Unterwegs im Tal des But
Im Tal des But, einem Tagliamentozufluß am Südfuß des Plöckenpasses liegt das Bergdorf Timau, in Kärnten vor allem unter dem Namen Tischelwang bekannt. Vermutlich aus einer römischen Straßenstation entstanden und nach lokaler mündlicher Überlieferung in zwei Wellen (um das Jahr 1000 und Mitte des 13. Jh.) von Einwanderern aus dem Kärntner Gailtal und vom Kärntner Weißensee besiedelt, war der Ort, deren Kirche del Cristo Re mit seinem 12 m hohen Kruzifix an das tragische Schicksal der Kosaken am Ende des zweiten Weltkrieges erinnert, erste Station der diesjährigen Wanderung am italienischen Taufkirchenweg, dem Cammino delle Pievi. Leicht erhöht über dem Talboden führt der Weg von hier durch den Wald über Cleulis nach Cercivento, dessen Hausfassaden entlang der Straßen und Plätze großformatige biblische Darstellungen des neuen und alten Testamentes zeigen. Dieser Abschnitt des Taufkirchenweges, der immer wieder herrliche Ausblicke in die umliegende Bergwelt frei gibt, verläuft entlang der alten Verbindungsstraße Via Julia Augusta nach Aquilea, die hier abschnittsweise noch gut erhalten ist und dem Pilger mitten im Wald ein Wandern auf Pflastersteinen, begrenzt von grün bemoosten Steinmauern, ermöglicht. Landschaftliche und kulturelle Kleinode am Weg machen diese Strecke zusätzlich zu einem besonderen Erlebnis.
In der dem hl. Oswald geweihten Kirche von Cleulis von Pfarrer Josef Allmaier spirituell auf den Tag eingestimmt, erfolgte nach mehreren Stationen am Weg die abschließende Eucharistiefeier in der Pfarrkirche von Cercivento.
In dem typischen italienischen Bergdorf mit vielen antiken Häusern sind Dank eines einzigartigen Projektes unter dem Titel "Una Bibbia a cielo aperto" über 30 Bibelszenen an den Hausfassaden zu bewundern. Die Kunstwerke von beträchtlichen Ausmaßen wurden von verschiedenen Künstlern in unterschiedlichen Techniken geschaffen. Auch die Räumlichkeiten des Pfarrhofes wurden im Rahmen des Projektes mit Episoden aus dem Leben Jesu gestaltet.