10 Jahre UN-Konvention der Rechte von Menschen mit Behinderungen
Kardinal Schönborn anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung (3. Dezember): Menschen mit Beeinträchtigung haben "längst noch nicht die Aufmerksamkeit im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben gefunden, die ihnen zusteht"
Kardinal Christoph Schönborn ruft zur stärkeren Integration von Menschen mit Behinderung auf. Dabei sieht der Wiener Erzbischof gesamtgesellschaftlich, aber etwa auch in den Pfarrgemeinden Nachholbedarf. Menschen mit Behinderung hätten "längst noch nicht die Aufmerksamkeit im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben gefunden, die ihnen zusteht", schreibt der Kardinal in einem Geleitwort zum bevorstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember).
15 bis 20 Prozent der Bevölkerung lebten mit einer Beeinträchtigung. "Nehmen wir sie im Alltag wahr?", so Schönborn. Jesus sei Vorbild im Umgang mit Menschen mit Behinderung: "Jesu wertschätzender, liebender, aufmerksamer Blick gerade für die Menschen mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen verwandelt, die Begegnung mit ihm heilt. Das ist auch sein Auftrag an uns."
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung solle dazu ermutigen, "auch in unseren Pfarren noch mehr auf diese Menschen einzugehen und sie mit ihrem je eigenen Charisma wahrzunehmen". Es gebe viele gelungene Beispiele, "wie Menschen mit Behinderung sich mit ihrer je eigenen Gabe in das kirchliche und gesellschaftliche Leben einbringen".
Vor zehn Jahren habe Österreich die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung ratifiziert, erinnert Schönborn. Seither sei "viel Gutes geschehen, wichtige Maßnahmen wurden gesetzt, um die Menschenrechte von Menschen mit Behinderung zu fördern und zu schützen", doch es bleibe noch viel zu tun.
Die ARGE der österreichischen SeelsorgerInnen für Menschen mit Behinderungen aus diesem Anlass die Broschüre "Inklusion - Impulse für eine einladende Pfarrgemeinde" neu aufgelegt. Er ist erhältlich beim diözesanen Referat für Menschen mit Behinderungen und steht auch als Download zur Verfügung.