“Christliches Engagement mit der Gebrauchsanweisung des Neuen Testaments” mit Prof. Dr. Thomas Söding
- Wie kann christlicher Einsatz im haupt- und ehrenamtlichen Dienst im 21. Jahrhundert im Geiste Jesu Christi gelingen und Frucht bringen?
Einen wirklich tollen Fortbildungstag erlebte eine erlesene Schar von interessierten Seelsorgerinnen und Seelsorgern am 5. Juni 2024. Zu den Interessierten zählte Diözesanbischof Josef Marketz, Generalvikar Johann Sedlmaier und Dompropst Engelbert Guggenberger, aber auch Diakone wie Bernhard Wrienz und Josef Lagler und Pastoralassistenten wie Monika Knapp und Martin Rainer.
Professor Thomas Söding gilt als ausgewiesener Kenner des Neuen Testaments. Er hatte die Teilnehmer im Vorfeld eingeladen, selbst die Bibel mitzubringen. Einleitend erklärte er, dass wir in unserer gesellschaftlichen Übergangszeit wieder an die Anfänge der Kirche hingeführt werden, und nun müssen wir wieder beginnen, die Bibel als Navigationsinstrument für ein christliches Leben und ein christliches Zeugnis zu entdecken, wobei klar sein soll: Gehen müssen wir selbst oder mit Peter Handke gesprochen: Erst im Gehen eröffnen sich Wege und tun sich Zwischenwege auf. Als Vizepräsident des Zentralrats der Katholiken Deutschlands war er von einer Sitzung zum Katholikentag in Erfurt gereist und von dort nach St. Georgen aufgebrochen.
Zum inhaltlichen Programm sollten 4 Module besprochen bzw. mit der Bibel angeschaut werden:
- Warum bezieht Jesus Menschen in seinen Dienst am Evangelium ein?
- Wie kommen Menschen in die Nachfolge Jesu zum Dienst am Evangelium?
- Wie leben Menschen in der Nachfolge Jesu den Dienst am Evangelium?
- Welche Gemeinschaft im Glauben entsteht durch den Dienst am Evangelium?
Höchst spannend war dabei die Einsicht, wer denn als Jünger bzw. Jüngerin bei der Bergpredigt zu betrachten ist: Drei Leitfragen halfen den Teilnehmern, dies bei der Bergpredigt tiefer zu verstehen:
- Wer wird angeredet? Wie wird das Evangelium kommuniziert?
- Wer sind und wie wirken die Jünger in der Welt?
- Wie versammeln sich die Jünger: vor Gott untereinander in der Welt?
Mit vielen Eindrücken und noch mehr Fragen wurden wir am späten Nachmittag in unsere Seelsorgeräume zurückgerufen. Allemal spannend, die Bibel als persönliches Navigationsinstrument für den persönlichen Einsatz als Dienerinnen und Diener des Wortes Gottes zu begreifen.
Richard Pirker,
Verantwortlicher für die Priesterfortbildung