Und der Wind verwaht’s Lab…
GEH.rede rund um Gerlamoos
Mittlerweile ist der Herbst ins Land gezogen und mit ihm das eine oder andere Sturmtief. Zum Glück ließen sich rund zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die stürmischen Wetterprognosen am Tag des letzten GEH.redes in diesem Kalenderjahr nicht abschrecken. Und wahrlich – wir wurden reich belohnt!
Vom Bahnhof in Kleblach-Lind wanderte die wettertechnisch erprobte Pilgergruppe mit Pfarrer Josef Allmaier gut gelaunt zur kleinen Filialkirche hl. Lambert in Lengholz. Das kleine freundliche Gotteshaus geht in seinem Kern auf das 12. Jh. zurück und bei den Restaurierungsarbeiten 1982 kamen zahlreiche Fresken zum Vorschein. Neben gotischen Wandmalereien aus dem 14. Jh. (u.a. ein Dreikönigszug und der Tod Mariens) wurde eine großflächige Darstellung des Dreikönigszuges aus dem 16. Jh. freigelegt. Auf die Spuren des Kirchenpatrons, des hl. Lamberts – oder Lamprecht wie er bei uns genannt wird – begab sich Pfarrer Allmaier. Seine spirituellen Betrachtungen zauberten immer wieder ein Lächeln in die Gesichter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nicht nur ob seiner lebensnahen und weisen Inhalte, sondern auch, dass an den richtigen Stellen der Betrachtungen stets ein neugieriger Sonnenstrahl durch die Kirchenfenster leuchtete.
Bevor es nach Gerlamoos weiterging, überraschten uns gute Seelen vor der Kirchentür und kredenzten ein Stamperl für die Gesundheit.
In Gerlamoos erwartete uns die großartige Freskenkirche hl. Georg. Ein wahrer Kunstgenuss! Während der Herbststurm an den Fenstern rüttelte erfuhren wir von Pfarrer Allmaier und Manuela Maier viel Spannendes und Wissenswertes über den beliebten Bauern- und Ritterheiligen Georg, über sein verstörendes Martyrium sowie über den Maler Thomas von Villach, der hier in den siebziger Jahren des 15. Jhs. eines seiner Meisterwerke hinterlassen hat. Und was es mit der hl. Kümmernis bzw. Kummernus auf sich hat, wie eine Königstochter ihr Leben Christi weihte und dafür ans Kreuz genagelt wurde und welche Rolle ein Spielmann einnahm wurde ebenfalls berichtet. Auch Alois Brandstetters Buch „Hier kocht der Wirt“ fand ebenfalls Eingang in den bunten Reigen der Erzählungen.
Die Mesnerin, Frau Elisabeth Hopfgartner, ließ es sich zudem nicht nehmen, uns etwas Selbstgebranntes für den weiteren Weg zu kredenzen. Schließlich dient es der Gesundheit!
In der Kalvarienbergkirche in Steinfeld fand die Pilgerwanderung einen würdigen Abschluss bei einem von Pfarrer Allmaier und seinem Co-Zelebranten Pfarrer i.R. Josef Hörner geleiteten Gottesdienst. Nach einer kurzen und anschaulichen Führung in der Kalvarienbergkirche durch Mesner Ferdinand Pichler fand unser GEH.rede im Genussladele in Steinfeld bei köstlichem Gerstbrein und Milchrahmstrudel einen netten und gemütlichen Abschluss.
Ein von Herzen kommendes Dankeschön allen, die uns an diesem durchwachsenen Tag so nett bewirtet haben!
(Manuela Maier)