Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Görz und Umgebung

Zu einem vielseitigen Erlebnis wurde die voll ausgebuchte Kulturfahrt nach Görz und Umgebung am 15. Juli, begleitet von Diakon Dr. Siegfried Muhrer. Höhepunkt war der Besuch der Ausstellung „Madre. Die Schönste unter den Frauen“. Das Team von Illegio hat im Auftrag der Stadt Gorizia (Görz, Gorica) im ehemaligen Klarissenkloster der Stadt eine bisher nicht gezeigte Auswahl von Mariendarstellungen zusammengestellt, die für den Zeitraum von 800 Jahren einen Überblick über die Entwicklung der Marien-Ikonografie und das jeweilige weibliche Schönheitsideal bot. Der dreisprachige Katalog (€ 20.-) ist auch nach dem Ende der Ausstellung weiterhin in Illegio erhältlich, wo bis 16. Oktober die Jahresausstellung 2022 unter dem Titel "Die Schönheit der Vernunft" gezeigt wird, deren Besuch im Rahmen einer weiteren Kulturfahrt mit Dr. Muhrer am 15. September in Kombination mit der Ausstellung „Pure Begegnungen“ in Nötsch am Programm steht.

Ausgangspunkt des Altstadtbesuchs in Görz war der Dom St. Hilarius und Tatianus, ab 1752 auch Bischofskirche für Kärnten südlich der Drau. In der Gruft der Görzer Erzbischöfe wurde besonders des aus Tainach stammenden Erzbischofs Franz Xaver Luschin (1835-1854) gedacht.

Weiter ging es zur stimmungsvollen Piazza Sant' Antonio mit den Arkaden des ehemaligen Franziskanerklosters, zum jahrhundertealten Palazzo Lanthieri, und zum Palazzo Strassoldo, der die französischen Bourbonen ab 1830 im Exil beherbergte. Gegenüber vom Dom erinnert eine Tafel an das Auftreten des slowenischen Reformators Primoz Trubar in Görz. Zu Füßen der wieder errichteten mächtigen Burg der Grafen von Görz lud die Piazza della Vittoria zur Mittagsrast mit Blick auf die barocke Ignatiuskirche der Jesuiten. Bei der anschließenden Busrundfahrt beeindruckten die Paläste Attems-Petzenstein sowie Attems-Heiligenkreuz (Rathaus), geplant vom Architekten der Klagenfurter Bischöflichen Residenz, Nikolaus Pacassi aus Görz, und das Görzer Priesterseminar, in dem der spätere Kärntner Fürstbischof Jakob Paulitsch aus Glainach studierte. Die ehemals durch Stacheldraht getrennten Partnerstädte von Klagenfurt, Gorizia und Nova Gorica, bereiten sich darauf vor, 2025 als Europäische Kulturhauptstädte ihre Brückenfunktion in Geschichte und Kultur aufzuzeigen.

Nach der Mittagspause stand weiters der Besuch des österreich-ungarischen Soldatenfriedhofs (1915-1918) in Fogliano di Redipuglia am Isonzo auf dem Programm. Danach ging es in das südliche Weinbaugebiet des Collio in die Partnergemeinde von Treffen, Capriva del Friuli. Inmitten malerischer Weingärten war dort Russiz das Ziel der Exkursion im Gedenken an die evangelische Sozialpionierin Elvine de la Tour. Dicht daneben liegt die Sommerresidenz der Erzbischöfe von Görz und Schloss Spessa, das Giacomo Casanova in seinen Memoiren verewigte.