Am Alpe Adria Trail durch die Goriška Brda
Von einem Dorf zum anderen
Auf den westlichen Ausläufern des Monte Kolovrat über Castelmonte - dem bedeutendsten Marienheiligtum in der Region Friaul-Julisch-Venetien - und weiter abwärts nach Cividale pilgernd, durchquerten wir am ersten Tag in einem ständigen auf und ab vor allem von Edelkastanien und anderen Laubbäumen geprägte Wälder. Unter dem schützenden Laubdach machte sich die sommerliche Hitze nicht ganz so dramatisch bemerkbar, wie an den wenigen Wiesenabschnitten, die zwischendurch den Blick ins umliegende Hügelland frei gaben. Immer wieder führte der Weg an kleinen im stets gleichen Baustil errichteten Landkirchen vorbei, die auch hier auf fast jeder Erhebung zu finden sind. Auffallend ist, dass ganz viele dieser Gotteshäuser Johannes dem Täufer geweiht sind.
Am zweiten Tag starteten wir gleich am Morgen von Cividale zum nächsten Etappenziel, der Filialkirche Sant’Elena in Mernico und waren zur Zeit der ärgsten Mittagshitze bereits wieder in Cividale zurück, wo am späten Nachmittag noch eine Stadtführung am Programm stand. Den Abend verbrachten alle in einem der vielen Lokale rund um den Hauptplatz bei einem guten italienischen Essen und einem in dieser Gegend geradezu obligatorischen Gläschen Wein.
Zu Fuß ging es dann am dritten Tag entlang eines Dorfsträßleins über die Grenze nach Slowenien, von wo wir die herrliche Aussicht genießend auf die umliegenden Weinberge der Region Brda bzw. Collio blicken konnten, die das Landschaftsbild in den folgenden Stunden prägten. In der Kirche Sveti Andrej entdeckten wir wunderbare Fresken aus dem 15. Jh., die man hier in dieser Qualität nicht vermutet hätte. Am Weg zum Zielort Dobrovo fanden sich am Wegesrand neben den terassenförmig angelegten Weingärten vor allem Feigen-, Zitronen-, Marillen-, Kirschen- und Pfirsichbäume. Es war eine Wanderung durch einen wahrlich gesegneten Landstrich.