Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Vielfältig wie die Farben des Herbstes

GEH.rede Nötsch

Trotz der tagsüber sehr warmen Temperaturen hat der Herbst Einzug gehalten - die morgendliche Taunässe der Gräser, die Nebel über den Tälern, die sich mit der stärker werdenden Sonne langsam erheben und auflösen und die zahlreichen Spinnweben, die zu wahren Kunstwerken von Mutter Natur werden, zeigen es deutlich.

Und so trafen sich am Freitag, dem 29. September, eingehüllt in die Nebelschwaden des beginnenden Tages am Bahnhof von St. Stefan/Vorderberg 17 erwartungsfrohe Teilnehmer, um von der Zugstation über St. Paul, Emmersdorf und St. Georgen i. Gailtal nach Nötsch zu wandern. Gleich zu Beginn gab es bei einer kleinen barocken Wegkapelle die tiefgehenden und berührenden Morgengedanken von Monika Gschwandner. Auf dem Weg entlang der 1894 eröffneten Gailtalbahn liegt Schloss Bodenhof, welches sich noch heute im Besitz der Familie Aichelburg befindet. Ihr entstammt der letzte von Kaiser Franz Joseph I. ernannte Kärntner Landeshauptmann der Monarchie, Leopold Freiherr von Aichelburg-Labia, der dieses Amt von 1909 bis 1918 ausübte. In St. Paul eingetroffen, wurde die Gruppe bereits von Pfarrer Marcin Mrawczyński erwartet, welcher mit Unterstützung von Pfarrökonomin und PGR-Obfrau Angela Moritsch die Morgenandacht gestaltete und es sich nicht nehmen ließ, die Kirche mit ihrer schönen Ausstattung vorzustellen.

Die Anwesenheit von Peter Sternig, einem Mitglied der St. Josefbruderschaft von St. Stefan sowie von Historikerin Brigitte Fatzi, die der Ursula-Bruderschaft eng verbunden ist, war ein willkommener Anlass, um einen Einblick in diese im Gailtal noch sehr aktiven Bruderschaften zu gewinnen und bereitwillig gaben beide Auskunft zu ihrer Tätigkeit. Im Anschluss gab es ein kräftigendes und wohlschmeckendes Frühstück im Vereinsraum des Rüsthauses von St. Paul, welches Angela Moritsch mit ihren engagierten Helferinnen vorbereitet hatte. Die Zeit mahnte schließlich zum Aufbruch und zur Weiterwanderung nach Emmersdorf.

In der dortigen Filialkirche, dem hl. Bartholomäus geweiht, gab es quasi in Doppelconférence von Monika Gschwandner und Manuela Maier vielfältige Informationen zur Kirche und ergänzend einige Geschichten rund um Leben, Taten und Legenden der darin dargestellten Heiligen, wie dem Kirchenpatron und dem „Vater des Mönchtums“, dem hl. Antonius dem Einsiedler. Und so manche Entdeckung hinter dem Altar sorgte im Anschluss für philosophische Betrachtungen. Die Wanderung von Emmersdorf nach St. Georgen im Gailtal verlief mit herrlichen Ausblicken in die Untergailtaler Landschaft und einem weiteren spirituellen Impuls von Monika Gschwandner.

In der Georgskirche gesellte sich zudem PGR-Obfrau Ingrid Jarnig zur Gruppe, welche alle auf eine spannende Zeitreise über Herkunft und Bedeutung eines am rechten Seitenaltar eingemauerten Römersteines mitnahm. Wie bereichernd ist es doch, wenn sich Menschen, die mit ihren Pfarren eng verbunden sind, mit einbringen, authentisch und interessant erzählen und so zu einer Vielfalt an Informationen beitragen! Einige erläuternde Worte zu Anton Mahringer, dem bedeutenden Maler des Nötscher Kreises, welcher sich in Licht und Landschaft des Unteren Gailtales verliebt hatte und dessen Grab am Friedhof westlich der Kirche zu finden ist, bildeten den Abschluss in St. Georgen. Raschen Schrittes ging es über Labientschach weiter nach Nötsch, wo die Gruppe im Gasthof Jost ein verspätetes Mittagessen einnahm und anschließend von Isolde Moser im Museum des Nötscher Kreises durch die heurige Jubiläumsausstellung geführt wurde.

Den kulinarischen Abschluss fand das GEH.rede im Garten der Bäckerei Wiegele bei Kaffee und Schaumrollen. Es ist ein Ort, geprägt von der Persönlichkeit Hermine Wiegeles, an dem man immer wieder gerne zukehrt.

(Manuela Maier, Monika Gschwandner)