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Bischof Marketz beauftragt sechs Frauen und zehn Männer zu Akolythinnen und Akolythen

Eucharistie führt mitten hinein in die Liebe Gottes

Klagenfurt, 6. 5. 24 (pgk). Als „außerordentliche Dienerinnen und Diener der Eucharistie“ hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz gestern die 16 neuen Akolythinnen und Akolythen der Diözese Gurk bezeichnet, die er im Rahmen einer hl. Messe im Klagenfurter Dom zum Dienst am Altar beauftragt hat. Die sechs Frauen und zehn Männer sind österreichweit die ersten weiblichen und männlichen Laien, die diesen Dienst, der bisher als Durchgangsstufe zum Weiheamt galt, ausüben werden.

Die neu beauftragten Akolythinnen und Akolythen Stroj, Wetternig, Fercher, Haas, Gemmershausen, Stroj, Ebner, Barbić (1. R. v. l.), Wallner, Zwillink, Weratschnig, Kelih, Lamprecht, Rainer, Lora (2. R. v. l.) mit Bischof Marketz und Ausbildungsleiter Einspieler; Foto: Nedelja/Gotthardt
Die neu beauftragten Akolythinnen und Akolythen Stroj, Wetternig, Fercher, Haas, Germeshausen, Kofler, Ebner, Barbić (1. R. v. l.), Wallner, Zwillink, Weratschnig, Kelih, Lamprecht, Gaber, Rainer, Lora (2. R. v. l.) mit Bischof Marketz und Ausbildungsleiter Einspieler; Foto: Nedelja/Gotthardt

„Unsere Kirche hat Zukunft, weil Menschen bereit sind, sich auf Christus und auf den Dienst in seiner Kirche einzulassen“, betonte Bischof Marketz und dankte den Frauen und Männern dafür, mit ihrem „Hier bin ich – Tukaj sem!“ ihre Bereitschaft zur Nachfolge Christi zum Ausdruck zu bringen und „Ja“ zur eigenen Berufung zu sagen. Er sei froh, so der Kärntner Bischof, dass durch die Öffnung dieses Dienstes für männliche und weibliche Laien nun das gesamte Volk Gottes im Altarraum repräsentiert werde. Die Akolythinnen und Akolythen seien bestellt zur Assistenz in der Liturgie und würden wesentlich dazu beitragen, „dass der Gottesdienst mit der nötigen Würde gefeiert und der Schönheit der Gegenwart Gottes Ausdruck verliehen wird“. Durch den Dienst der Akolythinnen und Akolythen am Altar sowie bei der eucharistischen Anbetung solle, so Bischof Marketz, „für die Menschen die Gegenwart Jesu erkennbar und erfahrbar werden“. „Eucharistie führt uns mitten hinein in die Liebe Gottes, an der uns die Menschen erkennen sollen“, sagte Bischof Marketz und rief die neuen Akolythinnen und Akolythen dazu auf, „aus der eucharistischen Quelle heraus zu leben“.
Nach dem Segensgebet hat Bischof Marketz den Akolythinnen und Akolythen die Hostienschale und ein Gefäß für die Feier der Krankenkommunion, die sogenannte Pyxis, überreicht. Außerdem wurde den Frauen und Männern vom jeweils zuständigen Pfarrer das liturgische Gewand, die Albe, übergeben.
Die hl. Messe mit Bischof Marketz bildete den feierlichen Abschluss des insgesamt siebenmonatigen Ausbildungskurses für Akolythinnen und Akolythen (Leitung: Mag. Klaus Einspieler, Leiter der Stabsstelle für Bibel und Liturgie), dessen inhaltliche Schwerpunkte der Ablauf der Messfeier, die Feiern im Laufe des Kirchenjahrs, die Feier der Krankenkommunion, Bedeutung und Pflege des Kirchenraums sowie die eucharistische Anbetung waren.

