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Referat für Tourismusseelsorge

Gmünd

Das Fastentuch von Lisa Huber

Gesamtansicht (© Foto: Lisa Huber)
Gesamtansicht (© Foto: Lisa Huber)

Der Hochaltar der Stadtpfarrkirche Gmünd wurde bis 2014 in der Fastenzeit vom zeitgenössischen Fastentuch der Kärntner Künstlerin Lisa Huber verhüllt, welches 1999 geschaffen wurde.

Auf einer 600 x 500 cm großen Leinwand sind 27 Holzschnitte mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in sechs Registern (die ersten drei aus dem AT, die weiteren aus dem NT) zu je fünf Darstellungen zu sehen. Einige Felder blieben absichtlich unbedruckt.

Lisa Huber verwendet in ihrer Arbeit eine mittelalterliche Formensprache. Die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament werden in den Holzschnitten nur angedeutet. Es werden Details hervorgehoben, das Geschehen wird sozusagen vom Rand her betrachtet und gibt dem Betrachter Spielraum, die Szenen im Gedanken zu vervollständigen. Behutsam wird biblisches Geschehen in einer Weise ins Bild gebracht, dass die Betrachter durch die klaren Formen und die prägnante Farbigkeit ergriffen werden und die Szenen persönlich nachempfinden können.

Das Fastentuch von Lisa Huber stellt sich einerseits in die Tradition der alpenländischen Fastentücher, bedient sich jedoch einer ganz neuen, modernen Formensprache.

Text: Elisabeth Faller

Literaturhinweis:
Lisa Huber, Fastentuch, Klagenfurt, 2001

Information: Pfarre Gmünd