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Bischof Schwarz verurteilt bei Chrisammesse Terroranschläge von Brüssel

Aufruf zu Barmherzigkeit und Vergebung

Bei der Chrisammesse (im Bild: Archivfoto aus dem Jahr 2013), die Bischof Schwarz mit Priestern und Diakonen aus der Diözese feiert, werden die heiligen drei Öle geweiht.  (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)
Bei der Chrisammesse (im Bild: Archivfoto aus dem Jahr 2013), die Bischof Schwarz mit Priestern und Diakonen aus der Diözese feiert, werden die heiligen drei Öle geweiht. (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)

Klagenfurt, 23. 3. 16 (pgk). Auf die Terroranschläge gestern in Brüssel hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz heute in seiner Predigt beim Ölweihegottesdienst im Klagenfurter Dom Bezug genommen. Er sei, so der Kärntner Bischof, „bestürzt und erschüttert“ über diese jüngsten „Angriffe gegen jede Form von Menschlichkeit“. „Die Aufschreie und die Verzweiflung wegen der jüngsten Terroranschläge werden in Europa immer lauter“, sagte Bischof Schwarz und betonte, dass „Aggression und Angst nicht Überhand gewinnen dürfen“. In diesem Zusammenhang zitierte Bischof Schwarz den Satz des Schriftstellers und Philosophen Reinhold Schneider „Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten und diese Welt den richtenden Gewalten durch ein geheiligt Leben abzuringen“. Angesichts dieser aktuellen Ereignisse lade die Karwoche in besonderer Weise dazu ein, die Klagepsalmen bewusst zu beten und deren Sprache bewusst zu sprechen, „damit in Europa weiterhin ein Zusammenleben ohne ständige Angst möglich ist“.

Mit dem derzeit laufenden „Jahr der Barmherzigkeit“ habe Papst Franziskus ein Gnadenjahr ausgerufen. „Es wird dann ein Jubeljahr sein, wenn wir die Barmherzigkeit Gottes feiern und uns daran ein Beispiel nehmen, wie Jesus diese Barmherzigkeit gelebt hat“, sagte der Kärntner Bischof. Jesus habe die Barmherzigkeit Gottes mitten unter den Menschen gelebt. Bischof Schwarz rief die Priester dazu auf, christliches Zeugnis nicht nur im Raum der Kirche, sondern auch im öffentlichen Raum, wo Menschen sich versammeln, abzulegen, „weil dort die Lebenssituationen der Menschen sichtbar werden“. Unsere Gesellschaft brauche gerade in Zeiten wie diesen die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes. Das Wort „Vergebung“ sei ein Wort der christlichen Sprache. Priester sollten in besonderer Weise Zeugen der Barmherzigkeit und der Vergebung sein. „Teilen wir miteinander die Kraft der Barmherzigkeit und üben wir uns darin, Menschen des Vergebens und des Verzeihens zu sein“, appellierte Bischof Schwarz. In seiner Predigt erinnerte der Kärntner Bischof auch an die weltweite, beispiellose Verfolgung von Christen.

Bei der anschließenden Recollectio, der geistlichen Zusammenkunft der Priester im Klagenfurter Slomšek-Heim, wies Bischof Schwarz darauf hin, dass Barmherzigkeit und Zärtlichkeit zentrale Begriffe des öffentlichen Redens von Papst Franziskus seien. Damit bringe der Papst zum Ausdruck, in welcher Weise sich Gott den Menschen zuwende. Der Kärntner Bischof nahm Bezug auf die aktuelle Flüchtlingssituation und wies darauf hin, dass mittlerweile 121 Pfarren in der Diözese Gurk Flüchtlinge aufgenommen hätten. Gleichzeitig erinnerte Bischof Schwarz die Priester daran, dass es Ziel der Diözese Gurk sei, dass bis Ende dieses Jahres jede der insgesamt 336 Pfarren mindestens ein Flüchtlingsquartier bereitstellen oder zumindest, sollte dies nicht realisierbar sein, eine andere Pfarre dabei angemessen unterstützt. Bischof Schwarz rief neuerlich dazu auf, die Bedrängnisse der Flüchtlinge, aber auch die Ängste und Befürchtungen der einheimischen Bevölkerung ernst zu nehmen und Flüchtlinge in den Pfarren aufzunehmen. „Bleiben wir miteinander im Gespräch sowie wachsam und engagiert bei der Integration von Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, sagte der Kärntner Bischof.