Organisation

Referat für Priester

Priester der Weltkirche begegnen Bischof Marketz

Priester der Weltkirche mit Bischof und Generalvikar (Michael Kapeller)
Priester der Weltkirche mit Bischof und Generalvikar (Michael Kapeller)

Am Mittwoch, 8. Juli 2020 kam es zu einer Begegnung von Bischof Dr. Josef Marketz und Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier mit den sechs indischen Priestern, die seit diesem Arbeitsjahr in der Diözese Gurk sind und im Rahmen des Interkulturellen Bildungs- und Begegenungskurses sprachlich, seelsorglich und interkulturell auf ihren Einsatz als Kaplan, Vikar oder Pfarrprovisor vorbereitet werden. Bei den Priestern handelt es sich um Jinu Joseph Mangalath (Ausbildungspfarre: Maria Saal), Yacobu Polimetla (Ausbildungspfarre: Maria Rain), Prasanth Goddumarri (Ausbildungspfarre: Villach-St. Leonhard), Babu Yelisela (Ausbildungspfarre: Klagenfurt-St. Theresia), Rajesh Bhupathi (Ausbildungspfarre: Klagenfurt-St. Theresia) und Thomas Sagili (Ausbildungspfarre ab 1. September: Klagenfurt-St. Egid). Nach einem gemeinsamen Gebet in der Bischofskapelle ging Bischof Marketz auf einige Punkte ein, die ihm für einen priesterlichen Dienst in Kärnten besonders wichtig sind:

Auf eigene Stärken bauen
Die Priester, die bereit sind, nach Österreich zu kommen und hier zu wirken bringen aus ihren Heimatländern viel an Kompetenz und Erfahrung mit. Diese Begabungen mögen die Priester einbringen und dabei auf ihre Persönlichkeit vertrauen. Denn Menschen suchen heute bei einem Priester mehr denn je Glaubwürdigkeit und Authentizität.

Sich begleiten lassen und zum Begleiter werden
Der Wechsel in eine andere Kultur ist eine große Herausforderung. Damit dies gelingt, bittet der Bischof die Priester, das Angebot von diözesaner Ausbildung und Begleitung offen anzunehmen. Zudem wünscht er ihnen, dass sie auch freundschaftliche Kontakte pflegen und mit Mitbrüdern über ihr priesterliches Wirken, ihr Leben und ihre Fragen ins Gespräch kommen. Sich selbst begleiten zu lassen ist eine wichtige Voraussetzung, um dann in der Pfarrpastoral andere Menschen in freudigen und traurigen Phasen des Lebens begleiten zu können.


Veränderungsprozesse mitgestalten
Die Gesellschaft befindet sich in einem großen Veränderungsprozess. Als Kirche müssen wir, so Bischof Marketz, diese Veränderungen wahrnehmen und darauf reagieren. Damit das gelingt, ist ein aufmerksamer Kontakt mit Menschen ganz wichtig – besonders das Gespräch mit Kindern und Jugendliche kann dabei helfen, zu erfassen, wie junge Menschen heute leben und was ihnen dabei wichtig ist.


Gläubige unterstützen
Der Priestermangel ist in Kärnten ein großes Thema und es wird künftig nicht immer möglich sein, einen Priester, der in den Ruhestand tritt durch einen Priester zu ersetzen. Hier braucht es ein neues Miteinander von Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiter/innen und ganz wichtig: die Begleitung und Förderung von Ehrenamtlichen. Denn ohne das Engagement so vieler Männer und Frauen in den Pfarren wäre kirchliches Leben sehr viel ärmer. Sie werden künftig vermehrt in den Pfarren das Kontinuum bilden, wenn Priester - häufig als in den letzten Jahrzehnten - in eine andere Pfarre wechseln.

Nicht die Augen vor der Armut verschließen
Abschließend bittet der Bischof die Priester die Augen nicht vor der Armut zu verschließen. In Europa ist die Armut, anders als in Indien, nicht so sichtbar, sondern häufig versteckt. Zudem leiden Menschen vermehrt nicht nur unter materieller Armut sondern unter psychischer Not. Hier braucht es einen aufmerksamen Blick und ein großes offenes Ohr, um für Menschen da sein und ihnen konkrete Hilfe anbieten zu können.

Interkultureller Bildungs- und Begegnungskurs

Der Interkulturelle Bildungs- und Begegnungkurs erstreckt sich über zwei Jahre. Dabei erhalten die Priester durch Ulrike Kos und durch Kurse an der Universität eine Sprachausbildung bis C 1a des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Weiters werden sie wöchentlich durch Dompropst Engelbert Guggenberger liturgisch geschult und in insgesamt acht mehrtägigen Modulen auf die Besonderheiten der Pastoral in Kärnten vorbereitet. Zudem werden die Priester von Michael Kapeller in ebenfalls wöchentlichen Trainings mit diversen gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen vertraut gemacht.