Chor im Monat März 2022
Gerlinde Glantschnig mit dem Kirchenchor Molzbichl
Gerda Heger war im Gespräch mit Gerlinde Glantschnig, die den Kirchenchor Molzbichl leitet:
Liebe Frau Glantschnig, diesmal möchte ich gerne Sie und Ihren Kirchenchor vorstellen. Haben Sie schon als Kind musiziert? Wie war Ihr Weg zur Chorleiterin?
Meine Großmutter mütterlicherseits hat gerne gesungen und mir die Freude zur Musik mitgegeben. Durch die großartige Unterstützung meiner Eltern konnte ich meinem Hobby uneingeschränkt nachgehen, wofür ich Ihnen unendlich dankbar bin. Der Gesang hat mich bereits während meiner Volkschulzeit in Molzbichl und in weiterer Folge an der Hauptschule in Spittal/Drau begleitet. Dort sang ich im Schulchor, der damals von Gerlinde Drewes und ihrem Mann Helmut geleitet wurde. Nach Beendigung der Hauptschule im Jahr 1974 hatte ich das Glück, dem Kirchenchor Molzbichl unter der Leitung von Herrn Martin Brunner beizutreten. Unser Chorleiter verstand es, uns jungen Sängern und Sängerinnen die Liebe zur Kirchenmusik näher zu bringen. Aber auch Kärntner- und Volkslieder kamen nicht zu kurz. Nebenbei lernte ich Klarinette und war von 1977 bis 1984 Mitglied der Trachtenkapelle Molzbichl. Ohne große Vorkenntnisse übernahm ich 1993 den Kirchenchor Molzbichl – es war wortwörtlich ein Sprung ins kalte Wasser. Es folgten Chorleiterkurse in Kühnsdorf bei Herrn Dieter Fleiß und weitere Fortbildungen in der Chorakademie Ferlach. Vor zwei Jahren nahm ich das Angebot des Kirchenmusikreferates an und lerne seither Klavier und bilde mich als Chorleiterin ständig weiter.
Welche Feste gestaltet der Kirchenchor Molzbichl und welche Literatur wird gerne gesungen?
Unser Chor besteht aus insgesamt 23 SängerInnen im Alter zwischen 41 und 75 Jahren. An hohen Festtagen gestalten wir die Gottesdienste, aber auch Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse werden auf Wunsch musikalisch von uns umrahmt. Unser Liedgut umfasst lateinische und deutsche Messen, Spirituals, Kärntner- sowie Volkslieder. Wir nehmen selbstverständlich auch gerne an diversen Sängerfesten teil, woraus sich oft herzliche Freundschaften ergeben. In Molzbichl wurde immer schon gerne gesungen und musiziert – dafür sprechen die zahlreichen Vereine in unserem Ort. Bereits vor dem zweiten Weltkrieg hatte Molzbichl einen Kirchenchor, der aber erst 1970 offiziell gegründet wurde.
Was ist Ihnen persönlich wichtig als Chorleiterin?
Mir persönlich ist es wichtig, mit meinen SängerInnen die Liebe zur und die Freude an der Musik teilen zu können. Gemeinsam singen wir zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen, ganz nach Romain Rolland, der einmal sagte: „Die Musik ist der Gesang der Jahrhunderte und die Blume der Geschichte. Sie entspringt dem Schmerz wie der Freude der Menschheit.“