Bischof Schwarz bei Fest- und Dankesmesse im Klagenfurter Dom: Dankbarer Blick auf 17 Jahre in der Diözese Gurk
Generalvikar Guggenberger: Bischof Schwarz hat religiöses Klima in Kärnten stark und nachhaltig geprägt – Superintendent Sauer dankt für respektvolles und wertschätzendes Miteinander
Klagenfurt, 24. 6. 18 (pgk). In „großer Dankbarkeit für das Wohlwollen, die Offenheit und Geduld, für alle Wege des Dialogs und der Freundschaft sowie der gegenseitigen Bereicherung und des Wachsens“, blickte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz heute bei der feierlichen Fest- und Dankesmesse im Klagenfurter Dom auf die vergangenen 17 Jahre als 65. Bischof der Diözese Gurk zurück. Sein Dank gelte in besonderer Weise auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem den Priestern und Diakonen, für deren „Treue und Opferbereitschaft“, sagte Bischof Schwarz bei der hl. Messe im Beisein des Linzer Altbischofs Dr. Ludwig Schwarz, der am Vormittag in einer Kärntner Pfarre das Sakrament der Firmung spendete, sowie von hohen Repräsentanten aus Kirche, Politik und Öffentlichem Leben. Er habe in all den Jahren viele Begegnungen und Worte erfahren, „die den Glauben genährt, die Hoffnung entzündet und die Liebe erhalten haben – auch in schwierigen Stunden“. Seine Worte des Dankes seien gleichermaßen auch verbunden mit dem Wissen um „persönliche Grenzen und Vieles, was unerfüllt geblieben ist“. „Ich wende mich an Sie alle, auch an die Kirche, um mich mit Ihnen unter das Bild des Gekreuzigten zu stellen, der uns erforscht und kennt – und gerade dadurch, dass er uns richtet, uns befreit und erlöst“, so Bischof Schwarz. Er meine, verstanden zu haben, „dass der Herr uns auch deshalb in verantwortliche Positionen bringt, damit wir immer wieder erfahren, dass wir von uns aus überaus schwach und zerbrechlich, armselig und ungeeignet sind“. So würden auf ihm, so Bischof Schwarz, „nicht nur die persönlichen Defizite, sondern auch die Unterlassungen angesichts der vielen drängenden Nöte der Menschen lasten“. Sein Wirken als Bischof sei stets „aus tiefster Überzeugung davon geleitet gewesen, immer mehr an die ansteckende Kraft des Guten als an das Klagen über das Schlechte zu glauben“, betonte der scheidende Kärntner und designierte St. Pöltener Bischof. Für das gemeinsame Unterwegssein in der Ökumene und das respektvolle Miteinander der Glaubensgemeinschaften, welches die Religionen in Kärnten zu „Orten des Friedens“ mache, würdigte Bischof Schwarz in besonderer Weise Superintendent Mag. Manfred Sauer und den Leiter der Islamischen Glaubensgemeinschaft Fachinspektor Mag. Esad Memic. Ebenso hob der Kärntner Bischof die vielen Gespräche mit der slowenischen Volksgruppe in Kärnten sowie die gute Zusammenarbeit mit Vertretern des Öffentlichen Lebens, der Politik und der Wirtschaft hervor. Er habe in Kärnten „sowohl für den Bereich der Diözese, der Kirche, der Ökumene, wie auch aller öffentlichen Institutionen unendlich viel Vertrauen, Verständnis und Bereitschaft gefunden, den Menschen zu dienen und miteinander und füreinander, und nicht einfach nebeneinander oder gar gegeneinander, zu arbeiten“. Dies habe stets zu einer „konstruktiven und fruchtbaren Zusammenarbeit im Dienst für die Menschen“ geführt. Aus der Zeit in Kärnten würde er, so Bischof Schwarz, viele Erinnerungen mitnehmen, die ihm "das Herz gewärmt“ hätten - „ein Lied, ein Sonnenaufgang, Kinderaugen bei einer Kindersegnung, ein Marterl am Straßenrand oder eine Zeile eines Gedichtes von Christine Lavant“. Der Diözese Gurk wünsche er für die Zukunft „weiterhin einen festen Glauben und das Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes und auf Gottes vergebende, heilende und ermutigende Barmherzigkeit“.
