Wenn psychiatrische und internistische Aspekte gleichermaßen Berücksichtigung finden
Das Fachliche Konzept der Diakonie Klinik Waiern
In Waiern bei Feldkirchen in Kärnten entsteht bis 2026 die Diakonie Klinik Waiern – ein überregionales Kompetenzzentrum für Altersmedizin, Psychosomatik, Sucht und Essstörungen. Die neue Klinik mit 130 Betten setzt auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept. Dieses sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen Interner und psychiatrischer Medizin vor. Somit durchlaufen alle psychiatrischen und Suchtpatient:innen der Klinik eine internistische Untersuchung, während geriatrisch-internistische Patient:innen eine psychiatrische Diagnostik und Behandlung erfahren – eine österreichweit einzigartige Vorgehensweise.
Ausgangspunkte für das Fachliche Konzept waren die aktuellen Entwicklungen und Trends im Gesundheitsbereich, wie z. B.:
- Die Zunahme von psychiatrischen und Suchterkrankungen, bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel, die Corona-Krise und die Inflation
- Die stetig steigende Nachfrage nach Pflege, tagesklinischen Angeboten sowie Re-Mobilisation im geriatrischen Bereich, bedingt durch demografische Veränderungen
- Die Zunahme von Komorbiditäten und psychischen Erkrankungen im Alter und bei Suchtpatient:innen
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat die Kollegiale Führung gemeinsam mit Expert:innen aus verschiedensten Bereichen und Berufsgruppen das Fachliche Konzept für die Diakonie Klinik Waiern erstellt. Wichtige Erkenntnisse aus der Konzeptarbeit sind bereits in die Bauplanung der neuen Klinik eingeflossen. So erfolgt beispielsweise der Stationsaufbau bzw. die Bettenbelegung nach Pflege- und Betreuungsintensität. Je höher das Stockwerk in der neuen Klinik, desto weniger Pflege und desto mehr Therapie wird angeboten.
Demzufolge befinden sich z. B. die Akutgeriatrie, die Tagesklinik und die Diagnostik im ersten Stock. Geriatrische Patient:innen brauchen viel Pflege, eine engmaschige ärztliche und internistische Kontrolle. Auch Patient:innen mit schweren Alkoholentzugserscheinungen können aufgrund der Monitorisierungsmöglichkeiten zukünftig auf diesem Stockwerk angesiedelt werden. Die Essstörungsklinik hingegen verbleibt im vierten und obersten Geschoß. Diese Patientengruppe ist mobil, braucht wenig Pflege, jedoch viel Therapie.
Jedes Stockwerk verfügt über eine Station mit zwei Behandlungseinheiten. Diese Anordnung schafft Überschaubarkeit, einen effizienten Personaleinsatz und eine vertrautere Atmosphäre für Patient:innen. Dem Wunsch nach mehr Komfort für Patient:innen und Mitarbeitende wurde ebenfalls entsprochen. Die Innenausstattung aus hellem Holz, die moderne Architektur und der Balkon schaffen in den Patientenzimmern eine wohnliche, freundliche Atmosphäre. Die Klinik wird definitiv Hotelcharakter haben.
„Mit unseren Angeboten in den Bereichen Sucht, Psychosomatik und Essstörungen wollen wir österreichweit eine Vorreiterrolle einnehmen. Im Bereich Altersmedizin haben wir einen regionalen Versorgungsauftrag und verfügen über einen einzigartigen Psychologie-Schwerpunkt“, so Primaria Mag. Dr. Michaela Leopold, Ärztliche Leitung der Diakonie-Krankenhäuser. „In all unseren Tätigkeitsbereichen verfolgen wir ein ganzheitliches Behandlungskonzept, in dem psychiatrische und internistische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind Vor- und Nachbetreuung besonders wichtig, um langfristige gesundheitliche Verbesserungen zu erreichen.“