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Festgottesdienst anlässlich des Dreifachjubiläums von em. Bischof Kapellari und der Verabschiedung von Altbürgermeister Kampl im Gurker Dom

Bischof Marketz dankt em. Bischof Kapellari für „nachhaltige Prägung“ der Diözese – Em. Bischof Kapellari für glaubwürdiges und selbstbewusstes Christ-Sein

Festgottesdienst mit em. Bischof Kapellari, Bischof Marketz und Altbischof Aichern (v. l.) in Gurk<br />
Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger
Festgottesdienst mit em. Bischof Kapellari, Bischof Marketz und Altbischof Aichern (v. l.) in Gurk
Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger

Klagenfurt, 29. 8. 21 (pgk/KAP). Das diesjährige Dreifachjubiläum des ehemaligen Gurker und nunmehrigen emeritierten Grazer Diözesanbischofs Dr. Egon Kapellari und die Verabschiedung des ehemaligen langjährigen Gurker Bürgermeisters Siegfried Kampl wurden heute im Rahmen eines Festgottesdienstes mit Diözesanbischof Dr. Josef Marketz, em. Bischof Kapellari und dem Linzer Altbischof Dr. Maximilian Aichern im Gurker Dom gefeiert.
„Jubiläen laden immer zum Rückblick und zur dankbaren Sicht auf Dinge, die im Moment des Geschehens meist noch nicht eingeschätzt und bewertet werden können, ein“, sagte Bischof Marketz zu Beginn der hl. Messe und dankte seinem Vor-Vorgänger em. Bischof Kapellari für dessen Wirken in der Diözese Gurk. „Es war eine nachhaltige Prägung, die Du dem Land neben vielem anderen vor allem mit Deiner intellektuell geformten Spiritualität und Deiner Betonung der Beziehung von Religion, Kirche und Kunst hinterlassen hast“, so der Kärntner Bischof. Die Seelsorger, die nachgefolgt seien, dürften sich „ein Beispiel nehmen und einen persönlich geprägten Weg suchen, den wir mit der gleichen Konsequenz verfolgen wollen“. Em. Bischof Kapellari und Altbürgermeister Kampl seien, so Bischof Marketz, mit ihren jeweiligen Begabungen stets authentisch und ihren persönlichen Grundsätzen treu geblieben. Weiters seien beide von der tiefen Überzeugung geprägt, „dass ihr Leben und ihr Werk von Gott begleitet, unterstützt und inspiriert war", sagte der Kärntner Bischof.

Em. Bischof Kapellari, der im Jänner seinen 85. Geburtstag gefeiert hat und heuer überdies das 60-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe sowie das 40-Jahr-Jubiläum seiner Bischofsernennnung begeht, betonte in seiner Predigt, „dass die Erinnerung an diese Wegmarken nicht als ein Jubiläum mit irgendeinem Akzent auf Jubel verstanden werden soll, sondern als ein Anlass zur Erinnerung an meine fast 20 Jahre als Diözesanbischof von Gurk, in denen gemeinsam mit unzähligen Menschen viel Gutes gelungen, aber auch nicht Weniges unterlassen oder fehlerhaft getan worden ist“.
Den Gurker Altbürgermeister Kampl würdigte em. Bischof Kapellari für dessen „vielfältige Verbundenheit mit der Diözese und der Weltkirche“. In diesem Zusammenhang erinnerte der ehemalige Kärntner Bischof in besonderer Weise an den Papstbesuch am 25. Juni 1988 in Gurk, als Papst Johannes Paul II. am Grab der heiligen Hemma von Gurk gebetet und danach draußen auf dem großen Hammerfeld den Gottesdienst der Dreiländerwallfahrt für Pilger aus Kärnten, Slowenien, Friaul und auch aus der Steiermark geleitet hat, sowie an zwei Romreisen gemeinsam mit Bürgermeister Kampl, bei denen dem Papst am Petersplatz ein Christbaum aus dem Gurktal übergeben wurde.
Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft rief Bischof Kapellari die Katholiken zu einer Läuterung ihrer Haltung in der Gesellschaft auf, damit sie glaubwürdiger werde. Der Grazer Altbischof verwies auf jene „guten Menschen im besten Sinn des Wortes“, denen „die Gnade zum christlichen Glauben nicht oder noch nicht gegeben ist“, die aber „ehrlich, bereit zum Helfen, auch wenn es schon wehtut, und nachdenklich durch Verzicht auf betonierte Vorurteile“ seien. „Solche Menschen sind für uns Christen eine positive Herausforderung, unser Christsein zu läutern, sodass wir glaubwürdiger werden, weil ehrlich, nicht arrogant und trotz unserer Fehler auch begründet selbstbewusst“, sagte em. Bischof Kapellari. Für Katholiken müsse wieder zentral werden, zum „einsamen Stillsein vor Gott, vor allem in der eucharistischen Anbetung“, zu finden. Eine Hilfe könnte die Entdeckung der Schönheit von Kirchen wie jener von Gurk sein. Der Gurker Dom sei auch Ziel vieler Menschen, die nicht im Christentum oder einer konkreten Religion überhaupt verankert seien. So manche stellten sich hier „in der Stille und im Staunen angesichts der Schönheit dieses Domes der Frage nach dem Grund und Sinn ihrer Existenz, so füllen sich wieder leere Brunnen und leere Batterien werden wieder aufgeladen", so Kapellari.

Musikalisch mitgestaltet wurde der Festgottesdienst vom Bläserquartett der Bauernkapelle Isopp. Nach der hl. Messe gab es die Möglichkeit, am Grab der hl. Hemma den Augensegen zu empfangen. Anschließend lud die Stiftspfarre Gurk zur Begegnung in den Stiftshof ein.