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Referat für Tourismusseelsorge

Zu Besuch in Bischoflack

Im Rahmen der Krainer Wallfahrt verließen die Pilger ihre Heimatorte in Kranj, darunter unter anderem viele aus Škofja Loka, Žiri, Javorje, Lenart, Bohinjska Bistrica und Nemški Rovt, jeweils am Dienstag vor Christi Himmelfahrt und erreichten in nur 4 Tagen Gurk, das Ziel ihrer Wallfahrt.

Josef Till schreibt in seinem Buch „Auf Hemmas Spuren“, das Hemma in Oberkrain zwar nie Besitzungen hatte, die große Verehrung der Heiligen aber vermutlich von den - von den Freisinger Bischöfen ins Land geholten - baierischen und kärntnerischen Siedlern in die Gegend rund um Škofja Loka mitgebracht worden war.

Wie man auf Wikipedia nachlesen kann, erinnert der Ortsname Škofja Loka an die deutsche Gründung des Ortes Bischoflack. Der „skoof“ (= althochdeutsch Bischof) war der Fürstbischof von Freising, damals Bischof Abraham von Freising, dem das Gebiet am 30. Juni 973 von Kaiser Otto II. geschenkt wurde. Loka (= slowenisch Au). In der Schenkungsurkunde erfolgte die erste urkundliche Erwähnung.

Der strategisch am Zusammenfluss von Selzacher (Selska) und Pöllander (Poljanska) gelegene Ort wurde von den Freisinger Bischöfen planmäßig zu einem Verwaltungsmittelpunkt ihrer Herrschaft ausgebaut: 1248 wurde das Marktrecht aktenkundig, 1262 wurden die Einwohner „cives“ (Bürger) genannt, 1310 erhielt Bischoflack das Stadtrecht. Die Stadtmauer wurde schon vor 1286 urkundlich erwähnt. Die zu Bischoflack gehörige Herrschaft der Bischöfe von Freising umfasste schließlich ein Gesamtgebiet von rund 500 km² mit rund 200 Dörfern.

Die Bischöfe entfalteten eine beachtliche Siedlungstätigkeit und riefen zum Aufbau der Stadt und zur Urbarmachung des Umlandes vorwiegend Siedler aus den Gebieten des damaligen Herzogtums Bayern ins Land. Deren Mundart blieb in einigen Orten bis ins 20. Jh. lebendig und verweist u. a. auf eine Herkunft aus Tirol (Pustertal), so in der Sprachinsel Zarz (Sorica) und im nahegelegenen Deutschruth (Nemški Rut), das zum Hochstift Aquileja gehörte.

Zum Zaierfeld, der Ebene zwischen Bischoflack und Krainburg, und seinen Bewohnern schrieb Valvasor 1689 in seiner Landesbeschreibung des Herzogtums Krain: "Unter denselben / höret man dreyerley Sprachen; als die rechte creinerische / rechte Teutsche / und / drittens / die aus der Crainerisch und Teutschen unter einander gemengte.“

Die Freisinger Bischofsherrschaft bestand bis 1803, dann fiel die Stadt an Österreich und gehörte zum österreichischen Herzogtum Krain. Seit der Zugehörigkeit zu Jugoslawien und später zu Slowenien trägt die Stadt den heutigen Namen Škofja Loka.