Ein lohnendes Ziel auch im Winter
Graz und seine Umgebung bieten auch im Winter ein lohnendes Ziel für eine Kulturfahrt mit sakralem und spirituellem Schwerpunkt. Begleitet von Dr. Siegfried Muhrer, der selbst in Graz gelebt hat, erkundete eine Busgruppe am letzten Samstag im Februar Neues und Vertrautes in der Murmetropole und ringsum. Die unglaubliche Fernsicht kam schon der Anreise durch Kärnten und über die Pack zugute.
In der Urpfarre des Grazer Feldes, Feldkirchen neben dem Flughafen Thalerhof, wurde die Gruppe von Pfarrer Mag. Edmund Muhrer empfangen und geführt. Feldkirchen ist u.a. auch Passionsspielpfarre mit Aufführungen von Laiendarstellern alle drei Jahre.
Eine große Überraschung für die meisten war dann die hochgotische Wallfahrtskirche Maria Trost in Fernitz am östlichen Murufer. Gestärkt und gut gelaunt nach dem Besuch der Café-Konditorei am Pfarrplatz erschloss DI Viktor Sailer, der auch den Fernitzer Kirchenführer verfasste, die Besonderheiten dieser von Kaiser Friedrich III. gestifteten Wallfahrtskirche mit dem Reichsadler über dem Eingangsportal. Hoch oben von der Chorempore zeigte sich die einzigartige bauliche Lösung des Chorgewölbes und der Netzrippen in ihrer ganzen Schönheit. Zu Mittag konnten alle, vom Treffpunkt Schlossbergbahn aus, im Altstadtzentrum nach Lust und Liebe gustieren und flanieren.
Von St. Leonhard und dem Hilmteich kommend, überwältigte der Anblick der Basilika Mariatrost, wo nach einer Andacht vor der Gnadenstatue der „Mariatrosterin“ so manche Kerze in der Grotte entzündet wurde.
Auf der letzten Etappe ging es über Graz Nord zur nächsten Perle der Gotik, der Wallfahrtskirche Maria Straßengel, auch kleiner steirischer „Steffl“ genannt. Diese Kirche mit ihren Superlativen sollte auf Anordnung Josephs II. 1788 abgerissen werden, konnte aber dank des Mutes und des Widerstands der Bevölkerung erhalten bleiben.
Beim letzten Sonnenlicht nahm die Gruppe Abschied von den „drei Tausendern“ bei Rein - Gratwein und von der steirischen Landeshauptstadt.