Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Am Alpe Adria Trail dem Meer entgegen

Einst ein vor allem mit Eichen bestandenes Hügelland, ist der Collio bzw. die Region Brda heute von weitläufigen, in Terrassen angelegten Weingärten geprägt. Inmitten dieser traditionsreichen und fruchtbaren Region thront auf einem aussichtsreichen Hügel der mittelalterliche Ort Šmartno. Vom 16. Jh. bis zur 2. Hälfte des 18. Jhs. war Šmartno stets ein strategisch wichtiger Verteidigungspunkt. Das malerisch gelegene Dorf war Ausgangspunkt einer dreitägigen Pilgertour entlang des Alpe Adria Trails bis nach Duino. Am ersten Tag führte der Weg über Kozana und Medana sowie den slowenisch-italienischen Grenzübergang Plessiva durch den gleichnamigen Naturpark bis nach Cormons, dem kulturellen Zentrum des Collio. Über den Monte Quarin mit der Burg von Cormons und der Filialkirche Beata Vergine del Soccorso, von wo sich eine herrliche Aussicht in das umliegende Land bietet, ging es schließlich steil bergab in das Ortszentrum zum Dom San Adalberto, dem Ziel der Tagesetappe.

Bei herrlichem Herbstwetter ließen wir am darauffolgenden Morgen Cormons hinter uns und wanderten über die Ortschaft La Subida mit seiner Chiesa del Cristo entlang bequemer Güterwege durch Wald und Weingärten dem Dorf Russiz entgegen. Nach einer gemütlichen Pause bei den „Laghetti rossi“, einem kleinen Naturschutzpark der Gemeinde, dessen „rote Teiche“ durch den Abbau von Ton für die Ziegelherstellung entstanden sind, war es dann nicht mehr weit in das Dorf San Lorenzo Isontino und in die südlich davon beginnende Aulandschaft des Isonzo, wo eine für Feuchtgebiete typische Vegetation vorherrscht. Zuerst entlang eines Kanals und schließlich parallel zum Verlauf des Flusses führte der Weg entlang eines Dammes bis zum östlichen Eingang der mauerbewehrten Altstadt von Gradisca d’Isonzo, deren Geschichte wir am Nachmittag bei einer interessanten Stadtführung noch ausführlich kennen lernen konnten.

Von Gradisca brachte uns am letzten Tag jeder Schritt dem Meer ein Stück näher. Über einen fast durchwegs im Wald verlaufenden Abschnitt erreichten wir am Vormittag den Monte San Michele, der als Kriegsschauplatz im 1. Weltkrieg im Zuge zahlreicher Isonzoschlachten traurige Bekanntheit erlangt hat. Ein Museum und ein Rundweg zeugen vom zähen Ringen um diesen strategisch wichtigen Berg, der anfangs einen Eckpfeiler der österreichischen Front und dann ein italienisches Bollwerk bildete. Zwei Aussichtsplattformen bieten hier einen Rundumblick einerseits Richtung Slowenien im Osten und andererseits auf den isontinischen Karst. Weiter führte der Weg bergab in den Ort San Martino del Carso und durch den Karst bis nach Doberdo del Lago. Nach einer Mittagspause und einer kurzen Transferfahrt bis San Giovanni del Timavo war es nur mehr ein kurzes Wegstück bis ans Ziel, wo die Tour am Rilkeweg mit einem Blick auf das Meer und Schloss Duino seinen stimmungsvollen Abschluss fand.