Letzter Weg von Diakon Johann Mack
Am 18. Jänner fand die Beerdigung unseres am 13.1. verstorbenen Kollegen Diakon Johann Mack in Klein St. Paul statt
Die Feierlichkeiten wurden von Kan. Prälat Mag. Matthias Hribernik, unter zahlreicher Beteiligung von Mitbrüdern im diakonalen und priesterlichen Dienst geleitet. Die Dankesrede der Diakone wurde von unserem Sprecher Diakon Mag. Toni Schönhart gehalten. Diese kunstvolle Umschreibung des Lebens von Diakon Mack möchten wir ihnen an dieser Stelle zur Verfügung stellen:
Diakon MACK Johann
(*24.3.1942, Weihe zum Diakon: 1. Oktober 2006, + 13. 1. 2024)
„Jesus, auf dich vertraue ich!“
Weit hinein in unsere Heimat und Diözese ist die Saualm sichtbar; und auch umgekehrt kann man von vielen Orten Kärntens auf die Saualm blicken.
In diesem Sinne möchte ich auch diesen nord-südlich verlaufenden Bergrücken als Metapher für das diakonale Wirken von Johann Mack in den Mittelpunkt meiner Überlegungen stellen:
Auf der Lavanttalseite, in der waldreichen Pfarre St. Johann am Forst – die außerdem auch meine Heimatpfarre ist – stammend und hier bereits eingewurzelt in tiefe Religiosität, unter anderem auch geprägt durch das Wirken der Patres des Wolfsberger Kapuzinerklosters, hat er bald den Saualmrücken überquert und in Tanzenberg seine gymnasiale Bildung begonnen.
Mit dem Psalmvers „Wie der Hirsch nach Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott!“ (Psalm 63,2) erfolgt wieder eine Rückbindung an die wild- und wasserreiche Saualm. Im Wasser der Taufe hat Johann die Zusage der über das irdische Leben hinaus gehenden Lebenskraft Gottes erhalten; aus dieser Lebenskraft und Gottverbundenheit hat er auch als Diakon bei Taufen dieses Ur- und Grundvertrauen in die Herzen vieler Menschen gelegt: „Alle meine Quellen entspringen in dir,…!“
Ja, mehr noch: das Elternhaus von Johann liegt unmittelbar an einer Heilwasserquelle, Bad Weißenbach; diese wie auch das in der Nähe abgefüllte Preblauer „HEIL- und Mineralwasser“ verweisen auf die Verse der Offenbarung: „Dann zeigte er mir einen Strom von Lebenswasser, klar wie Kristall, der herausquoll aus dem Thron Gottes und des Gotteslammes:“ Belebend!! – über unser irdisches Dasein hinaus.
Nach Jahren in St. Donat hat Johann auf der Westseite der Saulam, im Görtschitztal in der Pfarre Klein St. Paul Heimat gefunden und weitum diakonal gewirkt. Geprägt wird diese Region unserer Kärntner Heimat von Wehrkirchen wie auch von Wallfahrtskirchen. Wehrkirchen (Hochfeistritz, Eberstein, Diex,..) als klare Zeichen der Überzeugungskraft und des Feststehens im Gottvertrauen, andererseits die Gewissheit der Geborgenheit und Sicherheit im Blick auf Gott. „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von Gott!“ (Psalm 121)
Dieser Psalmvers begleitet uns auch als Wallfahrer – schon als kleiner Bub hat Johann mit seiner Mutter die Saualm für FUSS-Wallfahrten überquert – nach Maria Moos am Kirchberg, Maria Waitschach, Maria Hilf. Wiederum können wir in eine ganze Reihe von Wallfahrtspsalmen des alttestamentlichen Beters einstimmen und Lob und Dank, Bitte und Hoffnung, Sehnsüchte des Lebens, Vertrauen vor Gott aussprechen, im Blick auf das Vorbild unseres Glaubens, Maria, die Mutter Jesu. Nicht zuletzt auch auf Gottes Barmherzigkeit setzend, die eigenen Unzulänglichkeiten des Lebens, Schuld in den Beichtstühlen abladen. Viele Wallfahrer hat Johann in den Wallfahrtskirchen empfangen.
Ein Letztes und mir persönlich äußerst Wichtiges möchte ich am Sarg von Johann und nach dem Hören der Predigt von Pfarrer Jacek Wesoly sagen und nochmals auf die Saualm zu sprechen kommen.Das weitum bekannte Lied „Im Löllinger Graben…“ erinnert uns an die Verarbeitung des Eisenerzes aus Hüttenberg, wofür auch Unmengen von Holzkohle vonnöten waren. Bauern – auch mein Großvater – haben über den Köhlerweg auf der Saualm häufig mit Doppelspannern/zwei Pferden ihre Fuhrwerke nach Lölling gelenkt.
Doppelspanner – ein starkes Bild von Zusammenarbeit und Zusammenhalt von Pfarrprovisor und Diakon: in gegenseitiger Wertschätzung und Achtung den Glauben, Kirchlichkeit, gemeinsames Feiern, so – um beim Bild des Fuhrwerkes zu bleiben – in unsere Zeit transportieren, dass dies geistliche Energie, Lebenskraft für Leib und Seele schenkt; auch zu den alljährlich stattfindenden Treffen der Kärntner Diakone mit dem Bischof sind Pfarrer Wezoly und Diakon Mack immer im Doppelspann gekommen.
Gleichsam ein Testament, Zielvorstellung für Pfarrsituationen, wo dies noch angestebt werden muss!
Von Forst/Bad Weißenbach im heimatlichen Lavanttal über St. Donat und Klein St. Paul im Görtschitztal hat Diakon Johann Mack den Menschen in all ihren verschiedensten Lebenssituationen das Heimatrecht in der Fülle der Barmherzigkeit und Weite Gottes verkündet und in seinem Leben entfaltet.
Auf der Parte lesen wir: Jesus, ich vertraue auf dich!
Diakon Mag. Toni Schönhart