Chor im Monat Dezember 2023
Magrit Ramprecht mit der Sängerrunde St. Georgen am Längsee
Gerda Heger war im Gespräch mit Magrit Ramprecht, die die Sängerrunde St. Georgen am Längsee leitet und mit Obmann Dr. Karl Schermanz:
Herr Dr. Schermanz, sie sind der Obmann der Sängerrunde, erzählen sie bitte etwas von der Geschichte des Chores!
Die Sängerrunde St. Georgen am Längsee wurde im Jahre 1912 unter dem Chorleiter Franz Kohlweg als Männerchor gegründet. Nach dem Weltkrieg I. kam es 1922 zur Wiederaufnahme, und 1925 veranstaltete die Sängerrunde gemeinsam mit der St. Veiter Salonkapelle in der Schlossrestauration St. Georgen eine Liedertafel für die Sommergäste mit Ausschnitten aus verschiedenen Operetten. Nach dem Weltkrieg II. übernahm Hans Brunner aus Mannsberg den Chor. Ab 1962 war der Lehrer Walter Münzer der neue Chorleiter und 1963 kam es durch die Sängerrunde zur ersten „Adventveranstaltung“ in St. Georgen. Ab 1964 kamen Frauen zur Sängerrunde dazu und ab diesem Zeitpunkt wurde auch getanzt und musiziert, wobei eine kleine Volkstanzgruppe und ein Ensemble entstanden. Zum 80-jährigen Jubiläum 1992 wurde eine CD gemeinsam mit der Jugendblasmusik aufgenommen. Seit 2004 leitet die Sängerrunde Magrit Ramprecht, die es seit Beginn an versteht, ein abwechslungsreiches und mittlerweile umfangreiches Repertoire zu erarbeiten. Unter ihrer Leitung ist der Chor auch fixer Bestandteil in der Gestaltung der kirchlichen Feste u.a. Advent, Christmette, Karfreitag, Firmung, Fronleichnam, Erntedank, Begräbnisse, Hochzeiten uvm.
Beim traditionellen Frühlingssingen präsentierte sich die Sängerrunde zum ersten Mal in einer Mittelkärntnerischen Tracht, die neu angefertigte Längseetracht, bei der die Farben der Gemeinde und Motive der Burg Hochosterwitz miteingearbeitet wurden. Die damals erschienene CD mit dem Titel „… Auf allen Wegen…“ wurde in der Kirche St. Sebastian aufgenommen und u.a. im September 2010 im Rahmen der Livesendung „Heimatklang“ im ORF Landesstudio Kärnten präsentiert.
2018 wurde unserer Chorleiterin Magrit Ramprecht das Goldene Ehrenzeichen für ihr Engagement im Bereich der Kirchenmusik verliehen.
Voriges Jahr feierte der Chor sein 110-jähriges Bestehen in der Stiftskirche St. Georgen, das sehr erfolgreich über die Bühne gegangen ist.
Welche Termine stehen heuer noch auf dem Programm?
Der 8. Dezember ist jährlich ein Fixpunkt - ein Adventkonzert in der Stiftskirche, das als Benefizveranstaltung der Kinderkrebshilfe zu Gute kommt. Heuer haben wir auch eine Einladung nach Pörtschach zum Pörtschacher Advent am 21. Dezember, wo wir musikalisch mitwirken und traditionell die Christmette.
Magrit, wie war dein Weg zur Musik bzw. zum Chorleiten?
Ich komme aus dem Mölltal aus Napplach am Fuße des Danielsberges. In unsrer Familie wurde schon immer gesungen, u.a. beim Kirchenchor. Mein Vater war Organist und ein gefragter Alleinunterhalter mit seiner Ziehharmonika. Gesungen hab ich schon immer gern, und es fällt mir sehr leicht, eine zweite oder dritte Stimme dazuzusingen. Nach der Schule in Spittal kam ich an die Pädak in Klagenfurt, wo ich das Lehramt für Hauptschule mit Englisch und Musik abschloß, 40 Jahre in der Hauptschule in St. Veit an der Glan diese Fächer unterrichtete und einen Schulchor leitete. In Klagenfurt sang ich lange Zeit beim Kammerchor Norbert Artner, wo wir wunderschöne Werke zur Aufführung brachten. Viele Jahre war ich Chorleiterin des Männerchores Kärntnertreu St. Veit und des Kirchenchores St. Peter bei Taggenbrunn, der wieder revitalisiert wurde und wir singen zumindest am Fronleichnamsfest am St. Peterstag, wo ich dann auch ein paar SängerInnen von der Sängerrunde einlade. Die Sängerrunde St. Georgen leite ich seit fast 20 Jahren und habe mittlerweile ein breites Feld an Literatur mit den Leuten erarbeitet.
Welche Literatur singst du mit deinem Chor gerne?
Wir singen sowohl weltliche als auch sehr gerne geistliche Literatur, u.a. die Peitler-Messe, Katschaltermesse, Pilgermesse, Marterle-Messe von Pleschberger; viele Kärntner- und Volkslieder. Wir sind zurzeit 33 Mitglieder und proben jeden Dienstag, um 19.00 Uhr, im Probenlokal neben der Volksschule St. Georgen am Längsee.
Was ist dir als Chorleiterin wichtig?
Vor allem, dass die SängerInnen pünktlich und pflichtbewusst sind, die Termine auch wahrnehmen und bei den Auftritten auch wirklich da sind. Es gibt natürlich für jedes Chormitglied unterschiedliche Motivationen, bei einem Chor mitzusingen. Für meinen Mann Franz, der auch ein sehr guter Sänger ist und beim Chor singt, und mich ist es klar, dass wir immer da sind, wenn Chorauftritte anstehen und wir stellen dann alles andere an die zweite Stelle. In einem Chor gibt es jene, die gut singen können, andere, die Mitläufer sind und solche, die gut für die Gemeinschaft sind. Und das zu vereinen, ist eine schöne Aufgabe und zugleich braucht es seitens des Chorleiters auch ein gutes Gespür für die Menschen in der Gruppe.
Wenn du an die vergangenen 20 Jahre denkst, was hat dich besonders erfreut?
Viele schöne Momente mit der Musik und dass wir in den letzten Jahren es schafften, 2 CDs aufzunehmen und zu präsentieren.