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Referat für Tourismusseelsorge

Tresdorfer Passion - ohne Worte…

Fahrt zur Tresdorfer Passion und den Fastentüchern im oberen Mölltal

Jesus und seine Jünger auf dem Weg zum Ölberg (© Foto: Dr. Manuela Maier)
Jesus und seine Jünger auf dem Weg zum Ölberg (© Foto: Dr. Manuela Maier)

Die Karwoche ist eine besondere Zeit sich der Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu Christi bewusst zu werden. In besonders eindrucksvoller Weise erfuhren dies die Teilnehmer der Kulturfahrt am Gründonnerstag und Karfreitag, die ins obere Mölltal führte.

Das Laienspiel der "Tresdorfer Passion", oder auch "Kreuz ziachen" genannt, ist ein besonderer Schatz österlichen Brauchtums in Kärnten. Wie lange es dieses Spiel schon gibt und warum es entstand liegt im Dunklen der Geschichte verborgen. Es hat sich aber kaum etwas im Ablauf und der Ausdrucksweise vergangener Zeiten geändert. Das Geschehen um Jesu Verrat am Ölberg und seine Verurteilung steht im Zentrum des Passionsspiels am Gründonnerstag. Während der gesamten Passion wird nichts gesprochen, nur ein paar wenige Sätze fallen. Die ausdrucksstarken Masken und die fast gespenstische Ruhe beeindruckten alle Zuschauer tief. War man dabei wirklich "nur Zuschauer"? Das archaisch anmutende Geschehen hinterließ einiges an Nachdenklichkeit und Besinnung.

Am Freitag wurden dann die Fastentücher von Sagritz, Mörtschach, Winklern-Reintal, Rangersdorf und Stall besucht. Über vier Jahrhunderte spannte sich der zeitliche Bogen der Fastentücher. Besonders beeindruckten die Erzählungen der Frauen, welche in einem besonderen Bezug zu den jeweiligen Tüchern stehen. Es wurde einmal mehr deutlich, wie Kirche und Glauben im Kleinen groß gelebt wird.

Ein besonderes Geschenk war während der ganzen Fahrt die Gastfreundschaft die erlebt werden durfte: sowohl in der Dorfschenke in Stall bei  Familie Liebhart, als auch in den geöffneten Kirchen beim Besuch der Fastentücher.


Mag. Roland Stadler