Graz, wie es nur wenige kennen
Ein Abstecher zu wenig besuchten Sakralbauten der Murmetropole
Graz, die zeitweilige Residenz von Kaisern und Hauptstadt von Innerösterreich war schon mehrmals Ziel von Themenfahrten des Referates Pilgern & Reisen. Zuletzt stand die Murmetropole als „Stadt der Klöster“ und Stiftshöfe vor einem Jahr auf dem Programm. Aufgrund des regen Interesses folgte nun Ende Jänner mit Dr. Siegfried Muhrer eine Besichtigung von seltener besuchten Grazer Sakralbauten aller Epochen und Stile. Unter der souveränen Führung des steirischen Kirchenhistorikers Dr. Alois Ruhri (wie 2015) lernten die Teilnehmer der Tagesfahrt zuerst die ehemalige Ur- und Stadthauptpfarre Maria Elend in Strassgang mit ihrem Schutzmantel-Altar kennen, dann die gotische Leechkirche, eine frühere Kirche des Deutschen Ritterordens auf vorgeschichtlichen Grabstätten, schließlich neben dem St. Ägydius-Dom das einzigartige Mausoleum Kaiser Ferdinands II. mit der Katharinenkirche aus der Zeit der Gegenreformation. Nach der Mittagspause lieferte Dr. Ruhri den historischen Hintergrund zum Bau der neugotischen Herz-Jesu-Kirche mit ihrer Krypta und dem 109 m hohen Turm, der alle steirischen Kirchtürme überragt. Die Kirche St. Leonhard beim Universitätsklinikum, heute eine Symbiose ältester und moderner Kirchenbaustile, umgeben vom Odilien-Blindeninstitut und dem Vinzidorf sowie dem historisch bedeutenden Leonhardfriedhof ermöglichte interessante kunsthistorische Einblicke. Den Abschluss der Tagesfahrt bildete ein Besuch der zeitgenössischen Bruder-Klaus-Kirche und des Pfarrzentrums in der Ragnitz. Diakon Mag. Franz Wallner vermittelte dabei nicht nur die künstlerische und liturgische Idee des nachkonziliaren Vorzeige-Kirchenbaus, sondern gab auch Einblicke in das sozial engagierte Wirken der Pfarre am Berliner Ring.