Kärnten, Land der 1.000 Kirchen
Von der größten Kirche, der schwersten Glocke, dem höchsten Kirchturm und anderen Besonderheiten

Fotos: Diözesan-Pressestelle
Klagenfurt, 10. 4. 25 (pgk). Die Landschaft Kärntens ist von Bergen und Seen ebenso geprägt wie von den mehr als 1.000 Kirchen und Kapellen. So sind z. B. der Gurker Dom, der Dom zu Maria Saal, die Pfarr- und Wallfahrtskirche in Maria Wörth oder die Pfarrkirche in Heiligenblut besondere Anziehungspunkte für viele Kärnten-Besucherinnen und -Besucher.
Insgesamt zählt die Diözese Gurk 822 Kirchen, davon 339 Pfarr- und 465 Filialkirchen, sowie 228 Kapellen. Die Kathedralkirche des Bischofs ist die Domkirche St. Peter und Paul in Klagenfurt.
Mit der Basilika Maria Loreto in der ehemaligen Bischofsstadt St. Andrä im Lavanttal, von 1228 bis 1859 Sitz des Bistums Lavant, und der Basilika in Maria Luggau verfügt Kärnten über zwei Kirchen, die den Päpstlichen Ehrentitel „Basilica minor“ tragen.
Auch die höchstgelegenen Marien-Kapellen Österreichs befinden sich in Kärnten, nämlich die sogenannte Deutsche Kapelle („Hl. Maria am Heiligen Stein“) und die Windische Kapelle „Mariä Himmelfahrt“ auf dem Gipfel des 2.167 Meter hohen Dobratsch.
Größte Kirche, höchster Kirchturm, schwerste Glocke, älteste erhaltene Orgel.
Die ehemalige Dominikanerkirche „St. Nikolaus“ in Friesach ist mit 74 Metern Länge die größte Kirche in Kärnten. Der mit 93,87 Metern höchste Kirchturm der Diözese Gurk befindet sich in der Villacher Stadthauptpfarrkirche St. Jakob. In dessen Glockenstuhl hängen sieben Glocken.
Insgesamt gibt es in den rund 1.000 Kirchen und Kapellen Kärntens rund 4.000 Glocken.
Die größte und zugleich schwerste Glocke davon ist die sogenannte „Maria Saalerin“ im Nordturm des Maria Saaler Domes. Die „Maria Saalerin“ wurde von Mathias Landsmann 1687 gegossen, hat einen Durchmesser von 222 cm und ist ca. 6.600 kg schwer. Bis 1711 war die „Maria Saalerin“ auch die größte Glocke Österreichs, dann wurde sie von der „alten Pummerin“ im Wiener Stephansdom abgelöst. Der Dom zu Maria Saal verfügt neben der „Maria Saalerin“ über weitere fünf Glocken im Südturm sowie eine Sterbeglocke im Dachreiter über dem Presbyterium und besitzt somit auch das größte Geläut in Kärnten.

Die älteste Glocke Kärntens ist gleichzeitig eine der ältesten erhaltenen Glocken Österreichs. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und gehörte ursprünglich zur Filialkirche „Maria Schmerzen“ am Freudenberg oder zur Kirche in Flatschach. Heute befindet sich die Glocke mit einer Höhe von 57 cm, einem Durchmesser von 45,5 cm und einem Gewicht von 55 kg in der „Schatzkammer Gurk“.
Die jüngsten Glocken sind die vier Glocken der Pfarrkirche „Hl. Michael“ in Wölfnitz/Saualpe, mit 38 Katholikinnen und Katholiken eine der drei kleinsten Pfarren Kärntens. Sie wurden am 29. Mai 2023 geweiht und aufgezogen. Die vier neuen Glocken stammen aus der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck und wurden in den gleichen Größen und Tönen wie ihre Vorgänger, die während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen wurden, gegossen. Die größte Glocke mit 630 Kilogramm ist dem hl. Nepomuk geweiht.
Die Stadthauptpfarrkirche St. Egid verfügt über die größte Orgel Kärntens. In der Orgel mit 57 Registern auf drei Manualen und Pedal stehen ca. 4.000 Pfeifen unterschiedlichster Größen, von wenigen Millimetern bis zu mehreren Metern. Die wahrscheinlich älteste erhaltene Orgel Kärntens stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und befindet sich in der Filial- und Wallfahrtskirche „Maria Dorn“ in Bad Eisenkappel/Železna kapla.