Verlag: Herder  -  547 Seiten  -  ISBN: 978-3-451-34551-7
Preis: Euro 60,70

Der Großtext des Johannesevangeliums ist auf den ersten Blick für das Auge ein Kaleidoskop aus theologisch fein geschnittenen Steinen, für das Ohr eine literarische Partitur der Verkündigung aus Stimmen verschiedener Höhenlagen, welche die Adressaten einholen und zum »Bleiben« heimholen wollen. An Versuchen, die textlichen Dissonanzen, Ungereimtheiten, textinternen Spannungen und Verwerfungen zu klären, fehlt es im Laufe der neutestamentlichen Forschungsgeschichte nicht. Der Textboden des vierten Evangeliums wurde dabei mehrfach umgepflügt, manchmal von Vormeinungen und Vorverständnissen gesteuert. Demgegenüber legt Prof. Woschitz in der vorliegenden Arbeit bei allem literarkritischen Problembewusstsein das Augenmerk besonders auf die hermeneutische »Verzauberung« und die Bewegungsvorgänge der narrativen Theologie des vierten Evangeliums. Auf diese Weise wird deutlich, dass die Darstellung des Jesus-Kerygmas im Johannesevangelium zur aktuellen Heilserfahrung führen will. Auch die heutigen Menschen sollen in der Gewissheit bestärkt werden, dass sie geborgen sind in den »Ich-bin«-Worten Jesu. 

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