Die Predigt von Bischof Schwarz zum Nachhören:
Im Anschluss an die feierliche Fest- und Dankesmesse im Klagenfurter Dom würdigte Dompropst Generalvikar Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger Bischof Schwarz in seiner Rede als „herausragende Persönlichkeit, große Stimme und lieben Menschen“, der das religiöse Klima in Kärnten „überdurchschnittlich stark und nachhaltig geprägt hat“. So sei die Tatsache, „dass die Sympathiewerte für kirchliches Leben und Tun in Kärnten in einer für die Kirche schwierigen Zeit trotzdem kontinuierlich gestiegen sind, nicht zuletzt auch ein Verdienst von Bischof Schwarz“, betonte der Generalvikar. Bischof Schwarz habe es in besonderer Weise verstanden, „Glaube und Lebenswirklichkeit der Menschen in Einklang zu bringen“ und dabei stets „ein empathisches und einfühlsames Wort“ für die Menschen gehabt – „wahrnehmend, was die Zuhörer umtreibt, auf sie eingehend in einer Sprache, die jeder versteht, mit vielen anschaulichen Bildern und Vergleichen aus der aktuellen Lebenswelt, stets positiv, aufbauend und ermutigend“. Als Beispiele für die von Bischof Schwarz initiierte „offene und den Menschen nachgehende Seelsorge“ nannte Generalvikar Guggenberger die Kontaktwochen in den Kärntner Dekanaten oder den umfassenden Leitbildprozess „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“. Damit habe Bischof Schwarz der Katholischen Kirche Kärntens „ein auf Zukunft hin ausgerichtetes Profil gegeben“. Dieses werde auch in der Zusage von Bischof Schwarz, keine der mehr als 300 Kärntner Pfarren aufzulösen, dabei aber wohl eine pfarrübergreifende Zusammenarbeit zu fördern, deutlich. Als weitere „große Anliegen“ und Schwerpunkte des Wirkens von Bischof Schwarz würdigte der Generalvikar exemplarisch die seit 2004 bestehende Diözesanpartnerschaft von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese Sarajewo, die Ökumene und den Dialog mit dem Islam, die Themenbereiche „Ethik und Wirtschaft“, „nachhaltiges Wirtschaften“ und „Schöpfungsverantwortung“ sowie „das entschiedene Eintreten für ein gedeihliches Zusammenleben der Volksgruppen in Kärnten“. Die Diözese Gurk blicke, so der Generalvikar, „mit tief empfundener Wertschätzung auf das große Engagement unseres geschätzten Herrn Bischofs, das er in seinem 17-jährigen Wirken in Kärnten entfaltet hat. Und sie schaut mit aufrichtiger Dankbarkeit auf die reiche Ernte, die der Diözese aus der Ära des 65. Gurker Bischofs glücklich erwachsen ist“. Zur Erinnerung an die Diözese Gurk überreichte Generalvikar Guggenberger eine Statue der hl. Hemma, der Landesmutter von Kärnten, an Bischof Schwarz.
