Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Gedanken zum ersten Adventsonntag

Adventliches Gebet am Ulrichsberg - Hannes Wallner
Adventliches Gebet am Ulrichsberg (Foto: Hannes Wallner)

Die Adventwanderungen der Katholischen Kirche und der Kärntner Krone sind für viele Menschen seit Jahren ein vertrauter Fixstern am adventlichen Himmel. Auch heuer findet alles in einer anderen Form statt: es ist adventliches Unterwegssein im kleinen Kreis der Familie, mit Partner, mit einer Freundin, einem Freund.

Auf den vielen Berg- und Wanderwegen Kärntens wird besinnlich dem Licht von Weihnachten entgegen gegangen. Verbunden ist diese Gemeinschaft im Herzen sowie virtuell über ein "Adventliches Gebet am Berg" mit Tourismusseelsorger Roland Stadler, musikalisch begleitet von Alfred Peitler und Tochter Marlene.

Zu dir, Herr, erheb ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich.

Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren!

Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden.


Psalm 25,1-3

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe.

Lukasevangelium 21,25-28

Zum ersten Adventsonntag

Advent ist Er-Wartungszeit: wir blicken voll Sehnsucht auf das Ende von „Etwas“ und auf das Kommen von Neuem. Das kann für jede und jeden etwas anderes sein. Gemeinsam ist aber aller Erwartung, dass sich da etwas verändert, neu oder anders wird.

„Am Ende ist alles gut“, höre ich manchmal, „und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.“ Kommt vielleicht flapsig daher, hat aber doch eine Tiefe, dieser Satz: Am Ende ist alles gut – Zuversicht, Vertrauen spricht da heraus. Zugleich ist aber auch der realistische Blick auf die Mühe im Hier und Jetzt da: „und wenn es noch nicht gut ist …“

Wandel, Veränderung, Wartezeiten sind mitunter mühevoll. Sie kosten Kraft und Energie. Jedes Leben muss vor dem Erblühen durch den Geburtsschmerz hindurch gehen. Jeder meisterliche Erfolg basiert, bei aller Begabung, auf der Mühsal des Lernens und Trainierens. Jedes Warten auf jemanden kann von Ungeduld begleitet sein. So beutelt uns jede Veränderung, jeder Wandel mitunter ganz schön. Das dürfen wir ja besonders in diesen Tagen erleben.

Die Texte aus der Hl. Schrift nehmen am Beginn der Adventzeit auch ein Ende in den Blick. Am Weg dorthin stößt das Verstehen an seine Grenzen: bestürzt und ratlos sind die Völker, ob dessen, was da passiert. Die Schöpfung scheint aus den Fugen zu geraten. Kommt uns das nicht vertraut vor? Wenn sich die Wetterkapriolen häufen, wenn es in sozialen Gefügen kracht – was passiert da heute in unserer Welt, in der Schöpfung? Vielen Ereignissen in der Natur und im Wandel der Gesellschaft stehen wir ratlos gegenüber: wie konnte es dazu kommen, was ist nun zu tun, wie geht das aus?
Am Ende des heutigen Evangeliums steht in Satz dazu, der mich zuversichtlich und hoffnungsvoll stimmt: „Richtet euch auf, erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe!“

Ja, es ist eine schwierige Zeit in der wir oftmals ratlos, auch ängstlich sind. Jetzt aber gilt es uns aufzurichten und uns umzublicken. Im Füreinander-dasein, im Einander-beistehen können wir Gott und seinen Frieden entdecken. Da kommt ER uns entgegen, da dürfen wir Ihm begegnen, das ist die große Verheißung an uns.
Mag es gelingen, dass wir dieses Wagnis eingehen, damit am Ende der adventlichen Er-Wartungszeit die Erfahrung und Freude eines erfüllten Herzens steht.

„Herr, unser Gott, alles steht in deiner Macht, du schenkst das Wollen und das Vollbringen.

Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Jesus entgegen gehen und uns durch Taten der Liebe auf seine volle Ankunft bei uns vorbereiten.“