Bischof Schwarz besetzt Leitungspositionen neu und verlängert Amtszeit von Diözesanökonom Lamprecht
Neuer Bischofsvikar für die Bereiche „Kunst und Kultur“
Klagenfurt, 17. 3. 16 (pgk). Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz hat bei der gestrigen Sitzung des Bischöflichen Konsistoriums folgende Entscheidungen betreffend dreier Leitungspositionen im Bischöflichen Ordinariat bekannt gegeben: Neuer Leiter der Bauabteilung wird Baumeister Dipl.-Ing. Ruprecht Obernosterer aus Rosegg. Er tritt sein Amt mit 1. April an und folgt DI Friedrich Breitfuss nach, der nach 32 Jahren an der Spitze der Bauabteilung in den Ruhestand tritt. Die Grazer Kunsthistorikerin und Kulturwissenschafterin Mag. Dr. Rosmarie Schiestl wird mit 1. September 2016 das Amt der Diözesankonservatorin und künstlerisch-wissenschaftlichen Leiterin der „Schatzkammer Gurk“ übernehmen. Sie folgt Dr. Eduard Mahlknecht nach, seit 1994 Diözesankonservator sowie langjähriger Leiter des früheren Diözesanmuseums in Klagenfurt und der heutigen „Schatzkammer Gurk“. Bischof Schwarz hat die Amtszeit von Mag. Franz Lamprecht (65), seit 2003 Finanzkammerdirektor und seit 2010 überdies Diözesanökonom der Diözese Gurk, auf vorerst drei Jahre bis Ende 2018 verlängert. Gleichzeitig hat Bischof Schwarz mit Wirksamkeit von 1. April P. Mag. Dr. Gerfried Sitar OSB, Dechant des Dekanates St. Andrä, Stadtpfarrer in St. Andrä und Rektor der Basilika Maria Loreto sowie Stiftskapitular des Benediktinerstiftes St. Paul, zum Bischofsvikar für die Bereiche „Kunst und Kultur“ ernannt. Den Bereich „Kultur“ übernimmt P. Dr. Sitar von Dompropst Bischofsvikar Apostol. Protonotar Dr. Olaf Colerus-Geldern, der weiterhin Bischofsvikar für die Bereiche „Glaube und Bildung“ bleibt und zusätzlich den Bereich „Wissenschaft“ übernimmt.
Mag. Dr. Rosmarie Schiestl, am 13. Oktober 1980 in Graz geboren, maturierte 1999 an der Höheren Internatsschule des Bundes Graz-Liebenau und studierte anschließend bis 2005 Kunstgeschichte, Volkskunde und Kulturanthropologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Von 2005 bis 2010 absolvierte Schiestl das Doktoratsstudium in Graz. Thema ihrer Dissertation, die mit dem „Kunstgeschichte Leistungspreis 2012“ ausgezeichnet wurde, waren die Wandmalereien der Westempore des Gurker Domes. Mehrere weitere kunstwissenschaftliche Forschungs- und Projektarbeiten von Schiestl galten Artefakten der sakralen Kunstlandschaft Kärntens.
Während ihres Studiums war Schiestl als Tutorin und Studienassistentin am Institut für Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften an der Technischen Universität Graz tätig, ab 2010 als Universitätslektorin an beiden Grazer Universitäten. Von 2011 bis 2013 war Schiestl Präfektin und Archivarin am Bischöflichen Seminar der Diözese Graz-Seckau. Seit September 2013 ist sie in der Bildungsorganisation und Rezeption sowie als Bildungsreferentin im Bildungshaus Maria Trost tätig. Als zentrales Anliegen ihrer Tätigkeit bezeichnet die neue Diözesankonservatorin neben der Erhaltung denkmalwürdiger Objekte und der Sicherung des christlichen Kulturgutes „die Bewusstseinsbildung für das kulturelle Erbe von sakraler Kunst und Architektur der Diözese Gurk, wovon auch heimischer Tourismus, Wirtschaft und Forschung profitieren“.
Baumeister Dipl.-Ing. Ruprecht Obernosterer, am 27. Oktober 1969 in Lienz geboren, maturierte 1988 am BORG Hermagor und absolvierte nach dem Präsenzdienst von 1989 bis 1998 das Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz. Anschließend war er bis 2001 bei Architekt Wrann in Velden tätig. 2001 legte er die Ziviltechnikerprüfung in Graz ab. Von 2001 bis 2003 war er bei Architekt Kircher in Klagenfurt und anschließend ein Jahr bei Architekt Klingbacher in Völkermarkt tätig. 2004 gründete er die IG Passivhaus Kärnten, die 2014 in „Innovative Gebäude Kärnten“ umbenannt wurde. Seit der Baumeisterprüfung im Jahr 2005 ist Obernosterer mit seiner Firma „AEO architektur & energieeffizienz obernosterer“ selbständig. Überdies arbeitet er als Trainer and er BAUAkademie Kärnten und berät Firmen im Zuge der Förderung der Wirtschaftskammer Kärnten zur Umsetzung des Behindertengleichstellungsrechtes. Obernosterer gilt als Experte für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen. Er freue sich, so Baumeister Obernosterer, auf die neue Herausforderung und „das breite Spektrum kirchlichen Bauens“.
P. Mag. Dr. Gerfried Sitar OSB, am 19. Mai 1968 in Kötschach-Mauthen geboren, trat bereits während der Schulzeit 1987 in den Benediktinerorden ein und verbrachte die Zeit der Ordensausbildung zunächst im Stift Göttweig/Wachau. 1991 arbeitete er im Jugend- und Kinderbereich der Landesausstellung „Schatzhaus Kärntens“ mit und schrieb wöchentlich Texte für die Kärntner und Wiener Kirchenzeitung. Nach seiner Matura am Klagenfurter Jergitsch-Gymnasium studierte Sitar Theologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Geschichte in Salzburg. 1993 legte er die Ewige Profess in St. Paul ab. Seit 1996 ist Sitar Kustos der Kunstsammlungen, Leiter des Archivs und der Bibliothek des Stiftes St. Paul sowie Direktor des Museums. 1997 empfing Sitar im Stift St. Paul die Priesterweihe und war zunächst in der Stiftspfarre als Kaplan tätig, von 1998 bis 2001 war er seelsorglich in der Pfarre St. Ulrich an der Goding und von 2002 bis 2007 in der Pfarre St. Georgen im Lavanttal tätig. Von 2007 bis 2010 war er Aushilfsseelsorger der Diözese Gurk für die Pfarren St. Andrä, Griffen und Ruden. 2009 initiierte und koordinierte er die Europaausstellung im Stift St. Paul. Seit 2010 ist er Stadtpfarrer von St. Andrä im Lavanttal und Rektor der Wallfahrtskirche Maria Loreto, die 2014 durch Papst Franziskus zur „Basilica minor“ erhoben wurde. 2014 wurde Sitar überdies zum Dechant des Dekanates St. Andrä ernannt. Er ist ebenso Autor zahlreicher historischer und kunsthistorischer Bücher mit dem Schwerpunkt Österreich und Verfasser historischer Essays im Rahmen von internationalen Publikationen.