Die neuen Akolythinnen und Akolythen der Diözese Gurk sind (in alphabetischer Reihenfolge): Paul Barbić (Pfarre Obermühlbach), Andrea Ebner (Pfarre Molzbichl), Sylvia Fercher (Pfarre Arriach), MMag. Thomas Gaber, BA (Pfarre Ebenthal), Marc Germeshausen, MSc BA KHS (Pfarre Villach-Heiligste Dreifaltigkeit), Christian Haas (Pfarre Klagenfurt-Annabichl), Martin Kelih (Pfarre Zell ob Ferlach/Sele), Erwin Kofler (Pfarre St. Egyden an der Drau/Št. Ilj ob Dravi), Maria Lamprecht (Pfarre Arnoldstein), Mag. Walter Lora (Pfarre Villach-St. Nikolai), Michael Rainer (Pfarre Ebenthal), Marianne Stroj (Pfarre Augsdorf/Loga vas), Gerhard Wallner (Pfarre Klagenfurt-St. Egid), Mario Weratschnig (Pfarre St. Peter bei Grafenstein), Carina Wetternig (Pfarre Klagenfurt-St. Egid) und Mag. Ursula Zwillink (Pfarre Friedlach).

Die Diözese Gurk hat als erste Diözese Österreichs die liturgischen Dienste des Ständigen Akolythats und Ständigen Lektorats für männliche und weibliche Laien eingeführt. (Die erste Beauftragung der Ständigen Lektorinnen und Lektoren findet am 24. Mai statt; eine Presseaussendung dazu folgt.) Somit werden in der Diözese Gurk nach entsprechender Ausbildung zukünftig Frauen und Männer diese beiden Dienste ausüben. Grundlagen dafür sind die entsprechende Änderung des Kirchenrechtes durch Papst Franziskus im Jahr 2021 und die 2022 von Diözesanbischof Dr. Josef Marketz in Kraft gesetzte Rahmenordnung für die Diözese Gurk.
Akolythen (griechisch: Nachfolger) sind laut alter Überlieferung „Helferinnen und Helfer des Diakons und Priesters am Tisch des Herrn, die von der Katholischen Kirche dazu bestellt sind, im Rahmen der hl. Messe liturgische Dienste auszuüben“. In den deutschsprachigen Diözesen wurde bisher die Beauftragung von Männern zu Akolythen üblicherweise nur im Rahmen der Vorbereitung auf die Diakon- und Priesterweihe vorgenommen.
Das Akolythat hat seinen Platz in der eucharistischen Liturgie und der Feier der Sakramente. Demnach sind der Akolythin / dem Akolythen die liturgischen Dienste der Kommunionhelferinnen und -helfer, Ministrantinnen und Ministranten sowie Mesnerinnen und Mesner zugeteilt. Die Aufgabenfelder der Akolythin / des Akolythen umfassen die Bereitung des Altars und die Reinigung der liturgischen Gefäße in der Messfeier, die Förderung der aktiven und tätigen Teilnahme der Gemeinde an der Liturgie und die Mitwirkung im Pfarrgemeinderat als Grundbeauftragter für den Gottesdienst. Sie helfen beim Austeilen der hl. Kommunion, bringen diese alten und kranken Menschen und dürfen das „Allerheiligste“, also das in den Leib Christi gewandelte Brot in Form der Hostie in der Monstranz, zur eucharistischen Anbetung aussetzen. Ergänzend dazu können Akolythinnen und Akolythen auch in der Begleitung der Dienste von Ministrantinnen und Ministranten, Mesnerinnen und Mesner sowie Kommunionhelferinnen und -helfern sowie in der Assistenz bei Begräbnissen, Taufen und anderen Feiern tätig sein. Die konkreten Tätigkeitsfelder in der Pfarre sind in einem umfassenden Gespräch mit dem jeweiligen Pfarrer im Vorfeld der Beauftragungsfeier festgelegt worden.