Pilger der Hoffnung - mit “Schatten & Licht” in den Jubiläumskirchen Österreichs
Der Salzburger Dom und seine Kunstgeschichte

Schatten&Licht besuchte im Heiligen Jahr 2025 den Salzburger Dom, eine der vielen Jubiläumskirchen in Österreich, und führte ein Zwiegespräch mit dem Hausherren. Pilgern oder Wallfahren ist immer auch eine erlebnisreiche Reise zu Gott und zu sich selbst. Ergänzend zum Beitrag in der Zeitschrift finden Sie hier einige kunsthistorische Details zu diesem einzigartigen Wallfahrtsort.
von Irene Unterkofler
Wo ein Bischof wohnt, ist meistens eine Domkirche nicht weit. Denn ein Dom (lat. Domus bedeutet Haus) ist immer auch die Kirche eines Bischofs und seiner Diözese. Und so ließ den ersten Dom in Salzburg auch der erste Bischof von Salzburg, der hl. Virgil, bauen. Dieser wurde im karolingischen Stil errichtet und 774 eingeweiht. Im Mittelalter wurde der Dom immer wieder erweitert, bis er 1167 niederbrannte. Danach wurde er unter Bischof Konrad III. im romanischen Stil wieder aufgebaut. 1598 wurde auch diese romanische Domkirche durch einen verheerenden Brand zerstört. Erzbischof Wolf Dietrich und sein Nachfolger Markus Sittikus holten Baumeister des frühen Barocks aus Rom (Santino Solaris u.a.) und ließen den Dom (geweiht 1628) zu dem „Schmuckstück“ werden, das die Besucher:innen heute noch bewundern können. Salzburg sollte im Frühbarock zu einem „Rom jenseits der Alpen“ umgestaltet werden.
Sie betreten den Salzburger Dom durch die prächtige Westfassade aus weißem Marmor und werden begrüßt von vier überlebensgroßen Statuen, die St. Petrus, St. Paulus, St. Rupert und St. Virgil darstellen. Auf der Balustrade im 2. Stock sieht man Statuen der vier Evangelisten. Drei Bronzetore (20. Jh.) zu den Themen Glaube, Liebe und Hoffnung führen ins Innere.
Der Dom hat ein Langhaus mit zwei Kapellenreihen. In der nördlichen Kapellenreihe finden sich die Taufkapelle, die Kapelle der hl. Anna und die Verkündigungskapelle. Im Süden befinden sich die Kapelle der hll. Rochus und Sebastian, die des hl. Karl Borromäus und die der hll. Martin und Hieronymus und die Kapelle der Aussendung des Hl. Geistes.
Geht man im Langhaus nach vorne erreicht man den Kuppelraum gestaltet als Drei-Konchen-Chor (kleeblattförmig). Für den/die Betrachter:in lohnt sich der Blick nach oben in die Kuppel. Nördlich und südlich des Kuppelraums erstreckt sich das Querschiff. Im nördlichen Querarm ist das Altarbild „Verklärung des Franz von Assisi“ (Arsenio Mascagni) zu sehen, im südlichen Querarm sieht man auf dem Altarbild Papst Liberius mit dem Bauplan der römischen Kirche Santa Maria Maggiore.
Der Altarraum hat einen freistehenden Marmor-Aufbau mit drei Engel auf dem Giebel. Das Altarbild von Arsenio Mascagni zeigt die Auferstehung Christi.
Über dem Altarbild finden sich Statuen der Kirchenpatrone hll. Rupert und Virgil.
Das Kirchweihfest ist der 24. September.
Der Salzburger Dom gehört zum UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum der Stadt Salzburg.
Sie möchten den Salzburger Dom besuchen? Hier finden Sie: