca. 10 Jahren sind dann einige SängerInnen zu einem anderen Chor gewechselt und so blieb eine kleine Frauengruppe übrig. Zur Zeit sind wir 7 Sängerinnen im Alter von 60 bis 70 Jahren, die regelmäßig proben und meist 3-stimmig singen. Voriges Jahr sangen wir 14 Mal u.a. im Altersheim bei diversen Feierlichkeiten, in der Evangelischen Kirche und natürlich in der Kirche Steuerberg. Wir haben sogar die Sternsingeraktion übernommen und damit vielen Menschen Freude bereitet und an die 60 Häuser besucht. Gerne singen wir die Wolfsberger-Messe, Messkompositionen von Christoph Mühlthaler und jedes Jahr einmal die Veiter-Messe. Wenn Männerstimmen gebraucht werden, hilft uns das Männerquartett aus, so auch beim Patrozinium St. Peter und Paul.
Ich höre auch gerne die Rundfunkmessen, die via Radio übertragen werden und da kann ich viel dazulernen. Wenn mir etwas gefällt, versuche ich das aufzuschreiben und für unseren Chor zu arrangieren.
Die Orgel in Steuerberg ist in einem schlechten Zustand, deshalb singen wir hauptsächlich a-capella beim Gottesdienst. Wir haben einen sehr guten Volksgesang; die die kommen, singen mit Begeisterung und gerne Lieder, die ins Ohr und ins Herz gehen. Und ein Marienlied muss immer sein - das ist der schönste Ausklang bei der Messe.
Welches Rezept haben sie, dass sie und ihre kleine Gruppe aktiv bleiben?
Die Freude beim Proben muss da sein und sprießen. Ich versuche, immer etwas Neues einzubringen. Wir proben bei uns zu Hause, da hab ich auch das Notenarchiv, wo jede Sängerin die aktuellen Noten von mir bekommt und ich einen guten Überblick über das Notenmaterial habe: Literatur für alle möglichen Anlässe u.a. Taufen, Hochzeiten, Begräbnisse. Auch Psalmen singen wir sehr gerne. Ich leite auch Gebetsstunden, in denen ich vor allem Freude vermitteln möchte. Und das auch außerhalb des Gottesdienstes: wir fertigen Täschchen mit der Aufschrift IHS an, die mit jeweils einer kurzen Bibelstelle geschmückt werden, von 1200 Bibelstellen haben wir bisher 608 genäht. Und ich mache Billets aus echten Blumen mit gotischer Aufschrift für unterschiedliche Anlässe. Der Reinerlös wird der Ukrainehilfe zu Gute kommen.
Wenn Liebe entsteht, dann kann man was bewirken.