Fachtagung Suizidprävention mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft und ältere Menschen
Die jährliche Fachtagung zur Suizidprävention fand am 14. September 2023 in Klagenfurt statt und konzentrierte sich auf das wichtige Thema "Landwirtschaft und ältere Menschen". Die Tagung wurde von führenden Experten auf diesem Gebiet geleitet und bot eine Plattform für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Strategien zur Reduzierung von Suiziden in dieser spezifischen Bevölkerungsgruppe.
Prim. Dr. Georg Psota, einer der Experten auf dem Gebiet der Suizidprävention in Österreich, eröffnete die Fachtagung.
In seiner Eröffnungsrede betonte Prim. Dr. Psota die Bedeutung von Kärntens vorbildlichem Suizidaufzeichnungen, das als das bestgeführte in ganz Österreich gilt.
Dieses Register ist von entscheidender Bedeutung, um die Präventionsbemühungen zu lenken und gezielte Maßnahmen zur Suizidprävention zu entwickeln.
Der Schwerpunkt der Tagung lag auf der Verbindung zwischen Landwirtschaft und älteren Menschen. Diese Bevölkerungsgruppe ist besonders gefährdet, da sie oft sozial isoliert und von den raschen Veränderungen in der Landwirtschaft betroffen ist. Es wurde im Laufe der Tagung darauf hingewiesen und Einblick gegeben, welche spezifische Herausforderungen in der Landwirtschaft bestehen. Dabei wurde deutlich, dass das Bewusstsein für psychische Gesundheit und Suizidprävention in diesem Bereich dringend gestärkt werden muss.
Ein besonders alarmierendes Thema, das während der Tagung aufgezeigt wurde, war der Zugang zum Präparat im Zusammenhang mit der Sterbeverfügung. Primarius Psota wies darauf hin, dass es eine alarmierende Entwicklung gibt, bei der der Zugang zu medikamentöser Unterstützung nach dem vollständigen Durchlaufen der erforderlichen Verfahren zur Erstellung einer Sterbeverfügung einfacher ist als die Erlangung einer Pflegegelderhöhung.
Die Fachtagung Suizidprävention in Kärnten ist ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung für die Suizidprävention in der Landwirtschaft und bei älteren Menschen. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass verbesserte Zugangsmöglichkeiten zu psychischer Gesundheitsversorgung und die Förderung sozialer Netzwerke in diesen Gemeinschaften von entscheidender Bedeutung sind.
Mag. Brigitte Felfer, Klinische- und Gesundheitspsychologin, zeigt den Zusammenhang Einsamkeit und ihren Auswirkungen auf das menschliche Gehirn auf. Felfer betonte in ihrem Vortrag die Tatsache, dass Einsamkeit ähnliche Bereiche im Gehirn ansprechen kann wie körperlicher Schmerz. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, da sie das Ausmaß der emotionalen und physischen Auswirkungen von Einsamkeit auf das Wohlbefinden des Einzelnen verdeutlicht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ihres Vortrags war der Hinweis auf das Projekt "Go-On", Suizidprävention Steiermark.
Angebotshinweis:
Gesprächsgruppe für Hinterbliebene nach Suizid
1 mal monatlich, kostenloses Angebot
Link: https://www.kath-kirche-kaernten.at/veranstaltungen/detail/120302
ONLINE - Geschlossene Gruppe für Angehörige nach einem Suizidversuch eines nahestehenden Menschen
über MS-Teams, kostenloses Angebot
Link: https://www.kath-kirche-kaernten.at/veranstaltungen/detail/139781