Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Auf unbekannten Wegen durch das Rosental

Der Hochsommer hat Einzug gehalten und wohl so manchen Pilger von der Wanderung am Fuße des Karawankenzuges abgehalten. Nichts desto Trotz wagte am 16. August eine kleine feine Gruppe von 14 Personen die Teilnahme am sommerlichen GEH.rede im Rosental. Am noch kühlen Morgen stand der Besuch der Wallfahrtskirche Maria Elend an, welche ob ihrer sakralen Kunstschätze zu den schönsten Kirchen des Tales zählt. Urkundlich durch den Geschichtsschreiber Jakob Unrest im 15. Jh. das erste Mal erwähnt, geht die Kirche wohl auf eine Gründung durch die Ossiacher Benediktiner zurück. Der Legende nach wird sie mit der hl. Hemma in Zusammenhang gebracht, was auch das Deckengemälde im Presbyterium versinnbildlicht. Der prachtvolle barocke Hochaltar wurde in seinem Hauptteil von der Stadt Wien als Votivgabe für die Befreiung von der Zweiten Türkenbelagerung Wiens 1683 gespendet. Des Weiteren zählen ein gotischer Flügelaltar, welcher im Altarblatt Maria mit dem Kind - flankiert von den Pestheiligen Sebastian und Rochus – zeigt, zu den wertvollsten Ausstattungsstücken. Monika Gschwandner nahm den legendenhaften Bezug zur hl. Hemma zum Anlass, um mit einer kleinen Andacht stimmungsvoll in den Tag zu starten. Im nur wenigen Schritten entfernten Gasthaus „Oberwirt“ genossen wir einen stärkenden „Guten Morgen – Kaffee“, da der Wirt seine Tore eigens für unsere Gruppe öffnete. Vorbei an zwei Bildstöcken, welche liebevoll mit einem Marienmotiv durch den Bildstockmaler Roland Mutter ausgestattet worden sind, ging es stetig ansteigend aufwärts bis zum alten Nischenbildstock, dem „Isidorkreuz“ des Kapellenberges. Von dort waren es nur mehr einige Minuten aufwärts bis zu den beiden Bergkapellen mit ihrer grandiosen Aussicht weit hinein ins Kärntner Land. Die „Kleine Kapelle“ und ihr großes Pendant, die „Gnadenkapelle“ werden häufig besucht. Nicht nur Sportbegeisterte nutzen die zum Teil steilen Wegabschnitte hinauf zum Kapellenberg, auch viele Menschen, die ein Anliegen zur Muttergottes im Herzen tragen, scheuen den Aufstieg nicht. Im Inneren der reich mit Malereien versehenen Gnadenkapelle findet sich die Hemmalegende wieder sowie eine Kopie der Marienfigur aus der Wallfahrtskirche Maria Elend. In der „Kleinen Kapelle“ lauschten alle gespannt den Texten von Anton Fritz, der sich mit der Hintergrundgeschichte der Legende zu "Hemmas Wallfahrt nach Maria Elend" beschäftig hat sowie einem Bericht der Schriftstellerin Josepha Kraigher-Porges über die Messen am Kapellenberg anno dazumal.
Nach einer erholsamen Pause wurde der Weg über die Christusquelle fortgesetzt. Angeregtes Geplauder ließ die folgende Wegstrecke über den Großen und Kleinen Dürrenbach bis Suetschach wie im Fluge vergehen und ein schattiges Blätterdach schützte mehrfach vor der zunehmenden Hitze. In Suetschach empfing uns der Mesner, Herr Ogris, um uns stolz „seine“ Kirche zu präsentieren. Als Kirchenpatron begegnet uns hier der hl. Lambert von Lüttich, dessen Verehrung mit den Eppensteinern in Verbindung zu bringen ist. Die einstige romanische Chorturmkirche wurde baulich immer wieder verändert und restauriert und verfügt in der Fastenzeit über ein Andachtsbild von Hans Gerhard Kalian.
Die verspätete Mittagsrast genossen wir bei einer kleinen, aber dafür sehr wohlschmeckenden Mittagskarte im Gasthof Stefaner. Mit dem Postbus fuhren wir anschließend bis Weizelsdorf, wo wir von den Damen Carolin und Judith Walker auf Schloss Ebenau herzlich empfangen wurden. Carolin Walker führte durch die aktuelle Kunstausstellung der Galerie mit Werken von Karin Pliem und Thilo Westermann, ergänzt durch weitere namhafte Künstlerinnen und Künstler. Den Nachmittagskaffee genossen wir mit köstlichem Topfenkuchen und ließen den Sommertag gemütlich im herrlichen Garten des Schlosses ausklingen.

(Manuela Maier)