„Neue Wege wagen“
GEH.rede am Sattnitzzug, Freitag, 21. Juni 2024
„An den Fuß jener Felswände will ich Dich führen, mein Lieber, in Kärnten’s botanischen Garten, in die schöne romantische Sattnitz!“,
schwärmte dereinst der Geistliche und Historiker Heinrich Hermann in einem Artikel in der landeskundlichen Zeitschrift Carinthia I aus dem Jahre 1841. Der Sattnitzzug im Süden der Landeshauptstadt wurde und wird von Wanderern und Naturkundlern noch immer gerne besucht. Grund genug, um dieser nahen und doch verborgenen Landschaft einen Besuch abzustatten.
So war das Interesse von mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern trotz sommerlicher Schwüle und Hitze an dieser Wanderung ungebrochen. In der Pfarrkirche St. Peter bei Grafenstein begrüßten der Hausherr Dechant Anton Opetnik sowie der frisch zum Akolythen beauftragte Herr Mario Weratschnig unsere große Pilgerschar. Nach eingehenden kunsthistorischen Erläuterungen zum Freskenzyklus der Kirche durch Manuela Maier und dem Pilgersegen, erteilt von Dechant Opetnik, ging es südwärts zum Ortsteil Sand, von wo der Aufstieg auf die Sattnitz erfolgte. Nach einem kurzen, schweißtreibenden Anstieg gab es ein Hindernis in Form eines umgestürzten Baumes zu überwinden, welches jedoch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe von Erwin Wissik und Johann Tscherteu bravourös meisterten.
Auf stillen Pfaden, durch wohltuende Wäldchen und auf neuen Wegen gelangten wir zu einigen Gehöften der Streusiedlung Sabuatach am östlichen Sattnitzrücken, wo süße, reife Kirschen unsere Begehrlichkeiten weckten. Doch sowohl das Kirschenpflücken als auch das Auffüllen der Trinkflaschen wurde von den Bewohnern herzlich gewährt. Solchermaßen gestärkt ging es weiter zum Gehöft Petschnig, wo uns herrliche Ausblicke ins Rosental überraschten. Die Mittagsrast erfolgte an einem unbeschreiblich idyllischen Aussichtsplatzerl, wo wir von den Besitzern dieses Kleinodes willkommen geheißen wurden.
Nach viel Plauderei und Austausch ging es hinunter nach Saager, wo uns Frau Christa Binder, die Witwe des Künstlers Giselbert Hoke bereits mit kühlen Getränken empfing. Nach einer kurzen Kirchenführung in der Annakirche von Saager durch Manuela Maier, wandten wir uns der modernen Kunst Hokes zu. Spannende Einblicke in Hokes Schaffen gewannen wir durch die Führung im Hoke-Werkhaus sowie in der Druckerei, wo uns Frau Binder die Technik der Lithographie erläuterte.
Den Abschluss des sommerlichen GEH.redes bildete ein Besuch der Grabstätte der Familie Hoke, welche sich – angelehnt an die Bauform eines kirchlichen Rundkarners – außerhalb der Annenkirche befindet. Frau Monika Suntinger griff das Thema „neue Wege wagen“ in Form von berührenden spirituellen Texten nochmals auf, wodurch das GEH.rede einen harmonischen Abschluss fand.
Mit dem Linienbus fuhr die Gruppe von der Annabrücke nach Grafenstein, wo ein wohlschmeckender kulinarischer Tagesausklang beim Genuss-Restaurant „Der Hambrusch“ alle, an Geist und Körper angenehm gesättigt, die Heimreise antreten ließ.
Unser allerherzlichster Dank sei Herrn Erwin Wissik ausgesprochen, welcher nicht nur die Idee für dieses schöne GEH.rede lieferte, sondern auch im Vorfeld die Waldwege ausmähte, um ein Vorwärtskommen in der „romantischen Sattnitz „ zu erleichtern!
(Manuela Maier)