Bischof Marketz bei Ölweihegottesdienst im Klagenfurter Dom: Kirche braucht viele unterschiedliche Dienste
150 Mädchen und Jungen bei dritter MinistrantInnenwallfahrt zur Chrisammesse

Klagenfurt, 16. 4. 25 (pgk). „Bischöfe, Priester und Diakone sind Zeichen, Werkzeuge und Repräsentanten Christi. Wo immer sie Gottes Wort verkünden, Sakramente spenden und den Menschen in Liebe dienen und sie begleiten, ist Christus selbst gegenwärtig“, sagte Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute Vormittag bei der „Missa chrismatis“, dem Ölweihegottesdienst, im Klagenfurter Dom. Bischof Marketz feierte diesen Gottesdienst, bei dem insgesamt 24 Liter Chrisam-, Katechumen- und Krankenöl für die Spendung des Tauf- und Firmsakramentes sowie der Priesterweihe, für die Salbung von Taufbewerbern bei der Erwachsenentaufe, die Krankensalbung sowie die Weihe von Altären und Kirchen geweiht wurden, im Beisein des Gurker Domkapitels, von Priestern, Diakonen und Priesterseminaristen sowie rund 150 Ministrantinnen und Ministranten, die im Rahmen der dritten Ministranten-Wallfahrt der Diözese Gurk an diesem Gottesdienst teilnahmen.
Priester würden heute, so der Kärntner Bischof, „oft Gefahr laufen, sich über Funktionen, Verpflichtungen und Aufgaben zu definieren und sich voneinander, manchmal auch von Laien, abgrenzen zu wollen“. Dies entspreche nicht der Lehre vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen bzw. aller Getauften, wie es das Zweite Vatikanum beschreibe und auf das Papst Franziskus immer wieder aufs Neue verweise. Es gelte daher, so Bischof Marketz, mehr nach dem Wesen der Priesterweihe zu fragen, als nach sich ändernden Funktionen. „Es geht nicht in erster Linie darum, wer was darf, sondern darum, was wir sind, und das ist indelebilis, untilgbar, weil von Gott selbst gewährt“, sagte der Kärntner Bischof. „Durch die Taufe verbindet sich Christus mit jeder Christin, jedem Christen. Durch die sakramentale Weihe verbindet sich Christus in einzigartiger Weise mit Bischof, Priester und Diakon und befähigt diese dadurch, in seinem Namen zu sprechen und zu handeln“, betonte Bischof Marketz. Die Kirche brauche aber gleichzeitig viele unterschiedliche Dienste, die alle dem Aufbau der Kirche dienen würden. In diesem Zusammenhang dankte der Kärntner Bischof allen, die sich z. B. als beauftragte PastoralassistentInnen, Ständige LektorInnen und AkolytInnen, MinistrantInnen oder in anderen neu entstehenden Diensten und Ämtern in den Dienst der Kirche stellen würden. „Alle diese Dienste können sich ständig von den Aufgaben her ändern. Auch unser Kirchenentwicklungsprozess versucht, Aufgaben neu zu ordnen – aber das Wesen bleibt gleich. Es geht nicht um Funktionen, Aufgaben und schon gar nicht um Orte. Es geht um Christus, der sich uns auf besondere Weise eingeprägt hat“, sagte Bischof Marketz.
In der heutigen Chrisammesse werde in besonderer Weise der Dienst des Priesters und des Diakons in den Blick genommen, „der schön und wertvoll, zugleich aber auch anspruchsvoll und herausfordernd ist“. Der Ölweihegottesdienst sei gleichsam ein zweifaches Fest: „Zum einen werden die hl. Öle geweiht, die für die Sakramentenspendung in den Kärntner Pfarren verwendet werden. Zum anderen ist es ein Fest der Priester und Diakone, die auf ihre eigene Weihe zurückdenken und mit denen wir heute darum beten, dass sie diesen Dienst weiterhin in Demut und großer Liebe bejahen und leben“, so der Kärntner Bischof.
Nach der Chrisammesse waren die Priester und Diakone wieder zur Recollectio, einer geistlichen Zusammenkunft im Klagenfurter Slomšek-Heim, geladen. Gleichzeitig wurde für die Ministrantinnen und Ministranten im Diözesanhaus und dessen Garten ein vielfältiges Programm mit Workshops und Spielen angeboten.
Organisiert wurde die MinistrantInnen-Wallfahrt wie in den Vorjahren vom Wolfsberger Pfarrer Dr. Krzysztof Kranicki, Leiter der Arbeitsgruppe Berufungspastoral für Priester und Orden.