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Von Engeln, Sternen und dem Kind in der Krippe: Bedeutung, Geschichte und Symbole rund um das Fest der Geburt Christi

“Geburt Christi“, gotische Fresken, Vorhalle Gurker Dom, um 1340; Foto: R. Schiestl
"Geburt Christi", gotische Fresken, Vorhalle Gurker Dom, um 1340; Foto: R. Schiestl

Klagenfurt, 21. 12. 21 (pgk). Weihnachten zählt mit Ostern und Pfingsten zu den zentralen Festen des Kirchenjahres. Christinnen und Christen feiern zu Weihnachten die Geburt Jesu und somit die Menschwerdung des Sohnes Gottes im Kind von Bethlehem.
Der Begriff „Weihnachten“ entstand um 1150 und stammt aus dem Mittelhochdeutschen „ze den wihen nahten“, was so viel bedeutet wie „zu den geweihten, heiligen Nächten“. Aus dieser Bezeichnung ging der Begriff des „Heiligen Abends“ für den 24. Dezember, dem Vorabend zum Fest der Geburt Jesu, hervor.

Termin des Weihnachtsfestes.
Während der Geburtsort Jesu, nämlich Bethlehem bzw. dessen Umgebung, von den Evangelisten Matthäus und Lukas genannt wird, ist der historisch exakte Tag der Geburt Jesu unbekannt, da für die ersten Christengenerationen die historisch genaue Festlegung dieses Tages eher unbedeutend gewesen zu sein scheint. Nach verbreiteter Auffassung ist das „Natale Jesu Christi“ (=Geburtstag Jesu Christi) erstmals verbürgt in einem Kalender aus dem Jahr 354, der allerdings bereits eine Feierpraxis im Jahr 336 bezeugt.
Warum konkret der 25. Dezember zum Termin für das Weihnachtsfest und somit als Geburtstag Jesu gewählt wurde, wird von Fachleuten unterschiedlich beantwortet. So geht eine Theorie davon aus, dass die römische Kirche das Fest der Geburt Christi am 25. Dezember bewusst dem heidnischen Fest der Wintersonnenwende, das am selben Tag gefeiert wurde, gegenüberstellen wollte. Die Römer feierten an diesem Tag nämlich ihren Sonnengott „Sol invictus“. Für Christen war jedoch mit der Geburt Jesu „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“, in die Welt gekommen, weshalb Jesus auch als „Sonne der Gerechtigkeit“ und als „Licht der Welt“ bezeichnet wird.
Eine zweite Theorie meint, dass christliche Theologen schon im 3. Jahrhundert den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Christi am 25. Dezember berechneten, weil man vom 25. März (Hochfest der Verkündigung des Herrn) als Tag seiner Empfängnis ausging.

Christmette.
Die Christmette in der „Heiligen Nacht“ von 24. auf 25. Dezember ist die nächtliche Liturgie des Weihnachtsfestes. Das Wort „Mette“ ist eine Ableitung vom Lateinischen „hora matutina“ und bezeichnet das nächtliche Gotteslob der Kirche. Nach der liturgischen Regel, dass alle großen Feste eine so genannte Vigil, eine Nachtwache, aufweisen müssen, in der man sich wachend und betend auf das zu feiernde Festereignis vorbereitet, begann man das Fest mit der „Matutin“ (= nächtliches Stundengebet, Mette) zu feiern. Im Lauf der Zeit rückte die Mette zeitlich näher zum Abend des 24. Dezember vor, was die Vorverlegung der häuslichen Feier auf den so genannten „Heiligen Abend“ zur Folge hatte.

Weihnachten – Zeit voller Symbole.
Der Stern zählt zu den ältesten Weihnachtssymbolen und dient als Symbol für Orientierungshilfe in dunkler Zeit. Schon das Matthäusevangelium berichtet von Magiern, Sterndeutern, die einem Stern folgten.
Engel (griechisch „Angelos“ = „Bote“) haben wichtige Funktionen in zahlreichen Schriften der Bibel. Oft unerkannt, sind sie Boten von Gottes Wort im menschlichen Alltag, begleiten einzelne Menschen und das Volk Gottes in die Freiheit hinein oder führen Gottes Befehle in der Welt aus. Der Erzengel Gabriel verkündet Zacharias die Geburt des Johannes (Lk 1,13) und überbringt Maria die Botschaft, dass sie einen Sohn gebären wird, dem sie den Namen Jesus geben soll (Lk 1,31). Im Weihnachtsevangelium erscheint den Hirten auf den Feldern vor Bethlehem ein Engel, der ihnen die Geburt Christi verkündet.
Der Christbaum ist das wohl bekannteste und beliebteste Symbol der Weihnachtszeit. Der Baum ist ein uraltes Lebenssymbol und gilt als Zeichen der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Schon im Mittelalter schmückten die Menschen ihre Wohnstätten mit immergrünen Zweigen von Fichte, Tanne, Kiefer, Eibe, Wacholder oder Mistel. Die Lebenskraft, die in den Pflanzen steckte, galt als Zeichen der Hoffnung auf ein Wiedererwachen der Natur, als Symbol des Lebens. Als frühester Beleg für einen mit Sternen und Lichtern geschmückten Baum gilt ein Kupferstich aus dem Jahr 1509. Später begann man, diesen Tannenbaum oder Tannenzweige am Weihnachtsabend mit Festtagsgebäck, Äpfeln und Kerzen zu schmücken. In Österreich ist der Christbaum erstmals während des Wiener Kongresses 1814 in einer Urkunde erwähnt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand der Christbaum in den christlichen Kirchen und vielen Familien Einzug. Die Kerzen am Weihnachtsbaum sollen übrigens deutlich machen, dass mit der Geburt Jesu das Dunkel der Welt erhellt wird.