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Flattnitz: Neue Gedenkstätte für Maria Stromberger, den „Engel von Auschwitz“ – Segnung durch Bischof Marketz

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Maria Stromberger (1898 – 1957), "Engel von Auschwitz"; Foto: Pressestelle/Archiv

Klagenfurt, 15. 10. 24 (pgk). Am Freitag, dem 18. Oktober, wird Diözesanbischof Dr. Josef Marketz um 14 Uhr am Rastplatz an der Flattnitzer Landesstraße (Kilometer 16.1) in der Nähe der Ortschaft Flattnitz eine neue Gedenkstätte für die gebürtige Metnitzerin Maria Stromberger segnen und Grußworte im Rahmen der Eröffnungsfeier sprechen.
Maria Stromberger (1898 – 1957), die sich 1942 freiwillig für den Einsatz als Krankenschwester im Konzentrationslager Auschwitz meldete, wurde für die Insassen durch ihre von christlicher Nächstenliebe getragenen Hilfsaktionen zum „Engel von Auschwitz“. Daran erinnert seit 2016 im Innenhof des Klosters Wernberg auch eine Gedenktafel für Maria Stromberger.
Das Lebenszeugnis von Maria Stromberger bezeichnet Bischof Marketz als „beeindruckendes Beispiel gelebter Barmherzigkeit und Nächstenliebe sowie auch dafür, wie Menschen für andere im wahrsten Sinne des Wortes zu Engeln werden können“. Die Kärntner Widerstandskämpferin habe, so Bischof Marketz, „ihr Leben riskiert, indem sie sich freiwillig als Krankenschwester in das Konzentrationslager Auschwitz versetzen ließ, wo sie sich der Leiden der Inhaftierten annahm, ihnen Nahrungsmittel beschuf sowie Briefe und Unterlagen für den Widerstand aus dem Lager schmuggelte“. Durch ihren Einsatz und ihre Empathie sei Stromberger für zahlreiche Menschen zum ´Engel von Auschwitz´ geworden. „Gerade in der heutigen Zeit, in der auch Europa und das Heilige Land von menschenunwürdigen Kriegen erschüttert werden, die Zahl antisemitischer und ausländerfeindlicher Übergriffe in Österreich und Europa zunimmt und eine scheinbare Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber ihrer Mitmenschen zu beobachten ist, ist es wichtig, Erinnerungskultur lebendig zu halten“, betont Bischof Marketz. Gedenkstätten wie jene in Flattnitz oder Gedenktafel für Maria Stromberger im Kloster Wernberg seien, so der Kärntner Bischof, „wichtige Mahnmale und sichtbare Zeichen für Zivilcourage, Solidarität und Mitmenschlichkeit“.

Die Gedenkstätte für Maria Stromberger, vom Landesverband Kärnten „ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich“ mit Unterstützung der Katholischen Kirche Kärnten, des Landes Kärnten und weiterer Organisationen errichtet, wurde vom akademischen Maler und Bildhauer Mag. Wolfgang Stracke gestaltet. Es zeigt auf einer Stele ein Relief des stilisierten Kopfes von Maria Stromberger, ein klar erkennbares Herz und Flügel. Als Inschrift ist der Text „Der Engel von Auschwitz" Maria Stromberger inclusive deren Lebensdaten zu lesen.
Musikalisch umrahmt wird die Festveranstaltung, an der auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und öffentlichem Leben mit Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber an der Spitze teilnehmen werden, von der Jagdhornbläsergruppe Weydgesellen aus Glödnitz (Hornmeister: Mauel Reinsperger) und der Sängerrunde Oberhof (Chorleiter: Walter Steindorfer).

Maria Stromberger wurde für ihre Zivilcourage, Menschlichkeit und Barmherzigkeit während des Nationalsozialistischen Regimes mit dem israelischen Ehrentitel „Gerechte/r unter den Völkern“ ausgezeichnet. Dieser Ehrentitel wurde neben bekannten internationalen Persönlichkeiten wie Oskar Schindler auch an knapp 100 Österreicherinnen und Österreicher, die in der Zeit von 1938 bis 1945 Jüdinnen und Juden das Leben retteten, verliehen. Neben Maria Stromberger zählt u. a. auch der Salzburger Pfarrer Balthasar Linsinger dazu.