Superintendent Mag. Manfred Sauer dankte dem Kärntner Bischof für die „gemeinsame ökumenische Weggemeinschaft, die schönen, bereichernden und prägenden Erfahrungen, den langen Atem und die mutigen Weggabelungen“. Bischof Schwarz sei, so der Superintendent, stets „offen und herzlich auf die Menschen zugegangen“ und habe in seinen Predigten, Ansprachen und Wortmeldungen eine Sprache gefunden, „die die Menschen berührt und bewegt“. Mit Blick auf die Ökumene in Kärnten würdigte Superintendent Sauer das „behutsame, respektvolle und wertschätzende Miteinander“ und hob in besonderer Weise das „gemeinsame Auftreten und Stellung Beziehen in heiklen gesellschaftspolitischen Fragen“ hervor. Im Laufe der Zeit sei mit Bischof Schwarz „eine freundschaftliche Verbundenheit gewachsen, die das Band der Ökumene in unserem Land, das gegenseitige Vertrauen, aber auch die Verbindung im interreligiösen Dialog stets gefestigt und gestärkt hat“, sagte Superintendent Sauer und übergab dem Kärntner Bischof ein Werk der Künstlerin Lisa Huber.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Gaby Schaunig hob in ihren Dankesworten die besonderen Fähigkeiten von Bischof Schwarz hervor, „den Menschen zuzuhören, sie zu erreichen und zu verstehen“. Bischof Schwarz habe stets versucht, die Sorgen der Menschen in diesem Land Ernst zu nehmen und dafür Lösungen zu formulieren. Exemplarisch für die Verdienste des Kärntner Bischofs für das Land Kärnten nannte Landeshauptmann-Stellvertreterin Schaunig die gelebte Ökumene, das Miteinander der Volksgruppen, die Errichtung der International School in Velden mit der Katholischen Kirche als Trägerin und das generationsübergreifende Wohnprojekt „Lebensräume für Jung und Alt“ in Klagenfurt. Sie hoffe, so Schaunig, dass Bischof Schwarz zukünftig „nicht als Gast nach Kärnten komme, sondern auf Besuch nach Hause“.
Die Klagenfurter Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz dankte Bischof Schwarz „aus tiefstem Herzen“ für dessen vielseitiges Wirken im Bereich derStadt und für sein Engagement für die Klagenfurter Bevölkerung. Bischof Schwarz sei von der Klagenfurter Bevölkerung „von Anfang an offen aufgenommen worden, da er sich für eine breite Volkskirche und eine lebensnahe Seelsorge einsetzte“. Er habe stets ein „offenes Ohr für die Menschen“ gehabt und es verstanden, „die Menschen anzusprechen und mitzunehmen“. Bischof Schwarz sei ein Förderer des Dialogs und des Gedankenaustauschs und dabei stets authentisch, glaubhaft und verständlich gewesen. Besonders hob die Bürgermeisterin das „Fingerspitzengefühl von Bischof Schwarz in der Volksgruppenfrage“ hervor. Als Präsent überreichte die Bürgermeisterin ein Aquarell des Klagenfurter Künstlers Herbert Meißlitzer.
Als Vertreter der Kärntner Blaulichtorganisationen dankte Landesfeuerwehrkommandant Ing. Rudolf Robin dem Kärntner Bischof für die „wertschätzenden und motivierenden Worte“, die er bei unterschiedlichsten Anlässen und Begegnungen den Blaulichtorganisationen immer wieder zugesprochen habe und die für die Einsatzkräfte stets „wertvolle Impulse und Orientierungshilfen“ gewesen seien. Im Speziellen erinnerte Landesfeuerwehrkommandant Robin an einen Dankgottesdienst mit Bischof Schwarz für die Einsatzkräfte nach einer Unwetterkatastrophe im Jahr 2014, bei dem der Kärntner Bischof betonte, dass beim Helfen stets der Mensch im Mittelpunkt stehe und es schön sei, zu wissen, dass man in Notsituationen nicht alleine gelassen werden. Als Zeichen des Dankes überreichte Landesfeuerwehrkommandant Robin eine Statue des hl. Florians.
Ein Abschied mit viel Musik
Musikalisch mitgestaltet wurde die Fest- und Dankesmesse von Domchor, Domkantorei und Domorchester unter der musikalischen Gesamtleitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller (Kantorin und Orgel: Dommusikassistentin Melissa Dermastia; Orgel: Domorganist Klaus Kuchling). Sie brachten die „Mariazellermesse“ von Joseph Haydn zur Aufführung. Die musikalische Gestaltung der Einstimmung und Danksagung erfolgte durch den zweisprachigen Jugendchor/Mladinski zbor „Angels“ (Leitung: Petra Schellander) aus der Pfarre Ludmannsdorf/Bilčovs, die Singgemeinschaft Oisternig (Leitung: Christof Mörtl), Da 8-Gsong (Leitung: Gernot Fladnitzer), Peter Pichler (Klarinette) und Lorenz Pichler (Flöte).