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Neuauflage von Dolores Viesèrs „Nachtquartier“ – Bischof Marketz in Vorwort: Roman über Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens, der zum Nachdenken anregt

Dolores Viesèr (1904 - 2002); Foto: kk.
Dolores Viesèr (1904 - 2002); Foto: kk.

Klagenfurt, 16. 11. 23 (pgk). „Es wird nicht viele Romane geben, die vom Niedergang des christlichen Glaubens handeln und ein bischöfliches Vorwort enthalten“, schreibt Diözesanbischof Dr. Josef Marketz am Beginn seines Vorworts zum Roman „Nachtquartier“ der Kärntner Schriftstellerin Dolores Viesèr aus dem Jahr 1971, der nun als Neuedition erscheint und am Samstag, dem 18. November, um 19 Uhr im Kultursaal Launsdorf präsentiert wird. Viesèr spreche in ihrem Werk, das in Kärnten zur Franzosenzeit im frühen 19. Jahrhundert spielt, Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens an und lasse manche Schattenseiten der Gesellschaft aufleuchten. Dabei denke die Autorin, von der auch der Roman „Hemma von Gurk“ stammt, „nicht in schwarz-weißen Feindbildern, sie beschreibt Menschen (…) mit all ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Ängsten und Hoffnungen“. Der Roman sei ein „Drama um Ehebruch, Mord und Selbstmord in einer Welt ohne Hoffnung und Trost, in einer Welt, der die Liebe abhandengekommen ist“, so Bischof Marketz. Auch der Glaube an die göttliche Barmherzigkeit sei den Menschen im Roman verloren gegangen. „Sie besuchen zwar weiterhin den Gottesdienst und feiern die Feste des Kirchenjahres, ´doch sie leben in großer Gottesferne, und christliches Handeln ist ihnen fremd´ (Helga Abret)“, schreibt der Kärntner Bischof. Viesèr selbst verleugne im Roman ihre christliche Lebenseinstellung keineswegs.
Er hoffe, so der Kärntner Bischof, dass die Neuauflage von „Nachtquartier“ eine große Zahl an Leserinnen und Lesern finden und zum Nachdenken anregen werde.

Die 536 starke Publikation (Preis: € 21,-) wurde von der ARGE Dolores Viesèr in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein für Kärnten und der Gemeinde St. Georgen am Längsee herausgegeben.