Zwei Tage unterwegs am Benediktweg in Slowenien
Mitarbeiterinnen des LKH Wolfsberg - Pilgern mit der Krankenhausseelsorge
Geführt von Eva-Maria Kölbl-Perner und mit spiritueller Begleitung von Martha Weißböck (lebensträume-segensräume.at), machten sich am 12. Juli 2024 zehn teils aktive, teils pensionierte Mitarbeiterinnen des LKH Wolfsberg auf, um zwei Tage am Benediktweg in Slowenien zu verbringen.
Die Anreise nach Slovenj Gradec erfolgte von Wolfsberg aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wobei ein verspäteter Bus in Dravograd den Pulsschlag der Organisatorin leicht in die Höhe trieb. Nach einer Vorstellungsrunde vor der Kirche Sv. Elisabeth – denn nicht alle Teilnehmerinnen kannten sich schon – gab es den ersten spirituellen Input und die Pilgerinnen segneten sich gegenseitig vor dem Aufbruch in Richtung Podgorje, wo es den ersten kulinarischen Zwischenstopp bei Gulasch mit Polenta gab.
Physisch gestärkt ging es nach dem Mittagessen weiter Richtung Sv. Daniel, durch eine wunderbare Mischung aus Wäldern, Wiesen und Gehöften. Bei einer gefassten Quelle im Wald wurden die Teinehmerinnen aufgefordert ihrer Verbindung zu den vier Elementen nachzuspüren.
Die letzten Kilometer nach Sv. Daniel begleitete Donner die Pilgerschar, und trieb sie schnellen Schrittes an ihr Ziel, wo sie von Hr. Danilo von der Gostilna Pečolar schon vor der Kirche erwartet wurden. Die Wolken hatten ihre schwere Last weitestgehend zurückgehalten, bis die Pilgerinnen bei der ausgezeichneten Pilgersuppe, die ihnen in der Gostilna kredenzt wurde, saßen. Vom danach servierten Apfelstrudel wird wohl so manche Pilgerin in der Nacht geträumt haben, so himmlisch hat er geschmeckt.
Geschlafen wurde im ehemaligen Pfarrhof, der zur Pilgerherberge umfunktioniert wurde, auf einfachen Matratzen (Tipp: wenn man dort zu übernachten plant, einen Hüttenschlafsack / Schlafsack mitnehmen; Pölster gibt es keine, dünne Decken stehen zur Verfügung). Aber bevor man sich nach der Körperpflege und dem eventuellen Verarzten von Blasen zur Ruhe bettete, zog es den Großteil der Teilnehmerinnen noch einmal zu Hr. Danilo, um seine Gastfreundschaft zu genießen.
Nach einem Gewitter in der Nacht, war die Luft gereinigt, und der wunderbare Fernblick beim Weg zum Frühstück hob die Laune auch des letzten Morgenmuffels, der ob der frühen Stunde vielleicht noch nicht ganz munter war. Herr Danilo hatte den Tisch reichlich gedeckt, und mit einer großen Portion Eierspeise für Kraft für den Pilgertag gesorgt.
Nach einer Morgenandacht bei einem Kreuz über der Gostilna Pečolar mit wunderbarer Sicht nach Süden, wurden der Segen aus allen Himmelsrichtungen empfangen, und die Pilgerinnen spendeten sich wieder gegenseitig den Segen für den vor ihnen liegenden Weg.
Schnell waren die noch vom Vortag vorhandene Schwere in den Beinen vergessen, so schön war der Weg, der durch Wälder hügelab und hügelauf führte, und so manchen Pilger zum Singen von Wanderliedern animierte. Himbeerstauden am Weg sorgten für ein zweites Frühstück.
Beim Gehöft vlg Žlebnik luden die Bänke vor dem Haus zu einer Rast ein, und trotz Sprachschwierigkeiten spürte man die Gastfreundschaft der Altbäurin, die uns gerne unsere Wasserflaschen füllte. Auch das direkt neben dem Bauernhaus befindliche Partisanendenkmal ist einen kurzen Besuch und ein Innehalten wert. (Tipp: an der Rückseite der Gedenkstätte befindet sich eine Toilette).
Ausgerastet machten sich die Pilgerinnen an den steilen Abstieg in eine Schlucht, in deren hinteren Ende die Steinzeithöhle Mornova zijalka es wert ist kurz vom Benediktweg abzuweichen. Weiter trugen die Füße durch Siedlungsgebiete, bevor nach den letzten Anstiegen des Tages plötzlich Mozirje zu Füßen lag. Mit der Aussicht, dass dort der Kleinbus der Diözese geparkt ist, mobilisierten die erschöpften Pilgerinnen noch einmal alle Kräfte. Die Hälfte der Gruppe nutzte das Angebot, die letzten Kilometer bis Nazarje mit dem Bus zu fahren, währen die andere Hälfte sich eilig aufmachte, um dem dräuenden Gewitter davon zu pilgern. Der wunderbare Weg entlang der Savinja konnte ob des schnell einsetzenden Regens leider nicht voll genossen werden, bot aber trotzdem spektakuläre Ausblicke.
Im Kloster in Nazarje fand gerade ein Kinderlager statt, und so konnte die Schlussbetrachtung der beiden Tage nicht in der Kirche stattfinden, aber der Klosterinnenhof bot einen passenden Ersatz. Frau Sara Bastl vom Verein „Benedikt-be-wegt“ begrüßte die Gruppe, und übersetzte die kurze Führung durch die sehenswerte Bibliothek im Kloster, und den spontanen Pilgersegen, den Pater Tomaš spendete.
Mario Reiter vom Team der Krankenhausseelsorge im LKH Wolfsberg kam mit einem zweiten Auto nach Mozirje, so dass nach einem Abendessen in einer Pizzeria dort alle Pilgerinnen glücklich, wenn auch müde, bequem zurück nach Wolfsberg gelangten.